Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Schriften des Alterthums Vereins für Baden. 919
serem Lande befindlichen Reste römischer Inschriften, die er sich als
Gegenstand seiner antiquarischen Studien ausgewählt hat. Ja, er behält
es sich vor, die Aufmerksamkeit des Baden’schen Vereines einmal durch
einen besondern Vortrag über diesen Gegenstand zu lenken. Und es
wäre in der That sehr zu wünschen, dass auch die römischen Denkmale
in Baden alle also gesammelt würden, wie Professor Dr. Stalin die in
dem Königreich Würtemberg gefundenen römischen Steininschriften und
Bildwerke in den Würtembergischen Jahrbüchern des verstorbenen hoch-
verdienten Memininger (Jahrgang 1835. Erstes Heft/) verzeichnet und
erklärt, ja auch in dem bis jetzt erschienenen ersten Theile seiner Wür-
tembergischen Geschichte die bis jetzt entdeckten römischen Denkmale in
Baden, Würtemberg, bei der Stadt Wimpfen und auf der Norddonauseite
von Baiern bis an den Limes wenigstens zusammengestellt hat. Professor
Ph. W. Rappenegger in Mannheim wollte zwar in einer Beilage zu
dem diessjährigen Mannheimer Lyceums - Programme eine solche Zusam-
menstellung aller bis jetzt in unserm badischen Vaterlande gefundenen
Römer - Denkmale geben und zu einem Ganzen ordnen; allein er erkun-
digte sich nicht genugsam vorher und erst während dem Drucke dieses
Programms wurde ihm bemerkt, dass die für dasselbe bestimmte Summe,
welche nicht überschritten werden dürfe, für die vollständige Mittheilung
jener Denkmale bei weitem nicht ausreiche, und so haben wir einstwei-
len von beinahe 100 durch ihn gesammelten Inschriften nur 30 erhalten.
Doch um zu Dr. Zell’s Reise-Notizen wieder zurückzukommen, so weist
derselbe zumal unwidersprechlich nach, dass einst da, wo jetzt Offenburg
steht, römische Niederlassungen gewesen sind. Es, wurde nämlich nicht
nur ganz kürzlich während des Sommers 1844 in dem Garten des Gym-
nasiumsgebäudes eine sehr grosse, ganz nahe zusammengehäufte Menge
Scherben von unzweifelhaft römischer Töpferarbeit — wohl, von einer
römischen Fabrik oder Handelsniederlage, — entdeckt, sondern auch
schon früher vor dem sogenannten Schwabenthore ^dieser Stadt nach
Gengenbach zu eine römische Meilensäule ((s. das Programm des Gymna-
siums zu Offenburg für das Schuljahr 1840—-18413 gefunden. Sieben
solcher Meilensäulen hatte man bis jetzt, von denen 2 in dem Antiqua-
rium in Baden und 5 in dem Schlossgarten zu Durlach aufgerichtet sind,
und dieser Offenburger wäre so der achte, wenn anders diese 8 Säulen
wirklich Wegsäulen und nicht vielmehr Grenzsteine der alten Civitas Au-
58 *
 
Annotationen