Risse und Brüche in der Urhandschrift
Plautinischer Komödien.
Von
Fritz Schöll.
Von F. liitschl ist kurz in der Vorrede zur Mostellaria S. Vf.
für dieses Stück und in weiterer Ausführung für R u d e n s und C a s i n a
von mir und meinem Rezensenten 0. Seyffert die Thatsache erörtert
worden, dass der Archetypus unserer Plautushandschriften mehrfach
durch äussere Beschädigungen der Ränder und anderer Stellen gelitten
hatte. In den Pfälzer Handschriften und ihren Verwandten (besonders
BCD = P) oft, aber keineswegs immer, auch äusserlich gekennzeichnet,
geben sich solche Lücken durch einander entsprechende Versverstümme-
lungen kund und gestatten damit zugleich einen Rückschluss auf die Zeilen-
zahl einer Seite des Archetypus, als welche von Ritschl für die Mostel-
laria 21 oder allenfalls 20, von mir für Rudens und Casina 20 berechnet
wurden, gegenüber den 19 Zeilen auf jeder Seite der ältesten uns er-
haltenen Plautushandschrift, des Palimpsests von Mailand {Ä).
Für viele Stellen des Textes wird durch eine solche Beobachtung
der Kritik erst der rechte Weg gewiesen, manche Vermutung wird
bestätigt oder beseitigt, ein Zusatz bald gestützt bald in seinem Um-
fang oder seinem Platz genauer begrenzt, und im Zusammenhang damit
fällt Licht auf Fragen der Metrik, der Grammatik, der höheren Kritik,
ja die ermittelten Einzelheiten gewinnen dann manchmal auch für weitere
Gesichtspunkte und grundsätzliche Entscheidungen Bedeutung. Es ist
das eines der vielen und verschiedenartigen Momente, welche die kritische
Behandlung des Plautus schwer und verwickelt, aber auch wieder lehr-
reich und anziehend machen, deren ganze oder teilweise Nichtbeachtung
sich aber auch an so vielen Versuchen im Einzelnen und im Ganzen
immer wieder rächt.
Plautinischer Komödien.
Von
Fritz Schöll.
Von F. liitschl ist kurz in der Vorrede zur Mostellaria S. Vf.
für dieses Stück und in weiterer Ausführung für R u d e n s und C a s i n a
von mir und meinem Rezensenten 0. Seyffert die Thatsache erörtert
worden, dass der Archetypus unserer Plautushandschriften mehrfach
durch äussere Beschädigungen der Ränder und anderer Stellen gelitten
hatte. In den Pfälzer Handschriften und ihren Verwandten (besonders
BCD = P) oft, aber keineswegs immer, auch äusserlich gekennzeichnet,
geben sich solche Lücken durch einander entsprechende Versverstümme-
lungen kund und gestatten damit zugleich einen Rückschluss auf die Zeilen-
zahl einer Seite des Archetypus, als welche von Ritschl für die Mostel-
laria 21 oder allenfalls 20, von mir für Rudens und Casina 20 berechnet
wurden, gegenüber den 19 Zeilen auf jeder Seite der ältesten uns er-
haltenen Plautushandschrift, des Palimpsests von Mailand {Ä).
Für viele Stellen des Textes wird durch eine solche Beobachtung
der Kritik erst der rechte Weg gewiesen, manche Vermutung wird
bestätigt oder beseitigt, ein Zusatz bald gestützt bald in seinem Um-
fang oder seinem Platz genauer begrenzt, und im Zusammenhang damit
fällt Licht auf Fragen der Metrik, der Grammatik, der höheren Kritik,
ja die ermittelten Einzelheiten gewinnen dann manchmal auch für weitere
Gesichtspunkte und grundsätzliche Entscheidungen Bedeutung. Es ist
das eines der vielen und verschiedenartigen Momente, welche die kritische
Behandlung des Plautus schwer und verwickelt, aber auch wieder lehr-
reich und anziehend machen, deren ganze oder teilweise Nichtbeachtung
sich aber auch an so vielen Versuchen im Einzelnen und im Ganzen
immer wieder rächt.