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Grimm, Herman
Michelangelo: sein Leben in Geschichte und Kultur seiner Zeit, der Blütezeit der Kunst in Florenz und Rom — Berlin: Safari-Verlag, 1941

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https://doi.org/10.11588/diglit.71912#0036
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Michelangelo und Savonarola
Schein an, als suche er Bildhauer, die in Rom beschäftigt werden sollten, und lud auch Michel-
angelo zu sich ein. Er kam, statt jedoch mitgebrachte Arbeiten zu zeigen, nahm er eine Feder
und zeichnete eine menschliche Hand groß aufs Papier hin, daß ihm der Römer voller Er-
staunen zusah. Hierauf zählte er auch die Skulpturen auf, die er bereits vollendet hätte, und
nannte darunter ohne weiteres den schlafenden Kupido.
Nun eröffnete der Mann, warum er ihn eigentlich habe rufen lassen; statt der dreißig Dukaten,
die Messer Baldassare geschickt, erzählte er von zweihundert, welche der Kardinal für die
Arbeit bezahlt hätte, so daß sich Michelangelo ebensosehr als der Kardinal selbst betrogen sah.
Eingeladen von dem römischen Herrn, der ihn in seinem eigenen Hause aufzunehmen versprach,
erfüllt von dessen Erzählungen, daß man in Rom ein weites Feld finde, um seine Kunst zu zeigen,
machte er sich nach Rom auf, wo er am 25. Juni 1496 eintraf.

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Skizze zu einer Madonna. London, Brit. Mus.

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