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Gerhard, Eduard
Auserlesene Griechische Vasenbilder, hauptsächlich Etruskischen Fundorts (Band 3): Heroenbilder, meistens homerisch — Berlin, 1847

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https://doi.org/10.11588/diglit.24597#0112
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104

TAFEL CXC1X— CCIV.

eigenes Beispiel vorangehn (llü), wie ja im Wettkampf der ihnen geweiht
bleibt auch Zeus und Apollo (m) zuerst siegreich aufgetreten sein sollten.

Als entsprechendes Bild ist auf der andern Seite dieses Gefäfses ein
Kitharöd dargestellt, vermuthlich Apollo, dem als begleitendes, durch den
Ergänzer verdunkeltes, Thier ein Hirschkalb sich anschliefst. Die ihm
folgende Göttin, die in der Rechten einen Kranz, in der Linken aber einen
Rebzweig erhebt, kann für Artemis gelten: nächstdem ist die sitzende Frau,
die einen Kranz für Apollo bereit hält, wahrscheinlich für Leto zu halten,
der ihre beiden göttlichen Kinder sich nahen.

(110J Dieser Bezug der Schleifung Heictors
auf patrokleische Leichenfeier, der im vorgedach-
ten (Anm. 107) agrigenter Lekythosbild (rt) dieses
Gegenstands durch Angabe von Grabmal und
Schlange augenfällig ist, erklärt auch leichter die
Nebenfiguren zwei von Rochette zusammenge-
stellter ähnlicher Gefäfsbilder: (i) des im Museum
zu Neapel befindlichen (Roch. Mon. XVII p. 86, 3:
statt des Grabmals nur mit der Schlange), wo Au-
tomedon auf dem Wagen erscheint und Achill ne-
benherläuft, weniger (c) die des Hope’schen (Elul.

XVIII, 2 p. 86, 2 nach Dubois Mais. pl. XVIII. Grab-
mal ohne Schlange), wo Achill ebenfalls nebenher-
läuft. Der sprengende Wagen, von Automedon ge-
lenkt, droht einen zu Boden liegenden Hopliten zu
vernichten, den man, mit Schild und Helm bewaff-
net, als gebundenen Troer nicht wohl nehmen kann
und demnach zunächst unerklärt lassen mufs, wie
auch Müller (Denkin. I, 19, 97) that.

(”*) Zeus in Olympia : Paus. VIII 2,1. Für den
pythischen Apoll vgl. Welcher (altad. Kunstmus.
no. 332=172; zunächst nach Properz II, 31, 6).

TAFEL CXCIX—CCIV.

REKTOR UND ACHILL.

Tafel CXCIX. H ektor und Penthesilea; arcbaisclie Amphora,
vormals dem Prinzen von Canino gehörig (*). — Die Kämpfe der Ilias
sind mit Hektors Tode (2) geendet. Neben einem weifs gefärbten Grab-

0) Museum etrusque no. 527. Rapporto volc. O “Exionog ävcu'Qeoig: II. XXII.

not. 403. ' Vgl. Rochette Mon. inedits p. 281, I.
 
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