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Schwab: Franz Berg.

manche örtliche Angaben sehr gefordert, und manche dankens-
werte Erörterung zur Topographie des heiligen Landes gegeben.
Der Druck ist correct, die äussere Ausstattung überhaupt befrie-
digend. Die moderne Schreibweise Editionen S. 57 will uns jedoch
nicht zusagen.

Franz Berg, geistl. Rath und Professor der Kirchengeschichte an
der Universität Würzburg. Ein Beitrag zur Charakteristik
des katholischen Deutschlands zunächst des Fürstbisthums Würz-
burg im Zeitalter der Aufklärung. Von .Johann Baptist
Schwab, t. gu. Professor der Theologie. Würzburg. Druck
und Verlag der Stahel’schen Buch- und Kunsthandlung 1869.
VI und 520 S. in qr. 8.
Mit gutem Grunde kann man diese Schrift als einen Beitrag zur
Geschichte des Fürstbisthums Würzburg in dem Zeitalter der so-
genannten Aufklärung ansehen, insofern der Mann, dessen Leben
und Wirken in seiner Eigenschaft als Geistlicher wie als Lehrer,
Gegenstand dieser Biographie ist, als einer der Hauptvertreter
dieser sogenannten Aufklärung erscheint, und aus seinem Wirken
am besten der Charakter dieser Periode, ihre Tendenzen und Be-
strebungen ersichtlich werden. Diese Periode, deren Bedeutung
Niemand unterschätzen wird, der mit diesen Verhältnissen auch
nur einigermassen bekannt ist, verdiente wohl eine nähere Dar-
stellung, wie sie ihr nun allerdings in dieser Schrift in einer
umfassenden, in alles Detail eingehenden Weise zu Theil ge-
worden ist, zumal dieselbe aus den unmittelbarsten Quellen schöp-
fend, damit das erste Erforderniss einer solchen Darstellung, das
der Treue und Wahrheit, erfüllt und durch die ruhig gehaltene
und genaue Schilderung diesen Charakter einer quellenmässigen
Darstellung überall zu wahren weiss. So erhebt sich die Schrift
zugleich zu einer culturgeschichtlichen Darlegung der Zustände von
Würzburg unter den letzten Fürstbischöfen, so wie in der ersten
Zeit der baierischen Regierung und der darauf folgenden toscani-
schen Regierung des Grossherzogs Ferdinand. Von diesem Stand-
punkt aus insbesondere haben wir auf diese Schrift aufmerksam
zu machen; „indem ich, schreibt der Verfasser am Schluss der
Vorrede, im Anschluss an das Leben und Wirken eines der bedeu-
tendsten Theologen im Zeitalter der Aufklärung diese Bewegung
in ihrem Wesen und in ihren hervorragenden Trägern zunächst
innerhalb der Gränzen des Fürstbisthums Würzburg, möglichst ob-
jectiv zu schildern bestrebt war, hoffe ich damit zugleich für das
Verständniss des beinahe wichtigsten Zeitabschnittes in der Ge-
schichte des Fürstbisthums Würzburgs einen wesentlichen Beitrag
geliefert zu haben, wäre es auch nur durch die hier gegebene Cha-
rakteristik Franz Ludwigs aus bisher theilweise unbekannten Quellen.“
 
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