Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
— 3G7 —

den. Ich fühlte mich zugleich besser und glücklicher,
als ich unter ihren Einflufs kam." John Stuart Mill
hat nie den Anspruch gemacht, ein kompetenter Eichter
über den ästhetischen Wert irgend eines Kunstwerkes zu
sein; aber er war ein Mensch, der es ernst mit jeder
Aufgabe, mit jedem Gedanken nahm, und wenn er ge-
steht, dafs er noch lange Zeit Wordsworths Gedichte
nicht nach ihrem inneren Verdienst, sondern nach dem
Mafso dessen, was sie für ihn gethan hatten, beurteilte, so
wäre unser Dichter der erste gewesen, ihm die Billigung
zu dieser Auffassung seiner Werke zu geben.

Doch auch ein viel feinerer, mehr ästhetischer Geist
als Mill, George Elliot, findet in diesen Gedichten
ihre Gefühle gerade so ausgedrückt, wie sie wünschte
und im Vorspiel, das in seiner rein psychologisch ent-
wickelnden Schilderung ihr besonderes Interesse er-
regte, findet sie eine Fülle Materials für eine tägliche
Liturgie.

Unter seinen Augen sah Wordsworth den Knaben
aufwachsen, dem man jetzt in der kleinen Kapelle einen
Platz neben ihm eingeräumt hat: Mathew Arnold. „Nicht
umsonst ist man in der Verehrung zu einem Manne, der
so wahrhaft wert der Verehrung ist, grofs gezogen; nicht
umsonst hat man ihn gehört, gesehen, in seiner Nachbar-
schaft gelebt und ist mit seinen Bergen vertraut gewesen."
Mathew Arnold hatte den Vorzug vor vielen anderen,
den Meister noch persönlich gekannt zu haben; er ist sein
ganzes Leben sein begeisterter Herold gewesen und hat
unermüdlich seinem Volke zugerufen: Vergefst ihn nicht,
der euch das Beste gab, sucht ihn und ihr werdet Schätze
tiefer Weisheit bei ihm finden. Er hat ihm einen Ab-
schiedsgrufs zugerufen, der zu bekräftigen scheint, dafs
 
Annotationen