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quam per so haud inutilia tarnen superflua et ad rem praesentem minus pertinere
arbitrabar.“ Und dass er diesen Standpunkt auch durchaus festgehalten, dass es
insbesondere die so nachtheilige. Wortfülle oder die Sucht, Alles und Jedes,
was in den Bereich der Grammatik oder der Lexicographie gehört, zu erklären,
was den Schüler nur träge und bequem macht, ohne ihn anzuregen, sorgsam
vermieden, dass er desshalb auch die sogenannte ästhetische Interpretation un-
berücksichtigt gelassen, wird man nur billigen können. So ist denn der grie-
chische Text keineswegs unter den Noten erdrückt, während doch da, wo dem
Lernenden eine Nachhülfe nöthig schien, eine solche nicht vermisst wird; das-
selbe mag auch von den einzelnen, auf Kritik bezüglichen Bemerkungen gelten,
die, insofern sie Lesarten betreffen, welche auf den Sinn der Stelle Einfluss
haben, oder eine grammatische oder sprachliche Differenz betreffen, zumal in
der mehr fragenden Weise, in welcher dieselben gehalten sind, keine Missbilli-
gung erregen können, sondern vielmehr als eine nützliche Anregung der eige-
nen Denkkraft des Lernenden zur genaueren Unterscheidung der hier in Be-
tracht kommenden Verhältnisse anzusehen sind. Der Herausgeber hat, als ein
erfahrener Schulmann, das richtige Maass einzuhalten gewusst und dadurch der
auch durch correcten Druck und ein angenehmes Aeussere sich empfehlenden
Ausgabe die Eigenschaften verliehen, welche ihre Einführung und Verbreitung
auf Schulen wünschenswerth machen. Die beiden bisher erschienenen Stücke
haben ohnehin von Seiten des Inhalts etwas Anziehendes; die Iphigenia auf Tauris
mag schon durch die Rücksicht auf Göthe’s Iphigenia sich zu einem Gegenstand
der Lectüre insbesondere empfehlen. Erspriesslieh aber wäre eine in diesem
Sinn und Geist fortgeführte Bearbeitung noch anderer Dramen des Euripides,
die sich zur Lectüre auf unsern Schulen eignen. Der Herausgebei', mit Euri-
pides und allen den darauf bezüglichen Forschungen der neueren Zeit so wohl
vertraut, wie diess die beiden hier vorliegenden Bändchen zeigen, würde damit
den Freunden euripideischer Muse einen wahren Dienst erweisen.

Balrii fab eil ae Janibic a e CXXXIII a Minoide Mena in monte Atho nuper
reperlae. Ex recensione J. Fr. Boissonadii passim reficta cum brevi adno-
latione crilica ediderunt J. C. Orellius et J. G. Bailerus. Turici,
Impensis Meyeri et Zelleri 1845. VIII. und 107 S. in klein 8.
Es war der nächste Zweck der Herausgeber, von den durch einen glück-
lichen Fund neuerdings zu Tage geförderten Fabeln des Babrius einen ebenso
correcten als in seinem Preise billig gestellten Abdruck zu liefern, um so auch
minder Bemittelten die Anschaffung und damit die eigene Einsicht in diesen
merkwürdigen Fund, jedenfalls einen der bedeutendsten der neueren Zeit, zu
erleichtern. Und dieser löbliche Zweck ist auch in der That durch diese Aus-
gabe, die sich eben so sehr durch die grosse Correctheit, als durch ein äus-
serst ansprechendes, den bekannten Abdrücken des Plato und der attischen
Redner gleichgestelltes Aeussere empfiehlt (wie wir Beides freilich bei derarti-
gen Erzeugnissen der Züricher Presse schon gewohnt sind), gewiss erreicht, da-
mit aber für die grössere Verbreitung dieser Fabeln bestens gesorgt worden.
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