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Universität Heidelberg [Editor]
Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg: Sommer-Halbjahr 1899 — Heidelberg, 1899

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Nr. 7 (10. Juni 1899)
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https://doi.org/10.11588/diglit.25135#0054
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1899

Heidklbkkukk Akadkmisciik Mittkilunukn

Nr. 7

Akatlemisches Direktorium.

Die Immatrikulation für das Sommer-
Semester 1899 betr.

Die neu immatrikulierten Herren Studierenden können
die Annahme-Urkunden (Matrikeln) innerhalb acht Tagen auf
der Universitätskanzlei gegen Vorzeigung der Legitimations-
karte in Empfang nehmen.

Heidelherg, den 5. Juni 1899.

Der Prorektor:

Osthoir.

Bekanntmachiingeii.

Die verehrlichen Korporationen werden gebeten, die von
ihnen gesammelten Gelder för die hier zu errichtende Bis-
marcksäule wöchentlich an die Oberrheinische Bank, Haupt-
strasse 133, abzuliefern. Die Beträge können auch an die
übrigen Sammelstellen abgeführt werden, sowie an den Kech-
ner des engeren Ausschusses, Herrn v. Dusch (jurist. Pakultät),
Schlossberg 49. Ueber die eingegangenen Gelder wird fort-
laufend in den „Akademischen Mitteilungen“ Bericht erstattet
werden.

Heidelberg, den 3. Juni 1899.

I. A. des studentischen Bismarckauschusses:

Zeeden (Franconiae), Schriftführer.

Den Herren Kommilitonen teilt der Bismarckausschuss
der Studentenschaft mit, dass er den Bismarckgedenktag am
21. Juni d. J. durch eine Gedächtnisfeier (6 h. c. t.) und durch
einen Fackelzug nach dem Bismarckdenkmal (Anfang 9 h. c. t.)
zu feiern gedenkt. Das Nähere wird in den nächsten Tagen
am schwarzen Brett angeschlagen werden.

Heidelberg, den 6. Juni 1899.

I. A. des studentischen Bismarckausschusses:

Zeetlen (F'ranconiae), Schriftführer.

Hochschulnachrichteii.

Heidelberg, 9. Juni 1899.

Turnerisches. Den Herren Dozenten und Assistenten
boehre ich mich mitzuteilen, dass ich ihrem Wunsche ent-
sprechend einen Turnspielkursus einrichten werde. Der An-
fang desselben ist auf Montag, den 12. Juni, 6 !/2 h. s. t. auf
dem Spielplatz unterhalb der Neuen Neckarbrücke angesetzt.

Dr. Kissom.

Den Herren Kommilitonen teile ich mit, dass die von
mir in Aussieht genommenen Turnspiele am Donnerstag, den
8. Juni, 6’/2 h. s. t. auf dem Spielplatz unterhalb der Neuen
Neckarbrücke iliren Anfang nehmen. Unkosten erwachsen
durcli die Teilnahme nicht.

Dr. Rissom.

Stiftungsfest. Der Streberbund (Vereinigung inaktiver
Korpsstudenten) beging am 4. ds. sein lOjähriges Stiftungs-
fest. Alorgens fand ein Friihschoppen im Stadtgarten statt,
an den sich ein Festessen im Hotel Schrieder sehloss. Mittags
erfolgte eine Ausfahrt über Ziegelhausen nach Neckargemünd.
Den Schluss der Feier bildete ein geselliges Beisammensein
im Rodensteiner. An der Festlichkeit beteiligten sich auch
Vertreter der hiesigen Korps.

An der internen Regatta, welche der hiesige Ruder-
Klub am 1. Juni veranstaltete, beteiligte sich auch eine aka-
demische Mannschaft, aus den Herren K. Staatsmann, F. Mey-
berg, A. Roosevelt, 0. Esau (Schlag), K. Lindenborn (Steuer)
bestehend. Das von dieser Mannschaft bediente grosse Vierer-
boot „Badenia“ siegte mit 3/4 Bootslängen über das von der
ersten Gymnasiums-Mannschaft gefahrene grosse Viererboot
„Argo“. Das Schiff legte die Strecke von der Grossen Mantel-
gasse bis zur Schneidmühlstrasse (1100 Meter) in 4 Minuten
8 4/s Sekunden zurück. Der Sieg brachte der Mannschaft den
von einem hiesigen Professor gestifteten Preis ein, gleichzeitig
wurde dieselbe aber auch mit einem anderen Preise ausge-
zeichnet, da sie die genannte Strecke im Verhältnis zu allen
übrigen Mannschaften in der kürzesten Zeit zurückgelegt hatte.

Studentische Festlichkeiten.

Einweihung des Wingolf-Kriegerdenkmals. In der

Pfingstwoche feierte der Wingolf, wie alle zwei Jahre, sein
grosses Bundesfest auf der Wartburg, zu dem sich über
500 Aktive und alte Herren zusammengefunden hatten. Es
fiel nämlich auf dieses 24. Wartburgfest ein besonderer Glanz
durch die Enthüllung eines Denkmals, das die Aufschrift
trug: Den 1870/71 gefallenen Brüdern, den Streitern für
Deutschlands Einheit und Grösse. Der Wingolfbund“. Der
Schöpfer des reliefartigen Denkmals ist Friedrich Pfann-
schmidt-Berlin, ein „alter Hert“ des Wingolf. Es ist an
einer Bastion am Fusse des sog. „Pfarrberges“ angebracht
und stellt einen über lebensgrossen geflügelten Genius dar,
der in der Kechten einen Palmwedel, in der Linken einen
Eichenzweig hält und sich über ein Wappenschild neigt, der
das Wappen des Wingolfbundes und die obige Aufschrift
trägt. Die Höhe des Denkmals beträgt 2,20 m. Die Ent-
hüllungsfeier, bei welchen die Spitzen des Eisenacher Militärs,
des Krieger- und Landwehrvereins, wie die Vertreter der Stadt
zugegen waren, fand ihre besondere Weihe durch ein in-
zwischen eingelaufenes huldvolles Telegramm Sr. Majestät:
„Se. Majestät der Kaiser und König lassen den dort ver-
sammelten Wingolfiten für die Meldung von der Errichtung
eines Denkmals für die gefallenen Kommilitonen und das
Gelöbnis treuer Ergebenheit bestens danken. Auf allerhöchsten
Befehl. v. Lucanus, Geh. Kabinetsrat“.

In Sondershausen feierte vom 22. bis 25. Mai der Ver-
band deutscher (nichtfarbentragender) Studenten-Ge-
I sangvereine (Sondershauser Verband) sein zweites Kartellfest.
Die Stadt war zum Empfange der Gäste prächtig geschmiickt.
Im Laufe des Samstags und Sonntags zogen die Vereine:
Akademische Liedertafel Berlin, Studenten-Gesangverein in
Göttingen, Studentische Liedertafel in Greifswald, Akade-
mischer Gesangverein in Würzburg, Studenten-Gesangverein
in Erlangen, Akademischer Gesangverein Miinchen, Akade-
misch-musikalischer Verein „Macaria“ in Bonn, Akademischer
Gesangverein „Zaringia“ in Freiburg, „Arion“ Studenten-
| Gesangverein in Strassburg, Studenten-Gesangverein „Wet-
tina“ in Leipzig, Akademischer Gesangverein „Ascania“ in
I Halle, Studenten-Gesangverein „Albingia“ inKiel, Studenten-
Gesangverein „Friedericiana“ in Marburg, Akademischer
Gesangverein in Rostock und Studenten-Gesangverein „Friede-
riciana“ in Breslau, in unsere Stadt unter den Klängen der
Musik ein; von dem Alten Herren-Verbande des Akademischen
Gesangvereins in Königsberg und von der Kartellvereinigung
in Heidelberg waren Vertreter erschienen. Der befreundete
Wiener Gesangverein hatte zwei Chargierte gesandt. Ueber
800 Festkarten waren ausgegeben. Besonders stark war
München mit 110 und Berlin mit 100 Mitgliedern vertreten.
Am ersten Abend war Begrüssungskommers in der vom Ver-
bande errichteten Festhalle. Der Pfingstmontag war zu
 
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