Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Ir. 1. ■ HEIDELBERGER IS®.

JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Neue Jahrbücher der jüdischen Literatur in St, Petersburg. Heft I.
„Aus der Krimm nach dem heiligen Lande.“ Drei Reisebe-
schreibungen von drei hebräischen Gelehrten: 1) Samuel ben
David, aus dem Jahre 1641 —1642. 2) Moses ben Elijahu
Halevy, aus dem Jahre 1654—1655. 3) Benjamin ben Elijahu,
aus dem Jahre 1785—1786. Nach drei Handschriften der
Firkowitz'sehen Sammlung auf der kaiserl. Bibliothek zu St.
Petersburg, herausgegeben mit Anmerkungen und Erläuterungen
v. J. G urland. Heft II. Kurze Beschreibung der mathemat.
astronom. und astrologischen hebr. Handschriften der Firko-
witz’schen Sammlung. St. Petersburg. 1865—66. 8.
Von der ersten hier angeführten Reisebeschreibung ist schon
ein Bruchstück in lateinischer Uebersetzung zuerst von Peringer
Lilieblad herausgegeben worden, das dann in Wolfs bibliotheca
hebraica und Ugolini’s tesoro wieder abgedruckt, und von Carmoli
in seinen »itineraires de la terre sainte« ins französische übersetzt
wurde. Sie erscheint aber hier vollständig im hebräischen Urtexte,
nach einer Handschrift der kostbaren Pirkowitz’schen Sammlung,
welche vor einigen Jahren die russische Regierung angekauft und
der kaiserlichen Bibliothek einverleibt hat, mit erläuternden An-
merkungen vom Herausgeber und von Rabi Jakob Reifmann. Diese
Beisebeschreibung, so wie die beiden Andern, sind in so fern in-
teressant, als sie von Karaiten herrühren und manche wichtige
Notizen über die Zustände dieser Sekte im 17. und 18. Jahr-
hundert enthalten. Samuel schifite sich, in Gesellschaft einiger
andern jüdischen Gelehrten, aus Verlangen nachdem heiligen Lande
zu wallfahren, in Koslow ein, und wurde durch heftige Stürme
genöthigt, in Kudros (das alte Cytorus in Paphiagonien) zu landen,
von wo er, nach dreitägigem Aufenthalte, nach Konstantinopel reiste,
und von hier durch die Dardanellen nach Alexandrien. Obgleich
etwa fünfzig grössere Schiffe beisammen waren, freuten sie sich
doch als sie im griechischen Meere eine kleine Kriegsflotte fanden,
unter dem Commando eines Pascha, welcher ihnen das Geleite gab,
um sie gegen griechische Corsaren zu schützen, die das mitlän-
dische Meer durchstreiften. Man veranstaltete grosse Feste zu
Ehren dieses Pascha und auf dem Schiffe, auf welchem Samuel sich
befand, heisst es dann weiter, war auch ein türkischer Grosser,
welcher Schaban Efendi hiess XJfi 5*01 OH
DJ wpnv Hiezu bemerkt Herr Reifmann in einer Anmerkung:
was bedeutet 501 un^ was bedeuten die Worte QHDJI»
LX. Jahrg. 1. Heft. 1
 
Annotationen