BOREADEN UND DIOSKUREN.
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scheinung vermuthlich durch den Verkehr bacchischer Dämonen mit Nym-
phen und Quellen veranlagt, den uns beim Wasserschöpfen auch auf der
Ficoronischen Cista ein muntrer Silen bezeugt. Amykos, der wilde Po-
seidonssohn, welcher den Argonauten den Zutritt zur Quelle bestritten
hatte, mochte auch jenen bacchischen Gästen nur wenig empfohlen sein;
daher sie denn nicht auf sich warten lassen, als seine Demüthigung ihn
zum Gegenstand allgemeiner Verhöhnung macht. Unter den vier Figuren
jenes bacchischen Personals zeichnen zwei Silene, der eine mit höhnisch
geballten Händen und tanzend erhobenem linkem Bein, der andre im Hin-
tergrund sitzend mit über sein hoch erhobenes linkes Knie geschlagenen
Armen, durch vorzüglich kecke Bewegung und Geberde sich aus, während
die ihnen beigesellten Frauen, beide züchtig bekleidet, mit Stirnband ge^-
schmückt und mit einem Thyrsus versehe, ihr Frohlocken in stillem und
(rotzigem Staunen verbergen. Eine dieser letzteren ist durch ein überge-
knüpftes Rehfell von ihrer Gefährtin unterschieden, vielleicht als Methe vor
Telete, wenn auch diese und ähnliche Unterscheidungen (15) bacchischer
Tiiiasoten mehr der apulischen als einer früheren Malerei eigenthümlich
sind. In dieser Voraussetzung glauben wir auch den elf Figuren des in
der oberen Reibe befindlichen bacchischen Bildes keine besondre Benen-
nungen anweisen zu dürfen. Nur Dionysos und Ariadne, der erstere
bärtig, beide mit Diadem und Thyrsus, scheinen am linken Ende des Bil-
des uns unverkennbar, dagegen die übrigen neun Figuren mehr durch
die Lebendigkeit ihrer Bewegung als durch versteckte Erudition uns zu
fesseln vermögen. Es sind Silene und Bachantinnen, zum Theil mit Thyr-
sen, die Frauen sämmtlich bekleidet und mit Stirnscbmuck, die mittelste auch
mit einem Kantharos versehen; den vier Paaren, in welche sie mannigfal-
tig vertheilt sind, ist als neunte Figur eine einzelne, übrigens ähnliche
Frauengestalt untermischt, die, vielleicht als Telete, durch einen Efeuzweig
in der Rechten sich von den übrigen unterscheidet.
(*') Metlie und Telete: Prodromus S. 210, 19.
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scheinung vermuthlich durch den Verkehr bacchischer Dämonen mit Nym-
phen und Quellen veranlagt, den uns beim Wasserschöpfen auch auf der
Ficoronischen Cista ein muntrer Silen bezeugt. Amykos, der wilde Po-
seidonssohn, welcher den Argonauten den Zutritt zur Quelle bestritten
hatte, mochte auch jenen bacchischen Gästen nur wenig empfohlen sein;
daher sie denn nicht auf sich warten lassen, als seine Demüthigung ihn
zum Gegenstand allgemeiner Verhöhnung macht. Unter den vier Figuren
jenes bacchischen Personals zeichnen zwei Silene, der eine mit höhnisch
geballten Händen und tanzend erhobenem linkem Bein, der andre im Hin-
tergrund sitzend mit über sein hoch erhobenes linkes Knie geschlagenen
Armen, durch vorzüglich kecke Bewegung und Geberde sich aus, während
die ihnen beigesellten Frauen, beide züchtig bekleidet, mit Stirnband ge^-
schmückt und mit einem Thyrsus versehe, ihr Frohlocken in stillem und
(rotzigem Staunen verbergen. Eine dieser letzteren ist durch ein überge-
knüpftes Rehfell von ihrer Gefährtin unterschieden, vielleicht als Methe vor
Telete, wenn auch diese und ähnliche Unterscheidungen (15) bacchischer
Tiiiasoten mehr der apulischen als einer früheren Malerei eigenthümlich
sind. In dieser Voraussetzung glauben wir auch den elf Figuren des in
der oberen Reibe befindlichen bacchischen Bildes keine besondre Benen-
nungen anweisen zu dürfen. Nur Dionysos und Ariadne, der erstere
bärtig, beide mit Diadem und Thyrsus, scheinen am linken Ende des Bil-
des uns unverkennbar, dagegen die übrigen neun Figuren mehr durch
die Lebendigkeit ihrer Bewegung als durch versteckte Erudition uns zu
fesseln vermögen. Es sind Silene und Bachantinnen, zum Theil mit Thyr-
sen, die Frauen sämmtlich bekleidet und mit Stirnscbmuck, die mittelste auch
mit einem Kantharos versehen; den vier Paaren, in welche sie mannigfal-
tig vertheilt sind, ist als neunte Figur eine einzelne, übrigens ähnliche
Frauengestalt untermischt, die, vielleicht als Telete, durch einen Efeuzweig
in der Rechten sich von den übrigen unterscheidet.
(*') Metlie und Telete: Prodromus S. 210, 19.
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