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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Editor]; Württembergischer Altertumsverein [Editor]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Editor]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Editor]
Fundberichte aus Schwaben — 21.1913(1914)

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Alamannisch-Fränkische Zeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.43334#0112
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Alamannisch-Fränkische Zeit.

Altenstadt. In der Tuffsandgrube nördlich hinter seinem Haus
Ölweg 33 bei dessen Grabung 1912 die drei, Fundb. XX S. 22 f. be-
schriebenen La-Tene-Gräber gefunden wurden, stieß Christian Kolb
(j. Besitzer) im Mai 1913 auf ein alamannisches Grab. Die Grube
für dasselbe war auffallend tief, 1,65 in unter heutigem Niveau (die
La-Tene-Gräber nur 0,55 m tief) und auch unregelmäßig und sehr
breit, unten 0,70 m, oben 1,10 m. Die Länge des ost-westlich orien-
tierten Grabes war nicht genau festzustellen, da der Schädel bereits
entfernt war, als der Berichterstatter kam. Eingrabung in den Tuff-
sand 0,90 m, darüber 0,45 m braune Erde, und dann der 0,25 m dicke
oberste Humus. Beigaben: 1. außen am linken Knie ein Schildbuckel
(10 cm hoch); er lag mit der Spitze nach dem Skelett, 15—20 cm höher
als das Skelett und war durch Tuffblöcke davon getrennt. Der Radius
des Holzschildes mag daher ca. 20 cm betragen haben. 2. Dabei das
Schildbeschläg in 3 Teilen. 3. Am rechten Oberschenkel ein Eisenrest.
4. In der Gürtelgegend Reste von Eisen mit Bronzenägeln und 5. eines
Beinkammes. In ca. 20 cm über diesem Grabniveau lagen im Tuff
unregelmäßig eingebettet geringe Knochenreste von Mensch und Tier.
Es ist zu vermuten, daß sie einer früheren Bestattung angehörten,
eben derselben Zeit, aus der die anderen höher gelegenen Gräber stammen
daß also hier ein ehemaliges La-Tene-Grab aus-
geräumt und dann eine neue vertiefte Grube für
das Alamannengrab angelegt wurde, wodurch sich
die auffallenden Maße und Form erklären. Die
Fundb. XX S. 23 ausgesprochene Hoffnung, das
gegenseitige Verhältnis der zwei Gräberfelder zu
erkunden, ist dadurch verwirklicht worden.
(Altert.-S. A 672.) ' Um die Bergung hat sich be-
sonders Forstmeister Schultz bemüht.
Griesbach. Im Gräberfeld wurde auf Parz. 219
von F. Reichert in 0,80 m Tiefe ein gemauertes
Grab gefunden. Länge des Skeletts ca. 1,95 m!;
Kopf im Süden, Füße im Norden. Auf der linken
Seite zerhauene kleine Tierknochen; zu Füßen ein


Abb. 27. Glasbecher
aus Ditzingen.
1I2 nat. Gr.

Tongefäß. Das Skelett wurde, trotzdem es sofort
eingefordert wurde, demoliert und die Scherben
zerstreut. (Nach Mitt, von Stadtpfarrer Schoder.)

Zeitstellung ist somit nicht anzugeben.
Ditzingen. Ein Becher aus grüngelbem durchsichtigem Glas
9% cm hoch kam als Geschenk von Th. ScheufelE in die Altert.-S.
(A 619).
 
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