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Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1770/​1771

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https://doi.org/10.11588/diglit.48266#0033

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Von dem Königreich Spanien.
be« Catholifche Majest. sind noch allezeit beflissen, die Künste und Wissenschaff- Wissenschaff'
ten in Spanien in grössere Aufnahm zu versetzen. Zu dem Ende haben ten.
Höchstdieselbe verordnet, daß in dem Collegio Imperiale zu Madrid dem Lehrer
der lateinischen Sprach jährlich 600. Ducaten und seinem Gehülsten zvo. bezahlt
werden selten. Diejenige Lehrer so die Autores erklären, und die Scholaren
im Latein sprechen und schreiben unterrichten, haben ein nehmliches Salanum
zu geniessen. < , <
Um die ohnehin prächtige Handlung noch herrlicher zu machen und noch mehr Handlung,
zu befördern, gibt sich der Hof ebenfalls alle ersinnlich§ Mühe. Se. Majest. ha-
ben zu dem End mit dem Herrn Badin und Comp. wegen Grabung eines Canals/
von der Provintz Navarra , bis Arragonien, einen Accord getroffen, wovon sich
die Kosten auf eine Million und Zvooso. Holländische Gulden belauffen, dahin-
gegen diese beede Herrn Entrepreneurs die Eiukünffte dieses Canals auf 40. Jahr
verwiegt bekommrn.
Von Verordnungen wollen wir vermahlen nur diese anführen , welche bey Werovdnun^
Gelegenheit da das Jnguisitions - Gericht einem Soldaten so der Vielweiberey gen.
wegen angeklagt war, den Proceß machen wollte, ohngeachtet die Sache vom
Königlichen Kriegsrath abgeurtheilt worden, gleichwohl dahin ergangen, daß
das Versprechender Vielweiberey, so, wie alle übrige (Ketzerey und Abfall allein
ausgenommen) durch die weltliche und gewöhnliche Gerichte gehen solle, dassdis
Richter der Inquisition eben sowohl denen Landesgesetzen, als andere, unter-
worfen sind, nnd auch wegen obbemeldten zwey ausgenvmmenen Verbrechen nie-
mand anzuhtch en, geschweige gefangen zu legen, befugt sei)n sollen, der ein Un-
ter rhanSr. Majest. rst, sie haben denn zuvor dem Königs. Gericht die Natur des
Verbrccl ens, und den Namen des Verbrechers angezeigt, und zu desselben Ge-
fangennehmung und Behandlung des Protestes die Erlaubniß erhalten.
Die Besorgttüsis, daß es in Spanien mit Engelland zum Bruch kommen
möchte, sagen viele der Staats-Klügler, würden immer größer gemacht, die m
Ferrol, Cadip, und Carthagena befindliche Kriegsschiffe wären zwar auf das
eiligste ausgerüstet worden, und nach Coronna, Barcellona und Mallage seye
gleicher Befehl ergangen, es wäre aber aus einer gantz anderen Absicht gesche-
hen. So viel ist gewiß, daß wenigstens die Feindseligkeiten, die bißhero besag-
ter Krone schuld geoeben worden, beygeleget sind. Beykommender Brief vom
15. Febr. aus Vigos in Gaüicien an eine angesehene Person zeiget solches klär--
lich: Er lautet folgender maßen. ,
"Ich habe ihren Brief vom 15. Febr. erhalten, durch welchen Sie zw wissen
verlangen, ob es wahr stye, daß der Capitain eines von Terre- Neuve angelang-^^llellano
ten Englischen Schiffe, mit seiner gantzen Equipage in deu sogenannten Donjon, Freundschaft-,
gesetzet worden, und d-eses einzig und allein, weil er aus Manges eines Steuer-
manns der ihn n den Hafen führen können, in die Nothwendiakeit gesetzt gewe-
sen, den Hafen zu untersuchen, nm in Sicherheit hinein zu laussem
D 5 Hierauf
 
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