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Friederich, Johann Konrad
Die Wundermappe oder sämmtliche Kunst- und Natur-Wunder des ganzen Erdballs: Treu nach der Natur abgebildet und topographisch-historisch beschrieben (2. Haupt-Abtheilung, 1. Band): Asien — Frankfurt am Main: Comptoir für Literatur und Kunst, 1837

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https://doi.org/10.11588/diglit.66631#0112
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Arttakia, das alte Antiochia.

Antakia, das alte Antiochia, am südlichen Ufer des Orontes
und am Fuß eines Berges, unter 36 "1Z/. Die Stadt ward von
Seleukus Nikator angelegt, und nach seinem Vater benannt; sie
war die Residenz der syrischen Könige, und auch noch unter den
Römern die prächtigste Stadt des Morgenlandes, berühmt durch
ihre reizende Lage in einer höchst fruchtbaren Ebene, ihre gesunde
Lust, die entzückenden Haine und Quellen in ihrer Nähe, wo bei
der Vorstadt Daphne ein Tempel des Apollo stand, die große
Zahl ihrer Bewohner, ihre Liebe zu den Wissenschaften. Unter den
christlichen Kaisern war sie der Sitz eines der 4 Patriarchen des
oftrömischen Reichs. Unter Justin ward sie durch ein Erdbeben
fast ganz zerstört, prächtiger wieder aufgebaut, aber in den folgen-
den Jahrhunderten mehrere Male von den Persern verwüstet. Von
1097—1268 war sie der Sitz eines eignen, durch die Kreuzfahrer
gegründeten Reiches, welches die Sultane von Egypten zerstörten.
Von ihrem ehemaligen Umfange zeugen noch die alten ziemlich
wohl erhaltenen, mit schönen Thürmen versehenen Mauern, die heu-
tige Stadt aber nimmt kaum den 6ten Theil des innern Raumes
ein, das Uebrige sind Trümmer und Gärten; Alterthümer sucht
man hier vergebens. Die Stadt ist für eine türkische noch freund-
 
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