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Bericht über eine anf üem Bnrgfeld bei Köngen im Anf-
trag des K. Landeshonservatorinms veranstaitete Unter-
snclmng römischer Behändereste.
Von Dr. A. Mettler in Böblingen.
(Mit 2 Grundrissen.)
Untersucht wurden:
A. Die Triimmerstätte, auf der Kaufmanu W. DEUSCHLE im
ietzten Jahre mehrere Skuipturen und zwei Inschriften
(veröffentlicht von G. Sixi, Schwäb. Kronik vom 6. Febr.
1900, Abendblatt) zu Tage förderte.
B. Ein Gebäude 90 m südwestlich von A, auf der Flur ^am
Bubenbacher Graben".
C. Ein grösseres Gebäude 50 m westlich von der rechten
Flanke des Kastells.
D Ein kleineres Gebäude in unmittelbarer Nähe von C.
A.
Wenn auch die Untersuchung wenig Aussicht auf wichtige
neue Funde bot, da W. DEUSCHLE und der Angrenzer, sein Bruder
JoH. DnuscHLE, fast das gesamte Areal schon gründlich durchwühlt
hatten, so musste doch das kleine, noch unberührte Stück umgegraben
und ausserdem versucht werden, einen Grundriss der Baulichkeit zu
gewinnen und ihre Lage genau festzustellen.
Die Fundstelle liegt südlich unmittelbar an der Hauptstrasse,
die durch den Fund einer hadrianischen Meilensäule gesichert, vom
Kastell Köngen nach Rotfenburg führte. Die Strasse beginnt an der
porta dextra des Lagers und zieht, wie die Grabungen des Strassen-
kommissärs der Reichslimeskommission, Professor LACHBNMAiER, er-
geben haben, ziemlich geradlinig in südwestlicher Richtung tiber das
Burgfeld. Es ist dieselbe Strasse, die 1783/84 von RosER schon
aufgedeckt und nach Ausweis des Plans zu seinen Ausgrabungen
noch über den Acker von W. DEUSCHLE hinaus verfolgt worden ist.
DerStrasse entlang, auf ihrerNordseite, fandRoSERjene „14Keller-
len". In geringer Entfernung vom äussersten dieser Keller, auf der
entgegengesetzten Strassenseite, liegt unser Punkt A.
Der Ausgrabungsbefund war folgender: erhalten war nur noch
eine Mauerecke im Acker des JoH. DEUSCHLE. Die Mauer ist sorg-
fältig gefügt, aus kleinen und mittelgrossen Bruchsteinplatten ge-
schichtet, mit Mörtel solid verbunden , zweihäuptig, mit exakter
Flucht, 0,55—0,57 m stark. Von den beiden Schenkeln, welche die
Ecke bilden, war der südwestliche, welcher senkrecht zur Strasse
verlauft, auf eine Länge von 3,90 m erhalten, brach aber auf der
Grenze zwischen JonANN und WiLHELM DEUSCHLE völlig ab. W. DEUSCHLE
behauptet, auf seinem Acker alles bis auf den Grund ausgebrochen
und drei Wagen Steine abgeführt zu haben. Die Gesamtlänge dieses
Bericht über eine anf üem Bnrgfeld bei Köngen im Anf-
trag des K. Landeshonservatorinms veranstaitete Unter-
snclmng römischer Behändereste.
Von Dr. A. Mettler in Böblingen.
(Mit 2 Grundrissen.)
Untersucht wurden:
A. Die Triimmerstätte, auf der Kaufmanu W. DEUSCHLE im
ietzten Jahre mehrere Skuipturen und zwei Inschriften
(veröffentlicht von G. Sixi, Schwäb. Kronik vom 6. Febr.
1900, Abendblatt) zu Tage förderte.
B. Ein Gebäude 90 m südwestlich von A, auf der Flur ^am
Bubenbacher Graben".
C. Ein grösseres Gebäude 50 m westlich von der rechten
Flanke des Kastells.
D Ein kleineres Gebäude in unmittelbarer Nähe von C.
A.
Wenn auch die Untersuchung wenig Aussicht auf wichtige
neue Funde bot, da W. DEUSCHLE und der Angrenzer, sein Bruder
JoH. DnuscHLE, fast das gesamte Areal schon gründlich durchwühlt
hatten, so musste doch das kleine, noch unberührte Stück umgegraben
und ausserdem versucht werden, einen Grundriss der Baulichkeit zu
gewinnen und ihre Lage genau festzustellen.
Die Fundstelle liegt südlich unmittelbar an der Hauptstrasse,
die durch den Fund einer hadrianischen Meilensäule gesichert, vom
Kastell Köngen nach Rotfenburg führte. Die Strasse beginnt an der
porta dextra des Lagers und zieht, wie die Grabungen des Strassen-
kommissärs der Reichslimeskommission, Professor LACHBNMAiER, er-
geben haben, ziemlich geradlinig in südwestlicher Richtung tiber das
Burgfeld. Es ist dieselbe Strasse, die 1783/84 von RosER schon
aufgedeckt und nach Ausweis des Plans zu seinen Ausgrabungen
noch über den Acker von W. DEUSCHLE hinaus verfolgt worden ist.
DerStrasse entlang, auf ihrerNordseite, fandRoSERjene „14Keller-
len". In geringer Entfernung vom äussersten dieser Keller, auf der
entgegengesetzten Strassenseite, liegt unser Punkt A.
Der Ausgrabungsbefund war folgender: erhalten war nur noch
eine Mauerecke im Acker des JoH. DEUSCHLE. Die Mauer ist sorg-
fältig gefügt, aus kleinen und mittelgrossen Bruchsteinplatten ge-
schichtet, mit Mörtel solid verbunden , zweihäuptig, mit exakter
Flucht, 0,55—0,57 m stark. Von den beiden Schenkeln, welche die
Ecke bilden, war der südwestliche, welcher senkrecht zur Strasse
verlauft, auf eine Länge von 3,90 m erhalten, brach aber auf der
Grenze zwischen JonANN und WiLHELM DEUSCHLE völlig ab. W. DEUSCHLE
behauptet, auf seinem Acker alles bis auf den Grund ausgebrochen
und drei Wagen Steine abgeführt zu haben. Die Gesamtlänge dieses