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Deutsche Schulgrammatik von Dr. Georg Lange. Nach dessen Tod
herausgegeben von .7. B. Geipp, Grossherzoglich Hessischem Gymnasiallehrer.
Mainz, Verlag von C. G. Kunze. 18M. XVI. und 316 S. in gr, 8.
Zu den in unserer Zeit bedeutendsten Erscheinungen auf dem Ge-
beite der deutschen Sprachliteratur gehört unstreitig die vorliegende Schrift
des für die Wissenschaften und die Seinigen zu frühe dahin geschiedenen Ver-
fassers.
Das Verdienst, manche Lücken in derselben ausgefüllt, manches Verein-
zelte in ein einheitliches Ganze gebracht und so dieselbe in ihrer Vollendung
dem Publikum vorgelegt zu haben, gebührt dem Herrn Herausgeber. Wenn
aber auch Jemand Beruf dazu hatte, diess zu thun, so war es Herr Geipp.
Er hatte (Vorrede S. I) eine Reihe von Jahren an derselben Anstalt, an dem
Gymnasium zu Worms, mit seinem verstorbenen Freunde deutschen Unterricht
ertheilt und so manche Ansichten über Stoff und Behandlung dieses wichtigen
Lehrgegenstandes mit ihm ausgetauscht und so manchen belehrenden Wink
dem seinem Berufe ganz Ergebenen zu verdanken.
Der Verf. selbst hatte (wie einer seiner Freunde in einem kurzen Ab-
risse von dem Leben und Wirken des Verstorbenen. Darmstadt, bei G. G. Lan-
ge. 1813. sagt), die deutsche Sprache nicht nur zur schönsten Anwendung in
voller Bereitschaft, sondern war auch namentlich durch Studien der Grimm’-
schen Grammatik und anderer Werke, durch eigene Lectüre der altdeutschen
Literatur, mit der ein genaues Verfolgen der Arbeiten von Gervinus verbun-
den war, zu einer höchst gründlichen ued gelehrten Kenntniss der historischen
Entwickelung und grammatischen Eigenthümlichkeit. unserer Muttersprache ge-
langt. —
Mit der Ausarbeitung dieser Grammatik beschäftigte er sich mehrere
Jahre hindurch bis zu seinem am 1. Januar 1843 erfolgten Tode. Er wollte
durch diese Arbeit der Schule die Resultate der neuesten historischen For-
schungen, namentlich der Grimm’scheu, soweit dieselben dahin gehören,
zugänglicher machen. Dabei hatte er vorzugsweise solche Schüler im Auge,
welche auch fremde Sprachen erlernen, und hielt es desshalb zugleich für nö-
thig, im Allgemeinen den Gang einzuhalten, welcher bei dem grammatischen
Unterricht in diesen fast allgemein beobachtet wird, so aber, dass der Unter-
richt in der Muttersprache dem in einer fremden den Weg bahnen, dieser auf
ihn sich stützen könne.
Um dem Leser es möglich zu machen, die Schrift selbst etwas näher
kennen zu lernen, geben wir im Allgemeinen die Art und Weise an, wie der
Lehrstoff in derselben eingetheilt und behandelt ist.
Nach einer allgemeinen Einleitung (S. XI—XVI.) geschieht diess in drei
Abtheilungen. Der erste Haupttheil handelt von der Elementar lehre
(Seite 1—41), in zwei Unterabtheilungen über die Lautlehre und die Schrift-
zeichenlehre; der zweite Haupttheil von der Wortlehre (Seite 41—180) in
drei Unterabtheilungen, über die Wortartenlehre, über die Wortbildungslehre
und über die Wortbiegungslehre. Der dritte Haupttheil von der Satzlehre
(Seite 181—310), ebenfalls in drei Unterabtheilungen, über niedere Satzlehre,
 
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