Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Universität Heidelberg [Hrsg.]
Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg: Winter-Halbjahr 1913/14 — Heidelberg, 1914-1915

DOI Heft:
Nr. 13 (6. März 1915)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.25139#0053
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
AKADEMISCHE MITTEILUNGEN

FÜR DIE STDDIERENDEN DER RDPRECHT-KARLS- ONIVERSITÄT ZD HEIDELBERG

Erscheint während des Semesters
wöchentlich einmal und wird alien
Studierenden u. Hochschullehrern
unentgeltlich ins Haus geliefert

Herausgegeben von J. Hörning
Universitäts-Buchdruckerei
Hauptstr. 55 a - Fernspr. 419

Inseratenpreis für 1 0 Zeilen e i n-
spaltig das ganze Semester 20 Mk.,
einmal 3 Mk. - Redaktionsschluss
Donnerstags mittags 12 Uhr

Wlnter^HaUjjahr 1914/15

Nr. 13

Samstag, 6. März 1915

Die Herren Studierenden wollen in ihrem eigenen Interesse ihre Wohnung, sowie jeden
Wohnungswechsel, alsbald dem Postamt (durch unfrankierten Brief oder Postkarte, die
in den nächsten Briefkasten zu stecken oder dem Briefträger mitzugeben sind) anzeigen.

UNIYEE8ITÄT HEIDELBEEG.

BEKAHNTMACHUNG.

Den Hochschuibetrieb während der Kriegszeit betr.

Das Sommer-Semester 1915 wird in der bisher üblichen Weise eröffnet.

Anmeldungen werden vom 15. April 1915 ab auf der Universitäts-Kanzlei entgegengenommen.

Erster Immatrikulationstermin: 24. April 1915.

Letzter Immatrikulationstermin: 20. Mai 1915.

Studierende, die durch den Krieg verhindert waren, sich bis dahin zu
melden, werden ausnahmsweise noch bis zum T.Juli 1915 aufgenommen.

Die Anmeldung der in Militärdiensten usw. stehenden (einschliesslich
der verwundeten oder kriegsgefangenen) Studierenden kann schriftlichauch
durch Angehörige erfolgen.

Vorzulegen ist: das Abgangszeugnis von der Schule und von den etwa
schon besuchten Hochschulen, ausserdem ein Führungsattest, wenn die Auf-
nahme nicht unmittelbar nach dem Abgang von der Schule oder Hochschule
stattfindet.

Das Belegen von Vorlesungen und Uebungen ist nur solchen Studierenden gestattet, die in
Heidelberg oder dessen nächster Umgebung wohnen und die tatsächlich die
Vorlesungen besuchen.

Die Studierenden haben sich vor dem Belegen auf der Universitäts-
Kanzlei anzumelden.

Die durch den Krieg vom Belegen abgehaltenen Studierenden sind von
dem Prorektor allgemein vom Belegen von Vorlesungen dispensiert unter Be-
freiung von der Zahlung der Beiträge zur Krankenkasse und zum Studenten-
ausschuss, der Bibliotheksgebühr und der Versicherungsgebühren. Falls diese
Studierenden spätestens von Anfang Juli 1915 ab in die Lage kommen, tat-
sächlich Vorlesungen zu hören, wird ihnen das nachträgliche Belegen gestattet.

Die Vorlesungen beginnen Ende April 1915. Für die im Felde stehenden Dozenten werden die
Vorlesungen — soweit möglich — von anderen Dozenten abgehalten. Für die
Abhaltung der Hauptvorlesungen ist Sorge getragen. Der Betrieb der Institute
wird aufrecht erhalten.

Heidelberg, den 27. Februar 1915.

Engerer Senat.

Die Beteiligung der Universitätsstudenten Deutsch-
lands am Kriege.

In welchem hohen Grade die Studentenschaft des Reichs
an dem Ringen des deutschen Volkes gegen eine Welt von
Feinden beteiligt ist, zeigt der geringe Besuch der Universi-
täten im laufenden Kriegssemester. Insgesamt sind sie nur
von 22600 Studierenden (18900 Männern und 3700 Frauen) be-
sucht, gegenüber 61000 im letzten Sommer- und 59000 im Winter-
halbjahr 1913/14. Die einzelnen Hochschulen weisen im Verhältnis
zu einander und im Vergleich mit dem Vorjahr einen ganz ver-
schiedenen Besuch auf, was sich aus nachstehender Gegenüber-
stellung ergibt: Die Universität Berlin ist von 3713 Studierenden
besucht (gegen 9593 im Vorjahr), in Bonn befinden sich 2596 (4270),
in München 2426 (8802), Leipzig hat 1940 Studierende (5532),

Münster 1539 (2123), Breslau 1472 (2791), Göttingen 878 (2815),
Halle 793 (2910), Heidelberg 794 (2409), Würzburg 737 (1515), Frei-
burg und Jena je 711 (2572 und 1862), Strassburg 620 (2092), Mar-
burg 601 (2168), Tübingen 556 (1887), Frankfurt 548 (neu eröffnet),
Kiel 450 (1847), Erlangen 443 (1341), Greifswald 352 (1250), Giessen
314 (1340), Rostock 252 (914) und Königsberg 203 (1568).

Die Zahl der beurlaub ten Studierendend.h. derjenigen
Kommilitonen, die in vaterländischen Diensten (sei es in der
Front, in der Garnison oder im Sanitätsdienste) stehen, geben
die Besuchsstatistiken auf insgesamt 29800 an. Darunter befin-
den sich etwa 400 Frauen, meistens Medizin studierende, die in
der Krankenpflege tätig sind. Man wird aber die Zahl der
Kriegsteilnehmer höher annehmen dürfen, weil irn Laufe des
Winters noch viele von den Studierenden, die zu Semesterbeginn
anwesend waren, in den Militärdienst eingetreten und anderseits
 
Annotationen