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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — 17.1909

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Römische Zeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.43784#0031
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Schultheiß Zänker gesammelt wurden in Benningen mehrere verzierte
Sigillaten, gallisches und späteres Fabrikat, jetzt Altert.-S. Inv. A 139.
Berkach OA. Ehingen. Aus der Kiesgrube hinter dem Rathaus
kam 1 Hufeisen in die Ehinger Sammlung (Kat. 100). Mitt, von Bürk-
HAKDT-Ehingen.
Cannstatt. Über den Fortgang der Beobachtungen und Gra-
bungen im Kastell und in der bürgerlichen Niederlassung, die das
ganze Jahr durch gingen, habe ich vorläufigen Bericht erstattet auf
dem Verbandstag der Geschichts- und Altertumsvereine in Worms,
(s. GoesslER, Neue Forschungen aus Cannstatt, Corr.-Bl. des Ges.-
Vereins 1910, Sp. 69 ff., und Neues vom römischen Cannstatt, Stutt-
garter Neues Tagblatt, 15. 4. 1910.) Die abschließende Veröffent-
lichung ist in Vorbereitung. — An Einzelfunden außerhalb des
Kastells und seiner nächsten Umgebung sind zu notieren:
1. Sig.-Tasse Dr. 33, verbrannt, mit Stempel BITVNVS; gefunden
1895 (Altert.-S. A 60; Geschenk des Rechnungsrats SiBERT-Offenhausen).
2. 1 Amphorenstempel 1-RYX; gefunden in einem Acker beim
Judenfriedhof (Altert.-S. A 117; Geschenk von Architekt Osterritter,
hier).
3. Im Steig fried hof wurde in Abt. GG, Grab 91 (7. Reihe
von Norden her) eine Mauer quergeschnitten: sie läuft west-östlich
in 1,10 ni Breite und zeigte sich bei den östlich anschließenden Gräbern
der 8. und folgenden Reihe; sie ist nach Angabe des Friedhofauf-
sehers auch in der westlich und östlich anschließenden Abteilung einst
festgestellt worden. Es ist an der angeschnittenen Stelle die 70 cm tief
in den Lehm gesetzte Mauer eines Kellers, der sich südwärts (über den
h. Weg) erstreckte. Dabei viele Ziegel, Handquaderchen, grobe Scherben,
1 Sig.-Teller, Dr. 31, mit Stempel CRISTOF (s. Knorr, u. S. 28 und
Abb. 4B). Der 48 cm lange Rest eines steinernen Tischfußes (Lapid.,
Führer 403); 1 Amphorenverschlußdeckel, 8 cm dick (Lapid. 401); eine
linke lebensgroße Hand, die eine Scheibe preßt (F. 404); der obere
Teil eines Füllhorns, noch 21 cm lang (F. 405); ein rund gearbeitetes
Stück mit umlaufendem Band (Oberarm?), noch 24 cm lang (F. 406).
Vom Steigfriedhof stammt auch ein früher gefundenes Kapitell, 42 cm
Länge der Abakusplatte, noch 32 cm hoch (F. 402).
4. In den Höferschen Lehmgruben fand Verwalter HÖSCHEE
beim Ausschlämmen des aus dem Gräberfeld stammenden Tons folgendes:
1. 3 Mittelerze (M. Aurel, Antoninus, Pius? und unbestimmbar, s. u.
S. 59, No. 20, Cannstatt No. 700—702). 2. Aus Bronze: 2 Kettchenreste;
Ringchen, Fibeln (2 Exemplare der von 150 an vorkommenden Knie-
fibel); emaillierter Knopf; Fibel? in Form eines Hündchens; Schnallen;
Knöpfe; Nägel; Schloßriegel; Nadeln. 3. Aus Eisen: 3 Schiebeschlüssel;
1 Kloben; Nagel; 1 Spachtel; Schabeisen. 4. Aus Bein: 1 Nadel;
Rest eines (Messer-)Griffs; 1 Spielstein. 5. Perlen: 6 aus Glas und
Kalk; besonders schön eine durchbohrte in blau, von 1 mm Größe;
eine ovale mit facettierten Flächen in dunkelrot und eine in schwarz
mit Einlagen in Gold, grün, weiß und rot. Im ganzen 58 Stücke.
(Eigentum von Verwalter Höschle.)
 
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