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Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1770/​1771

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https://doi.org/10.11588/diglit.48266#0089

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Hon dem Königreich Pohlen und andern Europäischen Republicken. s -
den mit der Zeit immermehr und mehr es auch thun, besonders wenn iHv
Wunsch erfüllt werden sollte, daß der Körrig zwar die Snperiorität behielte, die
Regierung aber Nepublicanisch, das ist, alle Aempter, Kirchen und geistliche
Präbenden dem Gutbefinden der Corsen unterworssen blieben, und das Velck ei-
nen Sprecher bey dem König hätte, ferner alle Italienisch abgefaßt wür-
den, und das Volck seine Saltz-und Müntzfreyheit behielte.
Von Geneve müssen wir anführm, daß Obgleich die Unruhen, welche neu-Gey^
lich daselbst entstanden waren, gestilletseyn, man gleichwohl eine Verschie-
Denheit in den Meinungen der Citoyens und Bourgeois den Zustand der Na,
tifs betressend, wahrnähme, folglich die Genfer glauben,daß das Conseil einigen
zu viel, und andern zu wenig Vorrechte verstauet habe, da denn bey einer so
verschiedenen Denckungs- Art es nicht leicht möglich, daß der Staat der voll-
kommenen Glückseeligkeit einer wahren Ruhe genießen könne.

Zehenter Haupttitul.
Don do« Geschichten der Päbste und andern Jtaltänischm
Königreichen und Staaten.
t^ie Strittigkeiten mit den Bourbonischen Häusern nahmen jederzeit seit dem sie Ai? i«
ihren Anfang genommen in diesem Capitel den Haüpkplatz ein. Da sie nun Domim
mehrentheils beygelegt, und der Cardinal von Bernis, alle Montag Audientz
desfalls bey dem Pabst hat., auch alle Dienstag Morgenos die übrigen Ministres verlesen am
der Bourbonischen Höft in dem Hotel des Hu. Aspury zusammen kamen, so sieht maw^.x^ '
Hem völligen Ende und der vollkommenen Berichtigung dieser SachM baldigst
entgegen. Der Grund hiervon wird wie billig, der ausserordentlichen Poütic des
Pabsss, wie auch der Verschwiegenheit, womit solche tractirt worden zugeschrie-
ben. Unter diese Päbstliche Politic rechnen wir nach denen in diesem Halben Jahr
zu verhandlenden Materien besonders den Umstand, daß r) Seine Päbstliche Hei- Päbstliche
ligkeit äusser den in dem lVten Haupttitel dieser Berichte schon gemeldeten , der Politik und
Krone Portugal erwiesenen Gefälligkeiten sowohl aus Achtung gegen Se. Aller-Öeconorme»
getreueste Majestät als auch zu Ersparung der Kosten, so wegen Errichtung ei-
niger neuer Bißthümer in dem Königreiche Portugsll zu verwenden sind, ein
Breve an den König ausfertigen lassen, auch um seine Aufmerksamkeit in allen
angenehmen Vorfällen dem Hofe zu Lissabon zu bezeugen, die Königliche der Por-
tugiesischen Nation zugehörige Kirche des H. Antonii in Rom von den sonst ge-
wöhnlichen Abgaben an die Apostolische Kammer befreyeL» Ferner, 2) die bekannte
Lulis in c«r>2 l)omim> welche bißhero so viel Verdruß erweckt, und alle Jahr
auf dm grünen Donnerstag verlesen zu werden pflegte, uicht nm nicht verlesen
lassen, sondern auch so gar die vor derselben Auskündung üblich gewesene Anstall-
ten ejngestellet, hingegen deßfatts eine ftyerliche Verwahrung dem Archiv einver-
leibet haben. Hieher wollen auch einige rechnen und es vor eine Päbstliche beson-
dere Politic halten, oder wie andere besser wollen, es vor eine exsöw Oeconomw
KNgeben, WE Sie diejenige Geldes/ welche unter der letzten Regierung aus dem
LnpstmM -77«, L Schatz
 
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