Leichsenring: Physikalische Exploration der Brusthöhle. 71
gerechnet, weil ihre tuberculöse Natur noch zweifelhaft ist, und
jenem näher zu stehen scheint. Das wäre noch zu beweisen!
Der häinoptoischelnfarctus entsteht nach p. 52 bei weitem
am häufigsten nach Aneurysma acticura cordis dextri. Dabei sind
jedoch auch die Fälle nicht ausser Acht zu lassen, in welchen
die Krankheit durch ein Circulations-Hinderniss im linken Herzen
entsteht. — Röthlich gefärbt (und zäh) ist das Fluidum nur bei
dem entzündlichen Oedema pulmonum (Hasse), und nicht
allgemein bei dem akuten Oedem, wie Verf. sagt (p. 53). — Bei
der Anatomie der Pleuritis sagt Verf. (p. 55): der Bildung des
anfänglich mehr plastischen Exsudats folgt dann gemeiniglich mehr
ein seröses, welches die Entfernung des ersteren zu bezwecken
scheint. Versteht Verf. darunter die Entfernung des plastischen
Exsudats von der Pleura, so muss Ref. geradezu das Gegentheil
behaupten. Der abgelagerte, anfangs ganz amorphe Faserstoff
bleibt auf der Pleura aufgelagert und bildet das Cytoblastem für
die Zellenbildung; das seröse Exsudat lagert sich darüber ab, be-
findet sich also nicht in Contact mit der Pleura; die spätere Fa-
serstoff-Ablagerung erfolgt theils durch Präcipitation aus dem se-
rösen Exsudat (gleichwie die Bildung von Blut-Kuchen und Se-
rum: Canstatt), theils durch neue Faserstoff-Ablagerung über
den schon weiter organisirten zuerst abgelagerten Massen. Wir
verweisen hier nochmals auf die ausgezeichneten Vogel’sehen
Darstellungen. — Bei der Angabe der Erweiterung des Thorax
durch das Exsudat vermisst Ref. wiederum die Resultate der Men-
suration, die hier besonders wichtig sind (in Bezug auf die Ab-
nahme des Exsudats). Bei den Erscheinungen der Auscultation
hätte ferner die Aegophonie wohl genannt werden dürfen, ohne
den Skoda’schen Ansichten zu nahe zu treten. Im übrigen rich-
tet sich Verf. ganz nach seinem Meister. — Bei Pneumotho-
rax betrachtet Verf. die Lage des Herzens als diagnostisches
Unterscheidungsmittel von Emphysem, wenn die auskultatorischen
Phänomene des ersteren fehlen. „Das Herz folgt nemlich bei
Ephysem dem Zwerchfelle nach unten, und wird nicht, wie beim
Pneumothorax auf die Seite gedrängt.“ Ob sogar die Geräusche,
welche in der gesuuden Brusthöhle stattfinden, consoniren kön-
neu, wenn alle Geräusche in der ausgedehnten Brustseite man-
geln, ist zweifelhaft. — Bei dem Lungenemphysem stellt Verf. die-
jenige Art des vesiculären partiellen Lungenemphysems voran, welche
nach Rokitansky bei Pneumonie, Pleuritis, Tuberculöse etc. da-
durch entstehet, dass die vicarirenden gesunden Lungen-Partieen
gerechnet, weil ihre tuberculöse Natur noch zweifelhaft ist, und
jenem näher zu stehen scheint. Das wäre noch zu beweisen!
Der häinoptoischelnfarctus entsteht nach p. 52 bei weitem
am häufigsten nach Aneurysma acticura cordis dextri. Dabei sind
jedoch auch die Fälle nicht ausser Acht zu lassen, in welchen
die Krankheit durch ein Circulations-Hinderniss im linken Herzen
entsteht. — Röthlich gefärbt (und zäh) ist das Fluidum nur bei
dem entzündlichen Oedema pulmonum (Hasse), und nicht
allgemein bei dem akuten Oedem, wie Verf. sagt (p. 53). — Bei
der Anatomie der Pleuritis sagt Verf. (p. 55): der Bildung des
anfänglich mehr plastischen Exsudats folgt dann gemeiniglich mehr
ein seröses, welches die Entfernung des ersteren zu bezwecken
scheint. Versteht Verf. darunter die Entfernung des plastischen
Exsudats von der Pleura, so muss Ref. geradezu das Gegentheil
behaupten. Der abgelagerte, anfangs ganz amorphe Faserstoff
bleibt auf der Pleura aufgelagert und bildet das Cytoblastem für
die Zellenbildung; das seröse Exsudat lagert sich darüber ab, be-
findet sich also nicht in Contact mit der Pleura; die spätere Fa-
serstoff-Ablagerung erfolgt theils durch Präcipitation aus dem se-
rösen Exsudat (gleichwie die Bildung von Blut-Kuchen und Se-
rum: Canstatt), theils durch neue Faserstoff-Ablagerung über
den schon weiter organisirten zuerst abgelagerten Massen. Wir
verweisen hier nochmals auf die ausgezeichneten Vogel’sehen
Darstellungen. — Bei der Angabe der Erweiterung des Thorax
durch das Exsudat vermisst Ref. wiederum die Resultate der Men-
suration, die hier besonders wichtig sind (in Bezug auf die Ab-
nahme des Exsudats). Bei den Erscheinungen der Auscultation
hätte ferner die Aegophonie wohl genannt werden dürfen, ohne
den Skoda’schen Ansichten zu nahe zu treten. Im übrigen rich-
tet sich Verf. ganz nach seinem Meister. — Bei Pneumotho-
rax betrachtet Verf. die Lage des Herzens als diagnostisches
Unterscheidungsmittel von Emphysem, wenn die auskultatorischen
Phänomene des ersteren fehlen. „Das Herz folgt nemlich bei
Ephysem dem Zwerchfelle nach unten, und wird nicht, wie beim
Pneumothorax auf die Seite gedrängt.“ Ob sogar die Geräusche,
welche in der gesuuden Brusthöhle stattfinden, consoniren kön-
neu, wenn alle Geräusche in der ausgedehnten Brustseite man-
geln, ist zweifelhaft. — Bei dem Lungenemphysem stellt Verf. die-
jenige Art des vesiculären partiellen Lungenemphysems voran, welche
nach Rokitansky bei Pneumonie, Pleuritis, Tuberculöse etc. da-
durch entstehet, dass die vicarirenden gesunden Lungen-Partieen