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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — 21.1913(1914)

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Römische Zeit
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Sibert, H.: Gomadingen
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Hertlein, F.: Kastell Opie - Oberdorf bei Bopfingen
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https://doi.org/10.11588/diglit.43334#0067
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2. Im Stadtpfarrgarten wurde die Kastellmauer wenige Meter
nördlich vom — früher konstatierten — Westtor durch Peter geschnitten
und ihre Breite auf 2,50 m konstatiert.
3. An der Straße nach Schorndorf, 70 m östlich vom Kastell, fanden
sich beim Neubau Reiter Scherben, darunter der Rest eines Eßtellers
mit braunrotem Überzug und Goldglimmerton. (Altert.-S. A 737.)
4. Südwestlich vom Kastell stieß Sägwerkbesitzer Münz in seinem
Schuppen in 2 m Tiefe auf eine schlammige Schicht mit römischen
Scherben. Der Punkt liegt in den Badwiesen südlich der Rems. Dieser
Punkt und No. 3 scheinen dafür zu sprechen, daß die bürgerliche Nieder-
lassung westlich vom Kastell liegt, daß somit das Kastell Horch tat-
sächlich nach Osten orientiert ist, wie seither meist an-
genommen wurde.
Münster bei Cannstatt. 1. In der Panoramastraße wurde bei
einer Kanalgrabung im alten Schutt ein römischer Amphorenhenkel
gefunden. (Altert.-S. A 696.) Geschenk von Dr. Rheinwald, bei
dessen Haus der Fund gemacht wurde.
2. In den Bildäckern (s. o. S. 27) wurde auf dem Acker von
E. Haas nahe des Wegs Münster—Mühlhausen, der südlich vom Neckar
hinführt, beim Baumsetzen eine — mit der längst bekannten (s. OA,-
Beschr. 401; Haug 2, A. S. 418) offenbar identische — römische Villa
zweimal angeschnitten; man stieß an einer Stelle nur auf Scherben,
an einer andern auf zwei im rechten Winkel zusanmienstoßende
Mauerschenkel, die zu einem Keller gehörten.
Niederstotzingen OA. Ulm. Im Wald nördlich, unmittelbar
südlich von der Schanze Buschelgraben, konnte im Winter 1912/13
die Breite der Chaussierung der Römerstraße Heidenheim—Günzburg
in den Gräben einer neu angelegten, senkrecht überquerenden Planie
gemessen werden; sie beträgt 4,9 m. HERTLEIN.
Kastell Opie—Oberdorf bei Bopfingen.
Grabungen vom 26. März bis 1. April 1913 *.
Von F. Hertlein.
Untersucht wurde die ganze Innenfläche des Kastells, soweit eine
Möglichkeit vorhanden schien, noch den ursprünglichen Boden vorzu-
finden. Es zeigte sich, daß, abgesehen von der Nordwestecke, überall
Steinbruchgebiet war, das nur z. T. am Kastellgraben haltgemacht hatte.
Unberührt war die Ausfüllung des Grabenendes nördlich neben dem
Osttor; hart daneben war der gewachsene Boden der Toreinfahrt umge-
graben. ebenso wie das Grabenende auf der anderen Seite des Tors. Unter
der Voraussetzung, daß dieses Tor ebenso breit ist wie das Westtor (6,3 m),
liegt es nun genau in der Mitte der Ostseite'1 2. Von der via principalis ist
unter diesen Umständen keine Spur mehr zu finden.
1 Vergl. Festschrift der K. Altertümersammlung 1912, S. 65—73.
— Die Grabungen des Jahres 1913 geschahen mit Mitteln der Röm.-Germ.
Kommission und mit einem größeren Beitrag des Herrn Prokuristen Otto
Mailänder, Heidenheim.
2 Der Plan Festschrift S. 68, der durch ein Versehen beim Drucken
um 2 mm nach links verschoben wurde, ist also bezüglich dieses Tors zu
 
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