DOI Heft:
Nr. 32
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.42006#0040
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Kirchliche Zustände.
werden soll, die Reformationsgeschichte ausschliesslich und zwar bis 1537
behandeln, und nicht 1840, sondern nach einander in den Jahren 1834,
1837 und 1840 erschienen sind, so dass folglich, als Herr Wiggers
schrieb, für den Statistiker Sinclair’s Schrift das Hauptwerk blieb. Wir
sehen indess von diesen Mängeln in der Angabe der statistischen Quellen
um so mehr ab, als das Jahr 1844 uns die Anfänge von zwei Deut-
schen Werken, über die Schottische Kirche gebracht hat, welche die ge-
wünschte Abhülfe theils in vollständigerer Weise, als es dem Ref. ver-
gönnt wäre, schon gebracht haben, theils noch zu bringen verheissen.
Etwas über die Hälfte der Bewohner Schottlands bekennt sich zu
den Grundsätzen jener, der Genfer Kirche zu Calvins Zeit nachgebildeten,
presbyterianischen Verfassung, welche für Schottland dasselbe, d. h. die
herrschende Staatskirche, was die bischöfliche Kirche für England ist.
Daher wie diese in England, so führt jene in Schottland den Namen the
etablished church. Bei manchen einzelnen, durch ihre Sinnigkeit anspre-
chenden und erhebenden Formen, ist doch die geistige Erstarrung der
Schottischen 'Nationalkirche, welche die treue Bewahrerin des ächten Cal-
vinismus zu sein sich rühmt und desshalb die freieren Genfer Reformirten,
bei mehreren Gelegenheiten und namentlich auch bei Gelegenheit des
letzten Genfer Jubiläums, als Brüder nicht mehr anerkennen will, noch
weit grösser als in der bischöflichen Kirche Englands; was denn, in Ver-
bindung mit einer in der Schottischen Kirche überwiegenden Empfindlich-
keit, fortwährende Ausscheidungen und Abfälle bald Einzelner bald ganzer
Gemeinden zur Folge hat. In diesem Urtheile stimmt auch Herr Wiggers
mit dem Ref., zu dessen nicht geringer Ueberrasclumg, zusammen. Noch
überraschender war indess dem Ref. von Berlin her, im Jahre 1844,
als es mit der Einführung der Anglikanischen Liturgie, welcher sogar
Herr von Bunsen sich abgewendet haben soll ·— ob es wohl wahr
und ernst damit ist? — nicht so recht fortwollte, die Nachricht, dass
viele der Preussischen Geistlichen, darunter solche, welche für Anhänger
der Anglikanischen Kirche gelten, sich für eine freiere kirchliche Ver-
fassung, nämlich für die presbyterianische erklärt hätten.
(Fortsetzung folgt.)
Kirchliche Zustände.
werden soll, die Reformationsgeschichte ausschliesslich und zwar bis 1537
behandeln, und nicht 1840, sondern nach einander in den Jahren 1834,
1837 und 1840 erschienen sind, so dass folglich, als Herr Wiggers
schrieb, für den Statistiker Sinclair’s Schrift das Hauptwerk blieb. Wir
sehen indess von diesen Mängeln in der Angabe der statistischen Quellen
um so mehr ab, als das Jahr 1844 uns die Anfänge von zwei Deut-
schen Werken, über die Schottische Kirche gebracht hat, welche die ge-
wünschte Abhülfe theils in vollständigerer Weise, als es dem Ref. ver-
gönnt wäre, schon gebracht haben, theils noch zu bringen verheissen.
Etwas über die Hälfte der Bewohner Schottlands bekennt sich zu
den Grundsätzen jener, der Genfer Kirche zu Calvins Zeit nachgebildeten,
presbyterianischen Verfassung, welche für Schottland dasselbe, d. h. die
herrschende Staatskirche, was die bischöfliche Kirche für England ist.
Daher wie diese in England, so führt jene in Schottland den Namen the
etablished church. Bei manchen einzelnen, durch ihre Sinnigkeit anspre-
chenden und erhebenden Formen, ist doch die geistige Erstarrung der
Schottischen 'Nationalkirche, welche die treue Bewahrerin des ächten Cal-
vinismus zu sein sich rühmt und desshalb die freieren Genfer Reformirten,
bei mehreren Gelegenheiten und namentlich auch bei Gelegenheit des
letzten Genfer Jubiläums, als Brüder nicht mehr anerkennen will, noch
weit grösser als in der bischöflichen Kirche Englands; was denn, in Ver-
bindung mit einer in der Schottischen Kirche überwiegenden Empfindlich-
keit, fortwährende Ausscheidungen und Abfälle bald Einzelner bald ganzer
Gemeinden zur Folge hat. In diesem Urtheile stimmt auch Herr Wiggers
mit dem Ref., zu dessen nicht geringer Ueberrasclumg, zusammen. Noch
überraschender war indess dem Ref. von Berlin her, im Jahre 1844,
als es mit der Einführung der Anglikanischen Liturgie, welcher sogar
Herr von Bunsen sich abgewendet haben soll ·— ob es wohl wahr
und ernst damit ist? — nicht so recht fortwollte, die Nachricht, dass
viele der Preussischen Geistlichen, darunter solche, welche für Anhänger
der Anglikanischen Kirche gelten, sich für eine freiere kirchliche Ver-
fassung, nämlich für die presbyterianische erklärt hätten.
(Fortsetzung folgt.)