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ANSELM FEUERBACH.


ENIGEN deutschen Künstlern unserer Zeit war es beschieden, mitten im Gewirre der vielfach
verschlungenen Stilrichtungen, denen die moderne Kunst eklektisch folgt, als Wegweiser zu
neuen selbstständigen Bahnen emporzuragen und dem selbstgesteckten hohen Ziele nahe-
zukommen. Zu diesen Auserwählten zählt Anfelm Feuerbach, einer der nationalsten Historienmaler
den Deutschland in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts besessen und einer der bedeu-
tendsten, obschon er fast jünglingfrisch dahingegangen, noch ehe es ihm gegönnt gewesen, die Fülle
seiner Begabung und seiner Kraft zu erschöpfen. Auch darin ist das Walten jenes unheilvollen Schicksals,
welches die ganze Laufbahn des Künstlers begleitet und ihm den Genuss ungetrübten menschlichen
Glückes, das Hochgefühl unbestrittenen künstlerischen Erfolges nur karg zugemessen hat, nicht zu
verkennen; so Hohes und Schönes Feuerbach auch hinterlassen, sein virtuelles Hauptwerk, das die
deutsche Kunst von ihm zu erwarten berechtifft war, ist unoeschaffen geblieben.
Ein rühmlich bekannter Name ward dem Künstler schon beim Eintritt in's Leben zu Theil; sein
Grossvater hatte diesen Namen auf dem Gebiete der criminalistischen Wissenschaft, sein Vater, der am
Lyceum zu Speyer wirkte, als Anselm dort am 12. September 1829 geboren wurde, auf dem Felde der
Archäologie zu Ehren gebracht. Ein halbes Jahr nach der Geburt Anselms starb seine Mutter, eine
Berggruen: Die Galerie Schock. I Fetterbach 1.
 
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