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518

Kirchliche Zustände.

Herr Df. Sack, welcher im Jahre 1843 selbst in Schottland war,
verspricht uns, mit Benutzung· der besten neueren Schottischen Geschichts-
werke, einen Abriss der Kirchengeschichte dieses Landes, mit Hinzu-
fügung einer kurzen Schilderung seiner eignen an Ort und Stelle ge-
sammelten Beobachtungen, und weiter eine Uebersetzung der wichtigsten
jener symbolischen und Verfassungsurkunden zu geben, welche in Schott-
land unter dem Namen der Standard-Bücher bekannt sind. Das Unter-
nehmen, in rechter Weise ausgeführt, verdient alles Lob, doch möchte
es wünschenswerth sein, dass Herr Sack, wenigstens von denjenigen
Schriften, welche nicht in Niemeyer’s collectio Confessionum in eccle-
siis reformatis publicatarum und dem Appendix dazu aufgenommen sind,
neben der Uebersetzung auch den Originaltext mittheilte. Der vorliegende
erste Theil dieses Werks, welchem der zweite noch in diesem Jahre,
1845, folgen soll, enthält die Geschichte der Schottischen Kirche von
der Reformation bis zum Jahre 1843, und unter der Ueberschrift: „Züge
aus dem gegenwärtigen Leben der schottischen Kirchenparteien; Paralien
und Betrachtungen,“ die während des Aufenthaltes des Herrn Verf. in
Schottland gemachten Beobachtungen,
Der erste allgemein gehaltene Abschnitt S. 1—24 ist überschrieben:
„Volkstümlichkeit der Britten i η B e z u g auf Religion
und Kirche,“ wobei wir gleich bemerken müssen, dass es uns auf-
fällt, in dem Buche fast immer Britten, Brittanien u. s. w. geschrieben
zu sehen, da doch die Schreibart Briten als die allein richtige hin-
länglich fest steht. — Herr Sack stellt den Satz, welchen er als Ge-
fühl und Grundsatz zugleich bezeichnet, an die Spitze seines Werkes,
„dass der wahre Beobachter der Völker sich nie von dem Bewusstsein
der Gleichheit aller Völker im Höchsten und Tiefsten trennen müsse.“
Ref. bekennt, dass es ihm auf seinem Standpunkt und nach seinem Begriff
von Geschichte unmöglich ist, mit Herrn Sack zur Ausbeutung oder
auch nur Begreifbarkeit solchen Gefühles in solche unendliche Tiefe des
Schachtes der Beobachtung hinabzusteigen. Er fürchtet, es möchte ihm
zuletzt das Licht ausgehen, oder wohl gar böse Wetter einen Streich
spielen. Es ist diess bei ihm auch selbst dann noch der Fall, nachdem
Herr Sack definirt hat: „Das höchste ist die Anlage aller Völker, wie
sie alle aus einem Blute und von Einem Paare stammen, zur Aehnlichkeit
Gottes, und das Tiefste, wovon ich hier rede, ist einerseits der Fall in
 
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