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Gn: einen gantzen seruitio auss Helfenbain lassen zuerieilten) ein seruitio
von weisser Maiolica, ein inndianische Orgel, ein schöne vergulte Itta-
lianische Littiera, ein Maxilla von einem Meer Rhinocero, Gazella Horn,
vnd ein Haufen Inndianische Gewächss, vnnd Sachen stehn, hangen, vnd
ligen, aber inn keiner Ordnung, sondern nur behaltsweis, biss die rechte
KunstCammer aussgebaut wirt,1) da sein.
Darnach hat man mich inn ein ander Zimmer gefierth, vnd
2 Thüren vor einander aufgeschlossen, darinn Ich etliche Tisch mit
Sammetin Teppichen, auch mit lidernen Tiirggischen Teppichen bedeckt
gefunden, voller schöner Sachen stehendt; vnder disen Tischen ist einer
zue obrist von Ebono Holtz, mit Silber, vnd den schönsten staininen
Blatten, [alss] von Agat, Carniol, Lapislazolj, Jaspiss, Brassme,2) Heli-
tropj vnd dergleichen Stainen eingelegt, vnd ist diss wohl ain schöne
tauola di rimesso.3) Darauf stehn vnder anderm etliche schöne Inndia-
nische Geschirr, etliche Antichen inn Stain vnnd Holtz geschnitten,
sonderlich in schwartzen Lapidem elidium,4) item, ein Yhrwerckh so
musiciert, vnnd sich Bildlen darinn bewegen. Auf einem andern Tisch
stehet ein Centaurus, der dem Ylissi sein Weib entfiert, vnd ein Pferdt
von dess Gio: Bologna5) Handt, ein antichisch Ross di brunzo, etliche
Bildlen di brunzo,6) eine grosse Stuften darinn Granaten gewachssen vnd
noch darinn stehn, 1 Stuefen darinn ein schöner Schmaralliner Züncken
zimblich dickh, vnnd bey 5 Zoll lang gewachsen stehet, vnd die Natur
darinn wol zue uerwundern ist.7) Wider auf einer andern langen Tafel,
stehet ein grosse Anzahl kleiner vnd grosser Geschürr auss edlen Ge-
stainen, alle inn iren Fuetralen, allss vnder anderm eine grosse Schüssel
mit güldenen vnd silbernen [haydnischen] Pfenningen versezt,8) aine andere
gar grosse Schiissell mit lauter silbernen antichischen Pfenningen ein-
gelegt, ein schön gross Beckhin vnnd Kanten auss Jaspiss mit Goldt
vnd Rubinen geziert, ein gar gross Christallin Yaso [sehr] schön ge-
schnitten, mit 4 Schnaupen,9) mit Goldt vnd Rubinen geziert, ein annder
Christallinin Beckin seer schön, vnnd gross, ein Christalline Tazza, vn-
derschiedtliche Jaspine Schalen, Becher, vnnd Gefess, mit Goldt, vnnd
thails mit edlen Stainen geziert,10) ein über die Massen schön vnd künst-
lich auss gelblechtem Jaspis geschnitener, vnd gezierter Weichkessell
mit Diamanten versezt, ein ganzer Kopf von Ainhorn mit dem Rohr ob
der Nasen, darinn das Horn gesteckht, wie dann das Horn auch darbey
ligt, vnd inn Künbacken die medulla an einem Rörlin,11) vnd ist diser
Kopf vna pretiosa raritä, vnnd über caput Hyppopotamj, inn roth
sammetinen Fueter vnd noch 1 Sackh darüber ist.12)
Fol. 221 r.
Fol. 221 v.
Gn: einen gantzen seruitio auss Helfenbain lassen zuerieilten) ein seruitio
von weisser Maiolica, ein inndianische Orgel, ein schöne vergulte Itta-
lianische Littiera, ein Maxilla von einem Meer Rhinocero, Gazella Horn,
vnd ein Haufen Inndianische Gewächss, vnnd Sachen stehn, hangen, vnd
ligen, aber inn keiner Ordnung, sondern nur behaltsweis, biss die rechte
KunstCammer aussgebaut wirt,1) da sein.
Darnach hat man mich inn ein ander Zimmer gefierth, vnd
2 Thüren vor einander aufgeschlossen, darinn Ich etliche Tisch mit
Sammetin Teppichen, auch mit lidernen Tiirggischen Teppichen bedeckt
gefunden, voller schöner Sachen stehendt; vnder disen Tischen ist einer
zue obrist von Ebono Holtz, mit Silber, vnd den schönsten staininen
Blatten, [alss] von Agat, Carniol, Lapislazolj, Jaspiss, Brassme,2) Heli-
tropj vnd dergleichen Stainen eingelegt, vnd ist diss wohl ain schöne
tauola di rimesso.3) Darauf stehn vnder anderm etliche schöne Inndia-
nische Geschirr, etliche Antichen inn Stain vnnd Holtz geschnitten,
sonderlich in schwartzen Lapidem elidium,4) item, ein Yhrwerckh so
musiciert, vnnd sich Bildlen darinn bewegen. Auf einem andern Tisch
stehet ein Centaurus, der dem Ylissi sein Weib entfiert, vnd ein Pferdt
von dess Gio: Bologna5) Handt, ein antichisch Ross di brunzo, etliche
Bildlen di brunzo,6) eine grosse Stuften darinn Granaten gewachssen vnd
noch darinn stehn, 1 Stuefen darinn ein schöner Schmaralliner Züncken
zimblich dickh, vnnd bey 5 Zoll lang gewachsen stehet, vnd die Natur
darinn wol zue uerwundern ist.7) Wider auf einer andern langen Tafel,
stehet ein grosse Anzahl kleiner vnd grosser Geschürr auss edlen Ge-
stainen, alle inn iren Fuetralen, allss vnder anderm eine grosse Schüssel
mit güldenen vnd silbernen [haydnischen] Pfenningen versezt,8) aine andere
gar grosse Schiissell mit lauter silbernen antichischen Pfenningen ein-
gelegt, ein schön gross Beckhin vnnd Kanten auss Jaspiss mit Goldt
vnd Rubinen geziert, ein gar gross Christallin Yaso [sehr] schön ge-
schnitten, mit 4 Schnaupen,9) mit Goldt vnd Rubinen geziert, ein annder
Christallinin Beckin seer schön, vnnd gross, ein Christalline Tazza, vn-
derschiedtliche Jaspine Schalen, Becher, vnnd Gefess, mit Goldt, vnnd
thails mit edlen Stainen geziert,10) ein über die Massen schön vnd künst-
lich auss gelblechtem Jaspis geschnitener, vnd gezierter Weichkessell
mit Diamanten versezt, ein ganzer Kopf von Ainhorn mit dem Rohr ob
der Nasen, darinn das Horn gesteckht, wie dann das Horn auch darbey
ligt, vnd inn Künbacken die medulla an einem Rörlin,11) vnd ist diser
Kopf vna pretiosa raritä, vnnd über caput Hyppopotamj, inn roth
sammetinen Fueter vnd noch 1 Sackh darüber ist.12)
Fol. 221 r.
Fol. 221 v.