Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
194

Der Emmaimelinische Stil

Abb. 146. Quinta des Marques Fronteira in Bemfica

Gebirges hinzieht, mit einer Reihe reizender Grotten und kleiner Kapellen be-
setzt. Die letzte davon, kreisrund mit rechteckiger Altarnische, hat innen
ringsum 6 Marmorsäulen, die das Gesims der Kuppel tragen, und ist halbhoch
mit prachtvollen Fliesen getäielt; der Altar, ebenfalls aus Fliesen, trägt ein
wundervolles Marmorrelief der heiligen Familie in schwarzem Rahmen zwischen
fliesengemalten Engeln; oben in der Kuppel ein Engelskopf; das Ganze ein
wonniges Kleinod, zu dessen Plätzlein mit herrlichster Aussicht zwei indische
Sanskritstelen den Zutritt einfassen. — Auch der Palast Affonsos von Albu-
querque in Bacalhoa ist hier zu nennen, mit den Resten einer großartigen
Gartenanlage und einer unerhörten Fliesenpracht um regelmäßige Wasserfhichen.

Noch aber ist nicht dessen zu vergessen, daß um Lissabon auch noch das
17. Jahrhundert schöne Yillenanlagen hinterließ; so das palacio de Palhavä mit
schönem Vorhof und einem Hauptgebäude zur Seite, das auf den Enden mit
turmartigen Pavillons besetzt, in der Mitte eine weite fünfbogige Halle tiber
schöner Treppe aufweist; eine wahrhaft großzügige prächtige Front. Das wich-
tigste bisher noch Yorhandene bleibt aber der prächtige Landsitz des Marques
Fronteira in Bemfica, der um 1640 entstand; auch in der Gartenanlage bisher
noch unverletzt (Abb. 146 u. 147). Im Hintergrund des etwa quadratischen Gar-
tens steht die Villa mit Doppelhalle inmitten schöner Säle und breitem Treppen-
kause; ganz wundervoll aber ist die herrliche Gartenanlage, regelmäßig ein-
 
Annotationen