Studer: Physikalische Geographie. (iS
Zeichnung zu finden glaubt, ohne dass sie jedoch in der Wirk-
lichkeit stattfindet. Ref. pflegt, um diesem zu begegnen, ein Seg-
ment der Erde an der dem Monde zugewandten Seite, sofern des-
sen Anziehung gegen den Rest der Erde durch die Einwirkung
des Mondes als aufgehoben zu betrachten ist, als weggeschnitten
darzustellen, wodurch der Rest in Folge des Bestrebens, sich wie-
der zur Kugel zu gestalten, nothwendig auf der abgewandten Seite
eine Erhöhung erhalten muss, die als Wirkuug ihrer Ursache pro-
portional, mithin der auf der entgegengesetzten Seite gleich ist.
Manchem dürfte diese Darstellungsart unnatürlich und schwieriger
als die gewöhnliche zu seyn scheinen, inzwischen zeigt die Er-
fahrung, dass sie im Ganzen leicht begriffen wird. Im zweiten
Abschnitte, welcher vom tellurischen Einflüsse der Schwere han-
delt, sind die Resultate der Pendelmessungen und der Versuche
zur Bestimmung der Dichtigkeit der Erde bis zu den neuesten
Zeiten herab, auch die letzten, sehr wichtigen von Bai ly nicht
ausgenommen, genau angegeben. Die Meteorsteine und Stern-
schnuppen, insbesondere wenn man sie nach überwiegenden Grün-
den für kosmischen Ursprungs hält j gehören gleichfalls hierher,
weil sie der Anziehung der Erde folgen, wie nicht minder auch
die Atmosphäre, wobei jedoch nicht bloss von ihrer Höhe und Ab-
plattung, sondern auch von ihren Bestandlheilen und den Bewe-
gungen derselben, wie wir sie in den Winden wahrnehmen, kurz
gehandelt wird. Was der Verf. über das vielfach ventilirte Dal-
ton’sche Gesetz (S. 15) sagt, kann oder muss vielmehr wohl be-
stehen, obgleich das Gesetz selbst in der Ausdehnung, die ihm
sein Erfinder und Benzenberg gegeben haben, als unzulässig
erkannt ist, insbesondere seitdem Gauss die Unbaltbarkei! des
von Letzterem aus barometrischen Höhenmessungen entnommenen
Beweises mit gewohnter Schärfe nachgewiesen hat. Sofern aber
dennoch gegen die hier aufgestellten Sätze sieh keine Einwen-
dungen machen lassen, geht hieraus abermals ein Beweis der
Kürze und Bestimmtheit des Ausdrucks hervor, wodarch sich das
vorliegende Werk auszeichnet.
Sehr reichhaltig an Thatsachen ist der vierte Abschnitt, wel-
cher von dem Flüssigen unserer Erde unter dem Einflüsse der
Schwere handelt. Hierbei kommt zuerst das Meer und dessen
Salzgehalt zur Untersuchung, welcher aus der überwiegenden
Masse des auf und in der oberen Kruste unserer Erde befindlichen
Kochsalzes leicht erklärt wird, wonach alles Wasser gesalzen seyn
müsste, wenn nicht die ununterbrochene Destillation in Folge der
Zeichnung zu finden glaubt, ohne dass sie jedoch in der Wirk-
lichkeit stattfindet. Ref. pflegt, um diesem zu begegnen, ein Seg-
ment der Erde an der dem Monde zugewandten Seite, sofern des-
sen Anziehung gegen den Rest der Erde durch die Einwirkung
des Mondes als aufgehoben zu betrachten ist, als weggeschnitten
darzustellen, wodurch der Rest in Folge des Bestrebens, sich wie-
der zur Kugel zu gestalten, nothwendig auf der abgewandten Seite
eine Erhöhung erhalten muss, die als Wirkuug ihrer Ursache pro-
portional, mithin der auf der entgegengesetzten Seite gleich ist.
Manchem dürfte diese Darstellungsart unnatürlich und schwieriger
als die gewöhnliche zu seyn scheinen, inzwischen zeigt die Er-
fahrung, dass sie im Ganzen leicht begriffen wird. Im zweiten
Abschnitte, welcher vom tellurischen Einflüsse der Schwere han-
delt, sind die Resultate der Pendelmessungen und der Versuche
zur Bestimmung der Dichtigkeit der Erde bis zu den neuesten
Zeiten herab, auch die letzten, sehr wichtigen von Bai ly nicht
ausgenommen, genau angegeben. Die Meteorsteine und Stern-
schnuppen, insbesondere wenn man sie nach überwiegenden Grün-
den für kosmischen Ursprungs hält j gehören gleichfalls hierher,
weil sie der Anziehung der Erde folgen, wie nicht minder auch
die Atmosphäre, wobei jedoch nicht bloss von ihrer Höhe und Ab-
plattung, sondern auch von ihren Bestandlheilen und den Bewe-
gungen derselben, wie wir sie in den Winden wahrnehmen, kurz
gehandelt wird. Was der Verf. über das vielfach ventilirte Dal-
ton’sche Gesetz (S. 15) sagt, kann oder muss vielmehr wohl be-
stehen, obgleich das Gesetz selbst in der Ausdehnung, die ihm
sein Erfinder und Benzenberg gegeben haben, als unzulässig
erkannt ist, insbesondere seitdem Gauss die Unbaltbarkei! des
von Letzterem aus barometrischen Höhenmessungen entnommenen
Beweises mit gewohnter Schärfe nachgewiesen hat. Sofern aber
dennoch gegen die hier aufgestellten Sätze sieh keine Einwen-
dungen machen lassen, geht hieraus abermals ein Beweis der
Kürze und Bestimmtheit des Ausdrucks hervor, wodarch sich das
vorliegende Werk auszeichnet.
Sehr reichhaltig an Thatsachen ist der vierte Abschnitt, wel-
cher von dem Flüssigen unserer Erde unter dem Einflüsse der
Schwere handelt. Hierbei kommt zuerst das Meer und dessen
Salzgehalt zur Untersuchung, welcher aus der überwiegenden
Masse des auf und in der oberen Kruste unserer Erde befindlichen
Kochsalzes leicht erklärt wird, wonach alles Wasser gesalzen seyn
müsste, wenn nicht die ununterbrochene Destillation in Folge der