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Bibltotheca Scriptt. Teubneriana.
Wetzlarer Programm vom Jahr 1862 erstmals edirten, inhaltsähn-
lichen npoßfofaara , wie die vom Verf. gesetzte Auf-
schrift lautet. Was indess noch besondere Erwähnung verdient,
ist der hinzugekommene Index, in welchen alle bei Nicomachus
vorkommenden Worte aufgenommen sind, blos mit Wegfall der ge-
wöhnlichen Partikeln, wie de, yap, usv, cog, ofi, und ähnlichen:
es ist diess eine sehr verdienstliche und wenn auch mühsame doch
sehr nützliche Arbeit, zumal mit der grössesten Sorgfalt und Ge-
nauigkeit Alles Einzelne bearbeitet ist. Wären nur einmal von
allen derartigen Schriftstellern solche Indices vorhanden, so wür-
den auch unsere griechischen Wörterbücher, auch nach dem neuen
Stephan-Dindorf’schen Thesaurus, manche wünschenswerthe Ver-
mehrung gewinnen. Ein Catalogus Auctorum ist überdem noch bei-
gefügt.
Auch Polybius, dieser wichtige und für jede Forschung
auf dem Gebiet der römischen Geschichte und des römischen Alter-
thums unentbehrliche Schriftsteller ist durch den vorliegenden Ab-
druck allen denen zugänglicher geworden, die nicht im Besitze der
grösseren Scbweighäuser’schen Ausgabe sind, und selbst diejenigen,
welche diese Ausgabe zu benutzen in der Lage sind, werden in
allen Fällen, wo es auf die Fassung des Textes ankommt, die neue
Ausgabe zu Rathe zu ziehen haben, da sie in ihr einen Text finden,
der vielfach berichtigt und von mannichfachen störenden Interpo-
lationen befreit ist. Der Herausgeber hat, wie zu erwarten, mit
aller Consequenz seine kritische Aufgabe durchgeführt und in der
Praefatio beider Bände näher über sein Verfahren sich ausgespro-
chen. Diess unterscheidet sich von seinen Vorgängern, insbesondere
von Schweighäuser, darin, dass er für die fünf ersten, bekanntlich
allein vollständig erhaltenen Bücher in der Vaticanischen Hand-
schrift No. 124 aus dem eilften Jahrhundert, die letzte und in
gewisser Hinsicht einzige Quelle des Textes erkennt, aus welcher
die übrigen noch vorhandenen Handschriften abzuleiten sind, da
sie nur als mehr oder minder verdorbene oder interpolirte Ab-
schriften erscheinen, welchen in dem, was sie Abweichendes von
von jener gemeinsamen Quelle bieten, kein eigener Werth beizu-
legen ist (vgl. pag. VIII). In dieser Hinsicht weicht der Heraus-
geber von Schweighäuser ab, der die andern Handschriften, wenn
er sie auch in ihrem Werthe der Vaticaner Handschrift unterord-
nete, doch mit dieser auf eine Urquelle zurückführen wollte, wel-
cher alle, also auch die Vaticaner Handschrift entstammen, da-
durch aber denselben eine gewisse Beachtung oder Berechtigung
zuerkannte, welche ^er Herausgeber nicht anzuerkennen vermag.
Was derselbe zur Begründung dieser seiner Ansicht in der Vorrede
angeführt hat, spricht allerdings für dieselbe, und die Anwendung,
die er dann im Einzelnen gemacht, hat allerdings in Vielem dem
Texte eine von dem Scbweighäuser’schen Text abweichende Gestalt
verliehen. Indessen ist der Herausgeber doch nicht geneigt, seine
Bibltotheca Scriptt. Teubneriana.
Wetzlarer Programm vom Jahr 1862 erstmals edirten, inhaltsähn-
lichen npoßfofaara , wie die vom Verf. gesetzte Auf-
schrift lautet. Was indess noch besondere Erwähnung verdient,
ist der hinzugekommene Index, in welchen alle bei Nicomachus
vorkommenden Worte aufgenommen sind, blos mit Wegfall der ge-
wöhnlichen Partikeln, wie de, yap, usv, cog, ofi, und ähnlichen:
es ist diess eine sehr verdienstliche und wenn auch mühsame doch
sehr nützliche Arbeit, zumal mit der grössesten Sorgfalt und Ge-
nauigkeit Alles Einzelne bearbeitet ist. Wären nur einmal von
allen derartigen Schriftstellern solche Indices vorhanden, so wür-
den auch unsere griechischen Wörterbücher, auch nach dem neuen
Stephan-Dindorf’schen Thesaurus, manche wünschenswerthe Ver-
mehrung gewinnen. Ein Catalogus Auctorum ist überdem noch bei-
gefügt.
Auch Polybius, dieser wichtige und für jede Forschung
auf dem Gebiet der römischen Geschichte und des römischen Alter-
thums unentbehrliche Schriftsteller ist durch den vorliegenden Ab-
druck allen denen zugänglicher geworden, die nicht im Besitze der
grösseren Scbweighäuser’schen Ausgabe sind, und selbst diejenigen,
welche diese Ausgabe zu benutzen in der Lage sind, werden in
allen Fällen, wo es auf die Fassung des Textes ankommt, die neue
Ausgabe zu Rathe zu ziehen haben, da sie in ihr einen Text finden,
der vielfach berichtigt und von mannichfachen störenden Interpo-
lationen befreit ist. Der Herausgeber hat, wie zu erwarten, mit
aller Consequenz seine kritische Aufgabe durchgeführt und in der
Praefatio beider Bände näher über sein Verfahren sich ausgespro-
chen. Diess unterscheidet sich von seinen Vorgängern, insbesondere
von Schweighäuser, darin, dass er für die fünf ersten, bekanntlich
allein vollständig erhaltenen Bücher in der Vaticanischen Hand-
schrift No. 124 aus dem eilften Jahrhundert, die letzte und in
gewisser Hinsicht einzige Quelle des Textes erkennt, aus welcher
die übrigen noch vorhandenen Handschriften abzuleiten sind, da
sie nur als mehr oder minder verdorbene oder interpolirte Ab-
schriften erscheinen, welchen in dem, was sie Abweichendes von
von jener gemeinsamen Quelle bieten, kein eigener Werth beizu-
legen ist (vgl. pag. VIII). In dieser Hinsicht weicht der Heraus-
geber von Schweighäuser ab, der die andern Handschriften, wenn
er sie auch in ihrem Werthe der Vaticaner Handschrift unterord-
nete, doch mit dieser auf eine Urquelle zurückführen wollte, wel-
cher alle, also auch die Vaticaner Handschrift entstammen, da-
durch aber denselben eine gewisse Beachtung oder Berechtigung
zuerkannte, welche ^er Herausgeber nicht anzuerkennen vermag.
Was derselbe zur Begründung dieser seiner Ansicht in der Vorrede
angeführt hat, spricht allerdings für dieselbe, und die Anwendung,
die er dann im Einzelnen gemacht, hat allerdings in Vielem dem
Texte eine von dem Scbweighäuser’schen Text abweichende Gestalt
verliehen. Indessen ist der Herausgeber doch nicht geneigt, seine