Fieäeotl; Geschichte Ferdinand s und Isahelia s.
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die Zeit, welche sie ursprünglich im Auge batten, nicht waren,
und was darin an sich schlecht war, wurde es unter der Gesetz-
gebung ihrer Nachfolger noch zehnfach mehr (S. 610. 611), An-
dere Gesetze des Herrscherpaars können nur Lob verdienen. Da-
bin w'erdeu (S. 612 f.) diejenigen gezählt, die Fremde zur Ansie-
delung im Lande aufmunterten, die zur Erleichterung des Verkehrs
durch Verbesserung der Landstrassen, Brücken, Kanäle nach einem
noch ungekannten Massstabe und durch Hafendämme, Vertiefung
und Erweiterung der Häfen, Leuchtthürme u. s. w. dienten ; ferner
die zur Verschönerung und bequemem Einrichtung der Städte; die
zur Befreiung des Uuterthans von lästigen Zöllen und Vorrechten;
die zur Feststellung gleichförmiger Maasse und Gewichte; die zu
einer Personen und Eigenthum sichernden Polizei; die für Befe-
stigung der Treue in Verträgen. — Die seit Columbus’s Ent-
deckungen erworbenen Pflanzstaaten machten den Gegenstand
einer eigenen Verwaltung und Gesetzgebung aus. Isabella wider-
setzie sich dabei aus allen Kräften der gewaltsamen und drücken-
den Ausbeutung der Arbeit der Eingebornen zum Vortheil der
Habsucht. Später drängte sich der Gesichtspunkt der die Ver-
mehrung des Einkommens bezielenden Finanzkunst immer mehr
voran (S. 263 f.). Doch blieben viele Massregcln auch jetzt auf
Förderung der Entdeckungen und der Ansiedelung berechnet (S.
616). Die erstem machten reissende Fortschritte. Das grosse
Ziel, das so lange die Einbildungskraft der Seemänner beschäf-
tigt und die Absicht der letzten Seereise des Columbus gewesen
war, die Entdeckung einer Verbindung mit den südwestlichen Ge-
wässern wurde 1513 von Vasco Nunez von Balboa erreicht, indem
er durch den schmalen Theil der Landenge von Darien drang (S.
618). Sieben Jahre später umschiffte Magellan das südliche
Festland. Der Geist der Beschränkung und des Alleinhandels, der
in den spätem Anordnungen Ferdinand’s zunehmende Begünsti-
gung erhielt, trat dem wahren Interesse des Mutterlandes sowohl
als der Pflanzstaaten am hinderlichsten in den Weg. Er machte
Feldbau, Fabrikation und Handel, jeden Zweig des Gewerbfleisses
und Verbesserung erlahmen. Das spanische Volk, gleich dem
phrygischeu Könige, der Alles was er berührte, in Gold verwan-
delte, verarmte mitten in seinen Schätzen (S. 624). Doch zur Zeit
Ferdinands und Isabella’s war dies ganz anders. Alle Städtfr
Mühlen damals üppig und prächtig empor (S. 626).
Der Einfluss der Regierung des Herrscherpaars auf die gei-
stige Bildüng der Spanier wird von dem Verf. schon im XIX,
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die Zeit, welche sie ursprünglich im Auge batten, nicht waren,
und was darin an sich schlecht war, wurde es unter der Gesetz-
gebung ihrer Nachfolger noch zehnfach mehr (S. 610. 611), An-
dere Gesetze des Herrscherpaars können nur Lob verdienen. Da-
bin w'erdeu (S. 612 f.) diejenigen gezählt, die Fremde zur Ansie-
delung im Lande aufmunterten, die zur Erleichterung des Verkehrs
durch Verbesserung der Landstrassen, Brücken, Kanäle nach einem
noch ungekannten Massstabe und durch Hafendämme, Vertiefung
und Erweiterung der Häfen, Leuchtthürme u. s. w. dienten ; ferner
die zur Verschönerung und bequemem Einrichtung der Städte; die
zur Befreiung des Uuterthans von lästigen Zöllen und Vorrechten;
die zur Feststellung gleichförmiger Maasse und Gewichte; die zu
einer Personen und Eigenthum sichernden Polizei; die für Befe-
stigung der Treue in Verträgen. — Die seit Columbus’s Ent-
deckungen erworbenen Pflanzstaaten machten den Gegenstand
einer eigenen Verwaltung und Gesetzgebung aus. Isabella wider-
setzie sich dabei aus allen Kräften der gewaltsamen und drücken-
den Ausbeutung der Arbeit der Eingebornen zum Vortheil der
Habsucht. Später drängte sich der Gesichtspunkt der die Ver-
mehrung des Einkommens bezielenden Finanzkunst immer mehr
voran (S. 263 f.). Doch blieben viele Massregcln auch jetzt auf
Förderung der Entdeckungen und der Ansiedelung berechnet (S.
616). Die erstem machten reissende Fortschritte. Das grosse
Ziel, das so lange die Einbildungskraft der Seemänner beschäf-
tigt und die Absicht der letzten Seereise des Columbus gewesen
war, die Entdeckung einer Verbindung mit den südwestlichen Ge-
wässern wurde 1513 von Vasco Nunez von Balboa erreicht, indem
er durch den schmalen Theil der Landenge von Darien drang (S.
618). Sieben Jahre später umschiffte Magellan das südliche
Festland. Der Geist der Beschränkung und des Alleinhandels, der
in den spätem Anordnungen Ferdinand’s zunehmende Begünsti-
gung erhielt, trat dem wahren Interesse des Mutterlandes sowohl
als der Pflanzstaaten am hinderlichsten in den Weg. Er machte
Feldbau, Fabrikation und Handel, jeden Zweig des Gewerbfleisses
und Verbesserung erlahmen. Das spanische Volk, gleich dem
phrygischeu Könige, der Alles was er berührte, in Gold verwan-
delte, verarmte mitten in seinen Schätzen (S. 624). Doch zur Zeit
Ferdinands und Isabella’s war dies ganz anders. Alle Städtfr
Mühlen damals üppig und prächtig empor (S. 626).
Der Einfluss der Regierung des Herrscherpaars auf die gei-
stige Bildüng der Spanier wird von dem Verf. schon im XIX,