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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Editor]; Württembergischer Altertumsverein [Editor]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Editor]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Editor]
Fundberichte aus Schwaben — 21.1913(1914)

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Römische Zeit
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Blind: Ein römisches Gebäude mit Feuerung auf der Steig bei Cannstatt
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https://doi.org/10.11588/diglit.43334#0046
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Römische Zeit.
Aurich OA. Vaihingen. Im Flur „Weiler“ hat Georg Maisch
auf seinem Acker Reste vermutlich römischer Mauern angeschnitten:
ein Eingang von i,8o m Breite mit 60 cm starken Seiten führt in ein
Gelaß mit 80 cm starken Mauern. Verbrannte Steine weisen auf ein
Hypokaust hin. (Mitt, des Schultheißenamts.)
Brenz OA. Heidenheim. Im Steinrißle, unmittelbar nördlich
von der Straße Brenz—Mädlingen, hart an der bayrischen Grenze,
sind die Grundmauern einer römischen Villa erhalten, deren Um-
fassungsmauer ungefähr ein Quadrat von gegen ioo m Seitenlänge
zu bilden scheint. Ein Scherben von spät Rheinzaberner, dünnwandiger,
„geschnitzter“ Sigillata weist auf die Zeit um 200. Untersuchung
vorbehalten. Ein Eisenkloben von dort Altert.S. A. 620. HertlEin.
Cannstatt. 1. Römisches Gewicht aus Stein in Eiform mit Spuren
des eisernen Einhängerings, gefunden auf der Altenburg. Altert.-S.
A 642. (Geschenk von Prof. Knorr.)
2. Beim Bau der Maschinengewehrkompagniekaserne nördlich
der „Römerstraße“ auf der Steig stieß man im Innern auf einzelne
Spuren, so im Mannschaftshaus, dann vorn an der Straße auf ein Mauer-
viereck von 5,30 m W—Ost lichter Breite. Die Ränge von Nord nach
Süd war, da der Bau über die Grabung für den Neubau hinausging,
nicht festzustellen. Mauerstärke 0,70 m. An der Südostecke desselben
Gebäudes stieß man außen auf einen gut erhaltenen Bau, der von
Oberarzt Dr. Beind für das Konservatorium untersucht wurde. (Funde
Altert.-S. A686.)
Ein römisches Gebäude mit Feuerung auf der Steig bei Cannstatt.
Mit 1 Skizze (Abb. 14).
Von Dr. Blind.
Im Sommer 1913 stieß man beim Bau der Kaserne für die Maschinen-
gewehrkompagnie Inf.-Rgt. 125 an der „Römerstraße“, dicht hinter der
Königsdragonerkaserne, d. h. dem Kastell, wie zu erwarten war, auf Reste
römischer Gebäude. Auf Anregung des Herrn Prof. Dr. GoESSl.ER rind mit
dessen gütiger Unterstützung unternahm ich die Untersuchung eines dieser
Gebäude, soweit es die vorgeschrittenen Bauarbeiten noch ermöglichten.
Beim Ausheben des Fundaments für den Kasernenbau, beobachtete
Dr. Christ an der Nordostwand des Mannschaftsgebäudes geschlossene
Grundmauerreste in einer Längenausdehnung von 3,20 m, die einem außer-
halb der Bebauungsfläche liegenden römischen Gebäude angehörten.
Letzteres zog das Interesse besonders deshalb auf sich, weil der ange-
schnittene Innenraum einen steinharten Betonboden von 12—15 cm Dicke
zeigte. Um das Bindemittel zu strecken, war es mit geworfenem Flußkies
gemischt, nur nicht so reichlich, wie es die Baumeister heutzutage bei Her-
stellung eines Betons tun; die Farbe war nicht weiß wie Mörtel, sondern
 
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