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Universität Heidelberg [Editor]
Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg: Sommer-Halbjahr 1914 — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.25144#0083
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Heidelberger Akademische Mittriltogek’

Hypnotismus im Dienste des Gewerbes und der
Krankenbehandlung.

Von A. Glöklen, Heidelberg.

Nachstehende Ausführungen sollen nur ein Fingerzeig auf
dieses Gebiet sein, da es nicht möglich ist, in einer Zeitungs-
spalte solches eingehend zu behandeln; sie sollen insoweit auf-
klärend wirken, als falsche Schlüsse über das Wesen des Hyp-
notismus und die Bedeutung des Wortes Hypnose gezogen
werden könnten. Nur kurz kann ich daher bemerken, dass un-
ter dem Worte „Hypnose“ ein künstlich erzeugter tiefer Schlaf
verstanden wird. Der Hypnotismus an und für sich ist durchaus
nichts Neues, denn schon im frühesten Altertum fanden von
Seiten der Priester unbewusste hypnotische Manipulationen statt.
Auch die autosomnambulen, d. h. selbstverzückten Zustände der
alten Propheten und Sibyllen (prophetische Frauen) geben von
dem Alter des Hypnotismus Kunde.

Die eigentliche Geburtsstätte des modernen Hypnotismus
ist Frankreich, insbesondere die Stadt Nancy. Deutschland
schloss sich dieser Bewegung nur langsam an. In neuerer Zeit
hat aber auch dieses Land den Hypnotismus wissenschaftlich an-
erkannt, während die Wissenschaft solchen früher als Schwindel
brandmarkte und aufs Heftigste bekämpfte.

Dieser Umstand wird zweifellos die Hauptursache der Un-
kenntnis desselben unter dem Volke sein. Diese Unkenntnis
wird ihm auch den Stempel des Geheimnisvollen, des Schauer-
lichen aufgedrückt haben. Diese Unkenntnis kann aber unter
Umständen schlimme Folgen nach sich ziehen, weil die Hypnose
neben ihren vielen guten Eigenschaften auch ihre Gefahren in
sich birgt, sowohl für Hypnotisierte, als auch für den Hypno-
tiseur selbst. Prof. Forel schreibt in seinem Werke über Hyp-
notismus auf Seite 284: „Wie bereits viele Autoren und v. Lilien-
thal hervorheben, liegt noch eine grosse Gefahr der Suggestion
in der Benutzung derselben von Seiten der Hypnotisierten zu
Erpressungen aller Art. Diese Gefahr ist so gross, dass die Gegen-

wart von Zeugen als Schutz für den Hypnotiseur noch mehr als
für den Hypnotisierten nötig ist“.

Ungeachtet dieser Gefahren ist nichts unberechtigter, nichts
unwissenschaftlicher, als eine ängstliche Scheu vor dem Hyp-
notismus; hat doch fast alles Gute und Nützliche in der Welt
auch seine Gefahren im Gefolge, wenn damit Missbrauch ge-
trieben wird. Es wäre z. B. sicher verwerflich, den unentbehr-
lichen Gebrauchsgegenstand das — „Messer“ — abzuschaffen, weil
ein charakterloser oder verbrecherischer Mensch damit einen
anderen verwunden oder töten könnte. Handelt es sich doch
einfach nur darum, die richtigen Wege einzuschlagen, sowohl
über die Anwendung des Hypnotismus, als auch die Bekannt-
gabe desselben unter dem Volke.

Nicht nur ein falscher Weg, sondern geradezu ein grober,
die Moral und Gesundheit schädigender Unfug ist die öffentliche
Schaustellung Hypnotisierter, ein Unfug, der ebenso gross ist,
als es etwaige öffentliche Schaustellungen Kranker wäre, an denen
operative Eingriffe vorgenommen würden. Wohl sind seit län-
gerer Zeit in Deutschland und anderen Ländern öffentliche
Schaustellungen Hypnotisierter glücklicherweise verboten. Es
gibt aber Hypnotiseure, die es verstehen, die Hypnose als Ge-
werbe für experimentelle öffentliche Schaustellungen auszunutzen,
indem sie unter Vorspiegelung der Wissenschaftlichkeit und
Kunst sich einzuführen suchen. Das bei solchen Schaustellungen
Gebotene ist meist nichts anderes, als eine öffentliche Schau-
stellung Hypnotisierter, und gehört wie solche verboten.

Schreiber dieses war Augenzeuge einer derartigen künst-
lerischen (!) hypnotischen Schaustellung in welcher der be-
lehrende Vortrag nicht etwa das Publikum über die Gefahren
der Hypnose aufklärte, um es gegen eventl. Missbrauch zu
schützen, sondern durch die unrichtige Behauptung, dass alle
Menschen hypnotisiert werden können, eine gewaltige post-
hypnotische Suggestion gab, in Folge der sensitive Personen
unter Umständen einem gewissenlosen Hypnotiseur keinen oder
nur mehr geringen Widerstand entgegenzusetzen vermögen.
Von dem grossen Werte der Hypnose in der Krankenbehandlung

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