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Felſen auf der Weſtſeite bildet den Hügel des Areopagus, wo
der Apoſtel Paulus einſt predigte, und wo die feierlichſten Ge-
richte gehalten wurden. Hinter dem Ganzen erſchien die ſchöne
Ebene Athens, begränzt vom Berge Hymettus.“
„Wir begaben uns jetzt nach dem rauhen Felſen der Burg
hin und kamen vor mehreren Kreisbogenreihen an dem Fuße
derſelben vorbei. Es waren die Ueberreſte des Odeums des
Herodes Attikus, welches dieſer zum Andenken ſeiner Gemahlin
Regilla erbaute. Darauf ſetzten wir unſern Weg am Fuße der
Akropolis fort; da ſich der Weg mehr nach Norden wendete,
ſahen wir auch zu unſerer Linken, in den maſſiven Felſen die
runden Sitze eingehauen, auf welchen ſich die Athener zu ver-
ſammeln pflegten, um die Spiele des Aeſchylus zu ſchauen, und
wo in der Folge das Theater des Bachus erbaut wurde.“
„Wir wendeten uns nach Oſten, um den Berg Anchesmus
zu beſteigen und von dort in einem alles umfaſſenden Ueberblick
die prachtvolle Ausſicht zu genießen, die ſich von ſeinem Gipfel
auf alle Alterthümer und Naturſchönheiten der Ebenen Athens
eröffnet. Wir ſtiegen zu dem höchſten Punkte des Berges hin-
auf, wo einſt der Tempel des anchesmiſchen Zeus ſtand. Das
große heidniſche Gotteshaus war, wie ſo häufig, durch eine
kleine chriſtliche Capelle erſetzt, die dem heiligen Georg geweiht
iſt. Ueber die Ausſicht von dieſem Felſen konnte auch Wheler
nicht ohne Rührung ſchreiben. „Hier,“ ſagte er, „könnte ein
Demokrit ſitzen und über die Pracht und Eitelkeit der Welt
lachen, deren Glorie ſo ſchnell verſchwindet; oder ein Heraklitus
weinen über ihr tauſendfaches Mißgeſchick, überdenkend die ſchwar-
zen Thatſachen der unzähligen Wechſel und Schläge des Schick-
ſals.“ Die Ausſicht umfaßt Alles, bis auf das, was ſüdweſtlich
von der Burg liegt. Man befindet ſich auf dieſem Standpunkte
Felſen auf der Weſtſeite bildet den Hügel des Areopagus, wo
der Apoſtel Paulus einſt predigte, und wo die feierlichſten Ge-
richte gehalten wurden. Hinter dem Ganzen erſchien die ſchöne
Ebene Athens, begränzt vom Berge Hymettus.“
„Wir begaben uns jetzt nach dem rauhen Felſen der Burg
hin und kamen vor mehreren Kreisbogenreihen an dem Fuße
derſelben vorbei. Es waren die Ueberreſte des Odeums des
Herodes Attikus, welches dieſer zum Andenken ſeiner Gemahlin
Regilla erbaute. Darauf ſetzten wir unſern Weg am Fuße der
Akropolis fort; da ſich der Weg mehr nach Norden wendete,
ſahen wir auch zu unſerer Linken, in den maſſiven Felſen die
runden Sitze eingehauen, auf welchen ſich die Athener zu ver-
ſammeln pflegten, um die Spiele des Aeſchylus zu ſchauen, und
wo in der Folge das Theater des Bachus erbaut wurde.“
„Wir wendeten uns nach Oſten, um den Berg Anchesmus
zu beſteigen und von dort in einem alles umfaſſenden Ueberblick
die prachtvolle Ausſicht zu genießen, die ſich von ſeinem Gipfel
auf alle Alterthümer und Naturſchönheiten der Ebenen Athens
eröffnet. Wir ſtiegen zu dem höchſten Punkte des Berges hin-
auf, wo einſt der Tempel des anchesmiſchen Zeus ſtand. Das
große heidniſche Gotteshaus war, wie ſo häufig, durch eine
kleine chriſtliche Capelle erſetzt, die dem heiligen Georg geweiht
iſt. Ueber die Ausſicht von dieſem Felſen konnte auch Wheler
nicht ohne Rührung ſchreiben. „Hier,“ ſagte er, „könnte ein
Demokrit ſitzen und über die Pracht und Eitelkeit der Welt
lachen, deren Glorie ſo ſchnell verſchwindet; oder ein Heraklitus
weinen über ihr tauſendfaches Mißgeſchick, überdenkend die ſchwar-
zen Thatſachen der unzähligen Wechſel und Schläge des Schick-
ſals.“ Die Ausſicht umfaßt Alles, bis auf das, was ſüdweſtlich
von der Burg liegt. Man befindet ſich auf dieſem Standpunkte