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Kurze Anzeigen.
Dichters im Allgemeinen und der Ausführung im Einzelnen gerichteten
Erklärung durch Vornahme einzelner Stellen einzugehen, liegt unserer
Aufgabe fern, die, wie oben bemerkt worden, nur im Allgemeinen von
dem Inhalt dieses Bandes eine nähere Nachricht zu geben beabsichtigt
und damit auf sein Erscheinen aufmerksam machen soll.
Liter arische Symp athi en der industriellen Buc hm ackeret.
Ein Beitrag zur Geschichte der neueren englischen Lexicographie
von Br. J. G. Flügel, Consul der Vereinigten Staaten von Nord-
america; nebst einem Vorwort von Professor Br. Gottfried Her-
mann, Comthur des k. sächs. Civilverdienstordens, Ritter des k.
russ. Stanislaus-Ordens etc. Leipzig 1843. In Commission bei Au-
gust Weichardt. IV. und 41 S. in gr. 8.
Wir zeigen hier eine kleine, aber höchst merkwürdige Schrift an,
die wohl die Aufmerksamkeit aller Gelehrten Deutschlands, aller Männer
von wahrer literarischer Ehre, auf sich ziehen sollte. Denn sie zeigt in
einer Reihe der eclatantesten Belege, wie traurig es bei uns noch mit
allem Dem bestellt ist, was in die Sphäre des literärischen Eigenthums
und die gesetzliche Verfassung der Presse gehört, wie schutzlos das gei-
stige Eigenthum dem Raub oder der schmählichen Verstümmlung eines
jeden Freibeuters ausgesetzt ist, der die Leistungen Anderer aufs scham-
loseste auszubeuten und aus der beabsichtigten Täuschung eines leicht-
gläubigen Publikums Gewinn zu ziehen versteht. Herr Flügel, deseen
Englisches Wörterbuch nach dem einstimmigen Urtheil der com-
petenteeten Richter, dem sich auch die Stimme des Nestors deutscher
Philologie in dem Vorwort anschliesst, anerkannt das beste ist, das
wir jetzt besitzen, hat für eine Leistung, die die Aufgabe seines Lebens
war, die mit seltener Ausdauer unter den mühevollsten Studien jeder
Art ununterbrochen bis an das gewünschte Ziel geführt ward, den Lohn
eingeerndtet, sein Werk durch fremde Hände schmachvoll geplündert und
selbst verstümmelt zu sehen! Und doch hat er längere Zeit mit Ruhe
und Gedult dieser Misshandlung zugesehen, bis eine erneuerte markt-
schreierische Ankündigung eines solchen literarischen Piraten ihn zu der
vorliegenden Bekanntmachung nöthigte, die allerdings ein trauriges Do-
cument deutscher Pressverhältnisse nnd literärischer Zustände abgibt.
Das Publikum kann ihm nur dafür vollen Dank zollen: denn die Ver.
öffentlichung solchen Treibens ist das einzige Mittel, das dem Ehren-
mann übrig bleibt, sich und sein geistiges Eigenthum gegen solchen
Raub zu schützen und einigermassen eicher zu stellen. Es handelt sich
hier nicht um einzelne ausgeschriebene Stellen und benützte Artikel —
ein guter Lexicograph muss sich in dieser Beziehung ohnehin schon viel
genug gefallen lassen — es handelt sich vielmehr um eine in weit grös-
serem Umfang getriebene Plünderung, um schamlosen Nachdruck und
um eine Verstümmelung, wie sie sein Werk unter den Händen zweier so-
genannten Literaten und Doctoren — eines früheren Marqueurs und eines
früheren Buchladendieners — erlitten hatte, die dabei noch frech genug
Kurze Anzeigen.
Dichters im Allgemeinen und der Ausführung im Einzelnen gerichteten
Erklärung durch Vornahme einzelner Stellen einzugehen, liegt unserer
Aufgabe fern, die, wie oben bemerkt worden, nur im Allgemeinen von
dem Inhalt dieses Bandes eine nähere Nachricht zu geben beabsichtigt
und damit auf sein Erscheinen aufmerksam machen soll.
Liter arische Symp athi en der industriellen Buc hm ackeret.
Ein Beitrag zur Geschichte der neueren englischen Lexicographie
von Br. J. G. Flügel, Consul der Vereinigten Staaten von Nord-
america; nebst einem Vorwort von Professor Br. Gottfried Her-
mann, Comthur des k. sächs. Civilverdienstordens, Ritter des k.
russ. Stanislaus-Ordens etc. Leipzig 1843. In Commission bei Au-
gust Weichardt. IV. und 41 S. in gr. 8.
Wir zeigen hier eine kleine, aber höchst merkwürdige Schrift an,
die wohl die Aufmerksamkeit aller Gelehrten Deutschlands, aller Männer
von wahrer literarischer Ehre, auf sich ziehen sollte. Denn sie zeigt in
einer Reihe der eclatantesten Belege, wie traurig es bei uns noch mit
allem Dem bestellt ist, was in die Sphäre des literärischen Eigenthums
und die gesetzliche Verfassung der Presse gehört, wie schutzlos das gei-
stige Eigenthum dem Raub oder der schmählichen Verstümmlung eines
jeden Freibeuters ausgesetzt ist, der die Leistungen Anderer aufs scham-
loseste auszubeuten und aus der beabsichtigten Täuschung eines leicht-
gläubigen Publikums Gewinn zu ziehen versteht. Herr Flügel, deseen
Englisches Wörterbuch nach dem einstimmigen Urtheil der com-
petenteeten Richter, dem sich auch die Stimme des Nestors deutscher
Philologie in dem Vorwort anschliesst, anerkannt das beste ist, das
wir jetzt besitzen, hat für eine Leistung, die die Aufgabe seines Lebens
war, die mit seltener Ausdauer unter den mühevollsten Studien jeder
Art ununterbrochen bis an das gewünschte Ziel geführt ward, den Lohn
eingeerndtet, sein Werk durch fremde Hände schmachvoll geplündert und
selbst verstümmelt zu sehen! Und doch hat er längere Zeit mit Ruhe
und Gedult dieser Misshandlung zugesehen, bis eine erneuerte markt-
schreierische Ankündigung eines solchen literarischen Piraten ihn zu der
vorliegenden Bekanntmachung nöthigte, die allerdings ein trauriges Do-
cument deutscher Pressverhältnisse nnd literärischer Zustände abgibt.
Das Publikum kann ihm nur dafür vollen Dank zollen: denn die Ver.
öffentlichung solchen Treibens ist das einzige Mittel, das dem Ehren-
mann übrig bleibt, sich und sein geistiges Eigenthum gegen solchen
Raub zu schützen und einigermassen eicher zu stellen. Es handelt sich
hier nicht um einzelne ausgeschriebene Stellen und benützte Artikel —
ein guter Lexicograph muss sich in dieser Beziehung ohnehin schon viel
genug gefallen lassen — es handelt sich vielmehr um eine in weit grös-
serem Umfang getriebene Plünderung, um schamlosen Nachdruck und
um eine Verstümmelung, wie sie sein Werk unter den Händen zweier so-
genannten Literaten und Doctoren — eines früheren Marqueurs und eines
früheren Buchladendieners — erlitten hatte, die dabei noch frech genug