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i zo Erläuternde Anmerkungen zu Kap. 6.
6res Kapitel.
V. r Der Prophet wird von Gott aufgefordert
laut seine Stimme an die Berge und Hügel ertönen
zu lassen.
streiten, hadern mit jemand, wird conr
struirt mit Z. E. Pf. z;, ». Hof. i.
V 2. Gleichwie der Dichter im Anfangs seines
Buchs die Erde mit allen ihren Bewohnern zur An-
hörung seiver Orakel aufgefordert hatte, eben so müs-
sen auch hier Berge und Hügel dem feyerlichen Wech-
selgespräch zwischen Gott und Israeliten zulauschen.
Haden die Propheten wichtige Lehren und tief
eingreifende Ermahnungen vorzulragen, wollen sie
ihre Zeitgenossen, wenn sie, wie in einem tiefen
Schlummer begraben liegen, mächtig erschüttern, oder
ihr fast erloschenes Gefühl für Religion und Sittlich-
keit von neuem nachdrücklich erwecken, so pflegen sie
die ganze leblose Natur, Berge und Hügel laut an-
zureden und zum feyerlichen Aufmerken auf ihre Aus-
sprüche einznladen.
Die hebräischen Dichter lieben dergleichen Per-
sonifikationen und Apostrophen ungemein, und keh-
ren so ost und so gern in ihren Schriften zu ihnen zu-
rück. Siehe ;. E- Ezech. 6,2. Esai. 49,1g. Irrem.
51,48 Hof. 2,Lk. Ierem 4,-28 Joel 1, lv.
Aehnliche pathetische Apostrophen stnden wir ben
den griechischen Tragikern. Z. E. Oeöipuz rex
V. l Z99 wo OedipuS im Gefühl des tiefsten Schmer-
zens die W ge, Thäler und Wälder als Mübewusten
seiner Verbrechen klagend -nredet:
7 Lu/xor^ r-L» x/xLV «Tro
 
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