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D o u a i

ruhigen Kopfes. Er gibt für die 600 fl. Vorschuß seine drei Gezeuge in Pfand. Das
Schlußergebnis ist der Zwangsverkauf.

Erst mit der Gründung der Manufaktur des Tobias Couckx (26. Oktober 1743)
tritt eine gewisse Stetigkeit ein. Der Meister laboriert, wie fast alle kleiuen Atelier-
inhaber des 18. Jahrhunderts, ständig mit Geldschwierigkeiten; die Ungunst der
Zeit, der veränderte Geschmack, der die billigen Stoff- und Papiertapeten den allzu
haltbaren Teppichen vorzieht, verdammt den Wirker zeitweise zum Nichtstun. Sein
betagter Teilhaber Jakob Reydams, der Abkömmling einer der glänzendsten Brüsseler
Wirkerfamilien — wohl der kapitalkräftigere der beiden —, stirbt bereits am 3. No-
vember 1747. Ihrer gemeinsamen Tätigkeit entstammt eine anscheinend verschollene
Wappenwirkerei für das Rathaus von Douai; auf blauem, lilienbesätem Grunde prangen
die Hoheitszeichen von Frankreich und Navarra.

1765 ist Couckx außerstande, die gewährten Vorschüsse zurückzuzahlen; der Rat
läßt seinen Vorrat an Wirkereien — 175 Quadratellen — verkaufen, der Erlös beläuft
sich auf 1375 fl.

Um 1790 schließt das Atelier, das nicht leben und sterben kann, seine Pforten.

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