Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
12

Bronzezeit.
Bückingen. Aus den „Klammenäckern“, die Funde aller Epochen ent-
halten, bekam das Heilbronner Museum einen gedrehten Armreif mit spitzen
Enden. (Mitt, von Schliz.)
Däcliingen. Die K. Altertumssammlung erwarb 3 Bronze-Lochsicheln (Inv.
12576), die zu dem in den Fundb. IV 31 f. von Tröltsch beschriebenen Funde
von 5 Sicheln von Dächingen gehören. Alle 3 entsprechen dem eigenartigen
a. a. 0. Fig. 1 abgebildeten Typus, der sich durch zweierlei auszeichnet: 1. daß
vom Griffende in ca. 2 cm Entfernung eine zur anfänglichen Rückenrichtung
parallele, durchaus gradlinig verlaufende Rippe geht, die sich oben in dem ver-
stärkten Rücken tot läuft und 2., daß vom Griffloch ein erhabener senkrechter
Strich von 1 cm Länge aufwärts geht. An allen 3 sind oben mangelhaft abge-
feilte Gußzapfenreste. Die 5 mm lichten Grifflöcher sind nach dem Guß von
der Schauseite nach innen gestanzte. Der Griff endigt in leichter Einkerbung,
die an einer Sichel halbrund, jedoch ohne Spuren auf der Rückseite ist. Die
Maße sind: in der Sehne 16,8; 15,6; 15,5 cm lang, Breite am Griffansatz 2,3
und 2,4, größte Breite oben 3,9 und 3,4 cm. Eine Sichel biegt an der Spitze
leicht um. Es handelt sich um einen Depotfund der späten Bronzezeit,
vielleicht auch der ältesten Hallstattzeit Reineckes.
Das übrige sind Funde aus Grabhügeln der Schwäbischen Alb vom
Oberamt Münsingen, die alle auf Privatgrund liegen und mehr oder weniger
bereits ruiniert waren. SAUTTER-Hundersingen hat sie untersucht und die Funde
und Ausgrabungsprotokolle der K. Staatssammlung übergeben. Die Keramik
der Albfunde konnte noch nicht durchweg endgültig behandelt werden, da die
Konservierung noch nicht vollendet war.
Auingen. Auf Flur „Aichen“ (Flurkarte SO. XII. 31) wurde im Oktober
1906 ein im Acker des Bauern Weimer gelegener Hügel ausgegraben. Inv.
No. 12504. Das Gelände fällt langsam gegen Südosten; ursprüngliche Höhe
etwa 80 cm, heutige 30 cm, ursprünglicher Durchmesser etwa 12 m; runde
Form; vom ebenen Gelände aus errichtet. Steine, und zwar nicht nahe Dolomiten,
sondern von weiter geholte Kalksteine umgaben nur die einzelnen Bestattungen.
Der Zwischenraum zwischen diesen war mit rötlicher Felderde ausgefüllt. Er
enthielt 5 Bestattungen:
1. nahe der Mitte im Südostviertel zeigten sich im Ackerboden Skelett-
reste und ein 4,7 cm langer bronzener Stift mit länglicher Hohlkehle und der
Rest eines zweiten. Die Bestattung war also ausgepflügt.
2. und 3. Im Nordwestviertel enthielt der Boden einer mit Fundsteinen
und roter Ackererde ausgefüllten Grube von 2,3 m Ost-Westlänge und 0,95 m
Nord-Südbreite wirr in 30 cm Tiefe ausgestreute Knochen eines Erwachsenen
und eines Kindes. Außen am Westende lag 1 Dolch 12,5 cm lang mit 4 starken
Griffnägeln. Sautter bemerkt. daß er hier zum erstenmal in einer solchen
Bestattung bei ausgestreuten Knochen einen Metallgegenstand gefunden habe.
Die Grube selbst war von einem Steinring, umgeben.
4. Im Südwestviertel lagen 1,1 m einwärts vom Rand auf einem süd-
nördlich sich erstreckenden länglichen Streifen die Reste einiger Gefäße, der Boden
zeigte Kohlenreste, aber keine Spuren von Bestattung.
5. Im Nordostviertel lag, von einem Steinring umgeben und mit Steinen
bedeckt, süd-nördlich ein weibliches Skelett gestreckt, die Arme an den Seiten;
an beiden Unterarmen waren noch je 1 ornamentierter Bronzering, ungleich
stark und weit: der eine 6 mm stark und 5,8 Licht- und 1,8 cm Oeffnungs-
durchmesser, der andere 8 mm stark und 6 und 2,2 cm Durchmesser.
Zeit: ältere Bronzezeit (B).
Gegenüber im „Wiesenried“, östlich vom Feldweg schnitt S. früher eine
größere Begräbnisstätte von 28 m Länge und 12 in Breite an; Funde wurden
keine gemacht. Ostnordöstlich davon gegen den „Wagrain“ zu, ca. 1100 m süd-
 
Annotationen