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Milow: Ein Lied der Menschheit.
Vorbei! Magst du dich noch so stäuben,
Du musst doch wieder in’s Nichts zersträuben !
Die Freiheit bleibt über dem Ocean, und doch was wird noch
weiter kommen? forscht der Blick in die Zukunft. Da setzt den
Dichter in seinem Fluge die Zeitenschwinge nieder und er steht
wieder, von Herbstesnebeln umflossen. Fs ist der Saame der innern,
der Geistesfreiheit, auf dessen Frucht in der Zukunft er vertraut.
In Jedem, der, sich selbst bezwingend,
Des Bösen Köder von sich wies,
Wird für uns alle, Rettung bringend,
Erkämpft ein Fussbreit Paradies.
In das Paradies trug den Dichter der erste sehnsuchtsvolle
Blick; ein Blick der Hoffnung haftet am Paradiese der Zukunft.
Umtobt ihn auch der Sturm der Gegenwart, so tröstet ihn der
Gedanke:
Ich juble, je lauter es ächzt,
In’s Toben und Splittern versunken,
Mit fortzustäuben lechzt
Mein Wesen vernichtungstrunken;
Es bricht doch rings hervor,
Und mag ich zur Stunde verscbweben,
Ich wirble beschwingt empor,
Um in den Sternen zu leben.
Wir wünschen dem ausgezeichneten Gedichte, das uns im
Geiste des Fortschrittes und in durchaus gelungener Form einen
treuen Spiegel der Menschheitsentwicklung und Menschheitskämpfe
gibt, unter allen Freunden deutscher Dichtkunst und Geschichte
eine möglichst weite Verbreitung.
v. Reichlin-Meldegg.
Milow: Ein Lied der Menschheit.
Vorbei! Magst du dich noch so stäuben,
Du musst doch wieder in’s Nichts zersträuben !
Die Freiheit bleibt über dem Ocean, und doch was wird noch
weiter kommen? forscht der Blick in die Zukunft. Da setzt den
Dichter in seinem Fluge die Zeitenschwinge nieder und er steht
wieder, von Herbstesnebeln umflossen. Fs ist der Saame der innern,
der Geistesfreiheit, auf dessen Frucht in der Zukunft er vertraut.
In Jedem, der, sich selbst bezwingend,
Des Bösen Köder von sich wies,
Wird für uns alle, Rettung bringend,
Erkämpft ein Fussbreit Paradies.
In das Paradies trug den Dichter der erste sehnsuchtsvolle
Blick; ein Blick der Hoffnung haftet am Paradiese der Zukunft.
Umtobt ihn auch der Sturm der Gegenwart, so tröstet ihn der
Gedanke:
Ich juble, je lauter es ächzt,
In’s Toben und Splittern versunken,
Mit fortzustäuben lechzt
Mein Wesen vernichtungstrunken;
Es bricht doch rings hervor,
Und mag ich zur Stunde verscbweben,
Ich wirble beschwingt empor,
Um in den Sternen zu leben.
Wir wünschen dem ausgezeichneten Gedichte, das uns im
Geiste des Fortschrittes und in durchaus gelungener Form einen
treuen Spiegel der Menschheitsentwicklung und Menschheitskämpfe
gibt, unter allen Freunden deutscher Dichtkunst und Geschichte
eine möglichst weite Verbreitung.
v. Reichlin-Meldegg.