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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — 17.1909

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Neolithische Zeit
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Goessler, Peter: Vaihingen a. F.: Eine Schussenrieder Landsiedlung
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Vorrömische Metallzeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.43784#0015
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Schauspiel in der Völkergeschichte. Sie übernahmen den bandkera-
mischen, durchbohrten Schnurösenlienkel und speziell von der Rössener
Ausprägung des bandkeramischen Stils (im weitesten Sinne) die Orna-
mentik. Die Tatsache, daß sich darin (noch?) gar keine spiralkera-
mischen Elemente finden, ist vielleicht ein weiterer Beweis für die
Datierung dieses einer freieren Linienführung sich bedienenden Stils
nach den geometrisch ornamentierenden Stilen, vor allem dem Rössener
und dem mit ihm nahe verwandten Großgartacher.
Die im keramischen Dekorationsstil genau damit identische Sied-
lung in Feuerbach ist wichtig für den daraus zu ziehenden Schluß
einer Verkehrsverbindung zwischen beiden, und zwar vermutlich auf
dem über zwei Jahrtausende nachher von den Römern benutzten
Wege, der von Vaihingennordwärts, an der Solitude — von da ein Stein-
beil bekannt — vorbei, und dann in der Richtung der übrigens aus
neuerer Zeit, nicht aus römischer, stammenden „Steinstraße“ ins
Feuerbacher Tal lief. Ins Stuttgarter Tal stieg der Verkehr erst im
zweiten Jahrtausend, in der späteren Bronzezeit, herab. Auf der anderen
Seite des Stuttgarter Talkessels aber lief, wie ein Steinbeil aus dem
Gaisburger Wald (südlich von Stuttgart) zeigt, der Verkehr von der
östlichen Filder über Gablenberg—Gaisburg hinüber nach Cannstatt:
auch dies ein von den Römern wieder aufgenommener Weg. Endlich
scheint mit der neolithischen Siedlung bei Vaihingen ein uralter Weg
im Zusammenhang zu stehen, der nahe an ihr oder durch sie hindurch-
gehende Weg durch den Ort, dann über den Sindelbach und südöstlich,
stellenweise genannt der „Heerweg“, nicht römisch, aber vorrömisch
und vielleicht die nördliche Fortsetzung des für die frührömische Okku-
pation, die an prähistorische Wege anknüpfte, so außerordentlich wich-
tige Albübergang über den Boslerpaß von Gruibingen, dann über
Kirchheim—Köngen nach Denkendorf südlich, von wo er sich ver-
zweigt haben muß in einen Strang nordwestwärts, vorbei an der spiral-
keramischen Siedlung von Ruit, und einen westwärts; letzterer Strang
führt direkt über Bernhauser Markung in das Gebiet der Schussenrieder
Siedler in der Liß auf dem Vaihinger Osterfeld. Goessler.

Vorrömische Metallzeit.
Belsen. Beim Neubau des Bauern Speidel wurde ein Scherben
in 1,40 m Tiefe (mit Knochen?) gefunden. Vorgeschichtlich, wohl
La-Tene. Altert.-S. Inv. A 122. — Beim Neubau von Christoph Herter
erschienen mittelalterliche Scherben, Knochen und Eisenreste. (Mitt,
von Pfarrer DuNCKER-Belsen.)
Böttingen, Gern. Allenspacherhof, OA. Spaichingen. Im Walde
„Zahnhölzl e“ wurden 2 Grabhügel und rechts und links ein be-
arbeitet aussehender Felsblock konstatiert; ebenso südlich im Walde
„Am mittleren Weg“ 1 Grabhügel von ca. 20 m Durchmesser. (Mitt,
von Katastergeometer ZiRN-Spaichingen.)
 
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