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Friederich, Johann Konrad
Die Wundermappe oder sämmtliche Kunst- und Natur-Wunder des ganzen Erdballs: Treu nach der Natur abgebildet und topographisch-historisch beschrieben ([1. Haupt-Abtheilung], 9. Band): Griechenland — Frankfurt am Main: Im Comptoir für Literatur und Kunst, 1835

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https://doi.org/10.11588/diglit.68337#0125
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S

bald der ſeine erfolgen würde; er verabſcheute das Leben, und
Thetis eilte traurig zum Hephäſtos und bat um neue Waffen
für den theuren Sohn. Dieſer verfertigte nun wahrhafte Goͤtter-
meiſterſtücke, unter denen namentlich der Schild, auf welchem die
mannichfaltigſten Gegenſtände trefflich gearbeitet waren, ein Wun-
der der Kunſt war. Am frühen Morgen brachte die Goͤttin ſelbſt
die herrlichen Waffen und legte ſie ihrem Sohn zu Füßen; auch
bewahrte ſie den todten Freund vor Verweſung. Jetzt ließ
Achilles das Heer ſich verſammeln, ſöhnte ſich mit Agamem-
non aus, der ſein Unrecht erkannte und ihm die ſchöne Bry-
ſais, die er nie berührt zu haben beſchwor, nebſt noch andern
reichen Geſchenken zurückgab. Hierauf verlangte er die Schlacht.
Die Griechen nahmen noch auf Odyſſeus Rath ein Frühmahl
ein und Achilles ſelbſt, der ohne Nahrung geblieben war, wurde
von der Pallas geſtärkt. Er legte nun die neuen Waffen an
und eilte zur beginnenden Schlacht, obgleich ihm eines ſeiner Roſſe,
denen er mehr Schnelligkeit als bei Patroklus anempfohlen,
geweiſſagt hatte, daß er nach dem heutigen Sieg den Tod fin-
den würde. Jetzt beginnt der fürchterliche Kampf mit Donner
und Erdbeben, an dem Zeus den übrigen Göttern wieder Antheil
zu nehmen verſtattet, damit Achill nicht wider den Willen des
Schickſals Troja ſogleich erobere. Die Götter ſtellen ſich in
die Reihen der Kämpfenden und Aeneas wird von Phöbus
beſonders gegen den Achill angereizt, aber beſiegt, von Poſei-
don in Schutz genommen. Achill ſuchte nur fortwährend den
ihm verhaßten Hektor auf, den Phöbus⸗Apoll aber in eine
Wolke hüllte; einſtweilen machte er nieder, was ihm vorkam und
vor ihm floh; er feſſelte zwölf trojaniſche Jünglinge, die er le-
bendig zum Todtenopfer des Patroklus beſtimmte. Eine ganze
Schaar ſtürzte er in den Strom Skamander, eben ſo den
getödteten Lykaon, indem er den Gott dieſes Fluſſes höhnend
 
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