Uber
den Stand und die Aufgaben der prähistorischen
Forschung
am Oberrhein und besonders in Baden.
Von
K. Schumacher.
„Nicht vom Studiertische und aus Bücherschätzen
lässt sich das Rätsel lösen, sondern nur mit der Haue
und dem Spaten in der Hand, im freien Felde, in Moor
und Wald, auf Acker und Wiese. In der Erde be-
graben liegen die Urkunden der Vorgeschichte, und aus
der Erde müssen sie wieder gegraben werden“.
(Ferd. v. Hochstetter).
Die Hebung des Nationalgefühls infolge der Freiheitskriege, der all-
gemeine Aufschwung der Künste und Wissenschaften, die äusseren An-
regungen vom Norden (Dänemark und Skandinavien) riefen zu Beginn
unseres Jahrhunderts durch ganz Deutschland ein lebhafteres Interesse
für die heimischen Geschichtsdenkmale, sowie zahlreiche auf dieselben
gerichtete Untersuchungen hervor.
Baden stand dabei mit in vorderster Linie. Es war Dekan Karl
Wilhelmi in Sinsheim, der namentlich im Neckarhügelland in völlig
sachgemässer Weise eine Reihe Ausgrabungen vornahm und geradezu
musterhafte Berichte lieferte. Letztere erschienen in den Jahresberichten
der von ihm gegründeten Sinsheimer Gesellschaft zur Erforschung der
vaterländischen Denkmale der Vorzeit (1831—1856) und in zwei beson-
deren Schriften: „Beschreibung der 14 alten deutschen Todtenhügel bei
Sinsheim“ 1830 und „Die Beschreibung der alten deutschen Todtenhügel
bei Wiesenthal“ 1838. Seine Bestrebungen galten dabei nicht bloss der
ältesten Periode, sondern verbreiteten sich mit derselben Liebe und Gründ-
lichkeit auch über spätere Zeiten. Mehrere allgemeinere Zusammenstel-
lungen über ähnliche Funde in Süddeutschland zeigten die Tiefe seiner
Kenntnisse und gaben weithin Anstoss zu gleicher Arbeit. Leider legte
den Stand und die Aufgaben der prähistorischen
Forschung
am Oberrhein und besonders in Baden.
Von
K. Schumacher.
„Nicht vom Studiertische und aus Bücherschätzen
lässt sich das Rätsel lösen, sondern nur mit der Haue
und dem Spaten in der Hand, im freien Felde, in Moor
und Wald, auf Acker und Wiese. In der Erde be-
graben liegen die Urkunden der Vorgeschichte, und aus
der Erde müssen sie wieder gegraben werden“.
(Ferd. v. Hochstetter).
Die Hebung des Nationalgefühls infolge der Freiheitskriege, der all-
gemeine Aufschwung der Künste und Wissenschaften, die äusseren An-
regungen vom Norden (Dänemark und Skandinavien) riefen zu Beginn
unseres Jahrhunderts durch ganz Deutschland ein lebhafteres Interesse
für die heimischen Geschichtsdenkmale, sowie zahlreiche auf dieselben
gerichtete Untersuchungen hervor.
Baden stand dabei mit in vorderster Linie. Es war Dekan Karl
Wilhelmi in Sinsheim, der namentlich im Neckarhügelland in völlig
sachgemässer Weise eine Reihe Ausgrabungen vornahm und geradezu
musterhafte Berichte lieferte. Letztere erschienen in den Jahresberichten
der von ihm gegründeten Sinsheimer Gesellschaft zur Erforschung der
vaterländischen Denkmale der Vorzeit (1831—1856) und in zwei beson-
deren Schriften: „Beschreibung der 14 alten deutschen Todtenhügel bei
Sinsheim“ 1830 und „Die Beschreibung der alten deutschen Todtenhügel
bei Wiesenthal“ 1838. Seine Bestrebungen galten dabei nicht bloss der
ältesten Periode, sondern verbreiteten sich mit derselben Liebe und Gründ-
lichkeit auch über spätere Zeiten. Mehrere allgemeinere Zusammenstel-
lungen über ähnliche Funde in Süddeutschland zeigten die Tiefe seiner
Kenntnisse und gaben weithin Anstoss zu gleicher Arbeit. Leider legte