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192 Ketten-Gleiche auf den laufenden Meter, die 2
mess. Ketten von je 2 Meter Länge wiegen zusammen
6 Loth.
Das Gewicht des Messinggufses der Räder
(ohne Kettenräder) für 12 Uhren beträgt, je nachdem
die Formen schwächer oder stärker angenommen werden,
2'/§ bis 3^4 Pfd.; unter 2^ Pfd. sollte man nicht
gehen. Für Pcndelscheibcn und Spindelscheibcn an 12
Uhren sind 24 Loth zu rechnen; Kettenräder, roh 1 Pfd.
6 Loth, ausgearbeitet 28 Loth. Eine Glocke wiegt 3 Loth.
Zu Büchsen, Zeigerrohr, an Draht, Blech, für
Pendelstange re. w. braucht man 24 Loth geschlage-
nes Messing zu 12 Uhren.
An Eisen, Eisendraht hat man zu 12 Uhren 1 s/)
Pfd. nothig, an Stahl 1 Loth.
Eine solche Schottenuhr mit allem Zugehör (nur
ohne Schild) wiegt 1 Pfd. 6 Loth.
(Fortsetzung folgt.)
Neue Methode zum Abziehen von Litho-
graphien.
Von Lithograph Z. N. Heinemann in Hüfingen ha-
ben wir einige Abdrücke von Zeichnungen aus den „Mu-
sterblättcrn von L. Reich rc." erhalten, welche auf be-
sonders präparirtcs Papier gedruckt sind und welche ohne
Anwendung eines Firnisses vollkommen auf Holz re.
übergehen.
Das Abziehen solch präparirter Abdrücke geht viel
einfacher, rascher und vollkommener von Statten, als
es bet der sonst üblichen Verfahrungsweise mit den Ab-
drücken auf gewöhnlichem Papier thunlich ist. Besonders
rein geht die Zeichnung auf trockenes hartes Holz über.
Die Behandlung ist zwar sehr einfach, doch läßt sich
wie bei Allem nur durch Ucbung erst der rechte Vor-
theil erlangen.
Man legt die Lithographie mit der Rückseite flach
auf reines Wasser, wobei man sorgfältig darauf zu
achten hat, daß die Oberfläche (die bedruckte Seite) nicht
naß wird und läßt sie hier so viel Wasser ansaugen,
bis die Zeichnung einen schwachen Glanz angenommen
hat. Es ist dicß in ganz kurzer Zeit geschehen. Ein zu
starkes Anfeuchten lost den Druck völlig ab, und macht
das abzuziehende Blatt unbrauchbar. Man muß also
hier das rechte Maß zu treffen wissen.
Die so von hinten angefeuchtete Lithographie hebt
man sorgfältig vom Wasser ab und legt sie auf die

Fläche, welche die Zeichnung aufnehmen soll. (Man
kann, um nicht so leicht in Gefahr zu kommen, das
Papier zu zerreißen, oder um zu stark angefeuchtetes
etwas abtrocknen zu lassen, die Lithographie, wie sie
auf dem Wasser schwamm, zunächst auf ein Stück
Wollenzeng legen.) Man hat nun behutsam aber kräf-
tig das Papier auzudrückeu und ein wenig abtrocknen
zu lassen. Ein erneuertes Anfeuchten (am besten mit
einem Schwamm) bewirkt sodann die völlige Trennung
der auf dem Holze re. haftenden Druckfarbe von dem
Papier, welch letzteres vollständig als weißes Blatt wie-
der weggczogcn werden kann.
Nach erfolgtem Auftrocknen des Bildes kann man
den etwa noch darauf befindlichen Ueberzug vom Druck-
grund rein wegwaschen und man hat nun ein Bild, so
rein und so scharf, wie wenn es auf das Holz selbst
von der Presse aufgedruckt worden wäre.
Die Nützlichkeit dieses Verfahrens liegt auf der Hand
uud wir empfehlen daher den Gegenstand der Aufmerk-
samkeit unserer Leser.
Nähere Auskunft und Anleitung wird auf persönli-
ches Erscheinen in der Uhrenmacherschulc ertheilt.

Technische Notizen.
Bereitung eines farblosen Lacks.
Dieser aus Schoppen besten Weingeists, '/« Pfd. Sand-
arak, I V- Loth Kampfer und 2'/- Loth venetianischem Terpen-
tin bestehende Lack wird auf folgende Weise bereitet:
Der Sandarak wird zum Weingeist gcthan und mit ihm so
lange (circa l Stunde) geschüttelt, bis er vollständig aufgelöst
ist. Dazu kommt der Kampfer, welcher vorher in kleine Stück-
chen gebrochen und mit der ebenerwähnten Auflösung so lange
geschüttelt wird, bis das Ganze eine vollständige Auflösung bildet.
In gleicher Weise wird mit dem venctianischen Terpentin
verfahren; wenn er nicht flüssig genug ist, um in die Flasche
eingegoffen werden zu können, so wird er vorher etwas erwärmt,
was ihn dünner macht.
Nachdem die Mischung so lange geschüttelt ist, bis sie eine
gleichmäßige Flüssigkeit bildet, stellt man sie an einen warmen
Platz, z. B. auf einen Porzellanofen, oder an einen sonst mä-
ßig warme» Ort, oder im Sommer an die heiße Sonne. Nach-
dem die Flasche etwa zwei Tage ruhig gestanden hat, wird die
Flüssigkeit sich vollkommen geklärt haben, während sich unten
ein Bodensatz gebildet hat. Man gießt nun das Klare ruhig in
eine andere Flasche über und hebt es für den Gebrauch auf.
Wenn ein Gegenstand lackirt werden soll, was mit einem
Flachpinsel geschieht, so muß er vorher etwas erwärmt werden.
Ebenso ist cs nothig den Lack vorher etwas zu erwärmen, was
dadurch geschehen kann, daß man etwas davon in eine Tasse
 
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