Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Teite 2

„Der Heidelberger Ltudent"

L.-T. li»37 «r. k

Sotissattilin ist tein slroblem meiir

Vie LlzrenorLnung Les Leutfchen StuLententums

W. Truinvf, Loitcr dos Ardrilsnttsschitssos siir dio i!chroiuirdiutt>n.

Tor Dioiiaufvit» dos douischon Studoiitoutunis vor' s or sich in soinom Blut vorlotzj sülilt, »ur durch Blul go

laiuu oiuo oiuhoitlicho Bohuudluun dor Ehroufiiiitoii fiir
dio vom NSD.-St»dentenim»d erfastten Studenien. Ter

sühttk ivordou toim. Tiosos Rocht dors ndor nicht ouf oiuo

vorschiodeuou Tvrinoii dos sludoutischon ti!o>i>oiiischc>sts-
ledons dou Wog zvr doutsrhou Bvlkivorduug goinig go
hiudort hvdou.

Uud Ivoitor liisit kich jouor ttzoist voruohincii i „Wrirui»
ivill ma» uvsoro Biivdo »icht mehr? Wir ivnrou dvch
immor iiatwmil. Das zoigon dio Ehro»tafol» misoror
Tvton vvn 1870-71 uiid dor violou, dio im Woltkriog t'lii-
lolo» mid fiolo». Aus uusoron Roihou staiido» maucho
voi do» Troikvrps iii Schlosiou mid im Baiiikum >md au-
doro kümpstoii nii dor üinhr, u»d wiodor audoro ivarou
iu do» völkischcu Borbnudon iiud siiosion zu dor Bolvo-
gimg dos Fiihrors." oiowis;, moiii Tround. Achtuug vor
douo», dio du gonamit hast, Achtuwi auch davvr, wou»
dor ivoist doinos Biuidos os wor, dor sio ziljoiiow Einsav
ihror Persvu bogeisort hat. Bero.is abor uiit>i, das dio
paugoluank-.iiämpfor sür Doulschlaud fiolou und »ur fiir
Doutschlond. Uud ivarum boschivörsl du dioso Opsor »nd
djoso Taioti, um das Sviidordasoin uud Eiiionlobon kloi-
uorcr Oirnppoubildnnaou zn rottou, dio sriihor l'inmal
ihro Bororlitiguua hatio», houto abor in dor grvso» dout-
schon Bvlksgomoinschaft »nr als Tromdkörper wirkoii
kömiou? Tro n dich dvch, dn s do r Zinn diosor Op fo r
iind Taton !>onto ioino Crfüllnng siofnudou hat,
niid roiho dich froudig roslvs vhno jodon Bvr-
bohalt i» dio nono Oiomoinschaft oin! Daskannst
dn nllordjngs nur daim, womi dn allo Rcmiiiiszonzon
oinor bovvrzngton Svndorsollnug abstroissi und doin
nativnalos BoloiintniS dnrch das Bekomttnis zum dont-
scho» Svzialismus, zur Uamoradschaft mit nllon Pvlks-
gouvsso» orwoitorst.

Wir „Ehomaligou" habo» jouom Oieisto abgosagt, lvir
habon os abgolohut, vornrgort boisoito zu stoho». Wir

wollcn als Nationalsozialkstcn teilhaben am Wcrden
eincs ncucn stiidcntischcn vtemcinschajtslcbcnS. Wir
wollen mithclsen, das; dcr dcntsche LozialiSmus auch
in sciner studcntischcn Ailsdriiassorm »trast nnd Ledcn
gewinnt, und habcn gcgcn die vntschcidungen von Zau-
dcrern uud Rörglern revoltiert und schliesilich die Bin-
dunge« gelöst, die »ns den Weg z»r stndcntischcn Jn-
gend dcs Tritten NeichcS verjperrcn wolltcn. Wann
und wio diesor Wog gofuudcii ivnrdc, das wnstten wir
nicht. Wir hatton abor den Oilnnbcn und das Bertrauon,
dast ein nonos Baud zwischo» nlt u»d jung auf Deutsch-
landS hvhon Schnloii gekliüpft lvordon darf, und dast wir
oino Aufgabe im nationalsvzialistischon Geisto orsiillcn,
Ivonn wir an diesor Aufgabe mitarboito».

Si, hvr ich mockorn, sio wvllon aus Umwogon daS Alto.
Noin, gcwist nicht. Dio Orgaiiisntivn einor Juiigkaniorad-
schaft bostimmt dio Partoi und in doron Auftrag der
NSD.-Stiidoiiteubmid. Dio ivoltanschauliche Ansrich-
tungist soino Sncho. DorziainoradschaftsführoristBeailf.
tragter dor Partci nnd ihr verantwvrilich, nicht der Üllt-
kamoradschnft. Das gonügt, nm don Uiitorschiod der
Zustniidigkoitoil von oinst und honto gnnz klar
horaiiSznstello».

Lo jind wir z» euch gekoinmen, mit teinem anderen
Anspruch als dem, euch Aameradcn sein zu diirsen,
und so habt ihr unö ausgcnommen, mit kelncr andcrcn
^:rp?!!chtune> üls dcr,ui'.4 Kamcraden sein zn wollen.
Und dicse Mameradschast hat kein anderes Symbol alS
dle stsahne deö NLT.-StndentcnbundeS, daS Haken-
kreuzbanner, und sie steht »nter keinem anderen Äeiste
alü dem der unvcrbriichltchen Gesolgschast gegcnüber
dem Führcr.

Wns wir euroii Bcstrcbungen an matoriellor Unter-
stützunggobenkömiou, wordou ivirgornotnn. Wirwvllon
euch nbor mehr soiu als oin !>trois vvn Z-ördoreru, wir
wvlloii, uud ihr soid damit oinig, dio Kamoradschaft so
gestalten, dast zwischon jodom oinzolnen Vvu mis mid ouch
dor (vrund zu oinor Areundschaft gelogt wird, wolcho
dio Somostor dor Hvchschulo übordaucrt.

Roichösiiidontonsnhror hat oinom Arboitsau-schntz don
illnflrag gogobon, oino Ehronvrdiiung für das Etndonton-
tnm zu schnffon, die dio nnbodinglo Oionnituniig mit dor
Wnffo znr (tzr»ndlago hnt. Es hoistl dios »u» nicht, vast
dor Ebronstaiidpmilt dor waffonstudoittischov Borbändo
dor Bvrlriogszoit oinfnch anf don NSDSiB. ttbcrtragon
wird. Dio Aufsassung vvn dor Wahrmig dor Ehro war in
dor Zoit dos LibornliSmns gonan sv zcrrissov wio dio pvli-
lischen Richtungen dieser Zeit. Dio einen verteidigte»
ivvhl dio Ehro mit dor Wafso, standon aber »us dom
Stnndpimkt, datz dies iinr don Angoliörigan goivissar
Ständo, lvio z. B. Aladomikor» mid Offizioro», ziikämo.
Dio aiidoro» ivtodorimi glvubto», auf o>ruud ihros roli-
giöso» Bokomitiiissos dio Vortoidigrmg dor Ehro mit dor
Wafso nblohiie» zu müsso». Tor »ationalsozialisiischo
Studont ivoist, dast ein Augriff nuf soiue Ehrc, durch de»

Wer heiito als jimgog Somostor zurHochschulo kvmmt,
hat koiuo oigone Vvrstollung mohr vo» dor Entivicklimg
dor stiidoiitischc» Erziohmigs- imd (üomoiiischaftsform,
dio zu Bogiu» dos lctzto» Scmostors mit dor Borusuug
iär. Schools zum Noichsstudontenfuhier ihrc» Abschlust
gofnndeii hat.

Jn soinor grimdsätzlichoii Rode auf Schlvst Svlitndo
am 10. Nvvombor 1036 bozoichnoto Or. Schoel dio Schaf-
simg dor neucn studeiitischo» (tzemeiuschast, aus dor sich
cin uouor Lobousstil notwondig entwickolu müsso, als eino
soiner wichtigston Anfqabou. Damit waron die zahl
reichon AuSeinnudorsctzungo», dio doch i» do» meisiou
Füllon ein Stroit »m die Form waron, gegenstandslos
goivorde». Dio kloine (tzomoinschaft, ausgebam auf don
Gruiidsätzoii dcr Froiwilligtoit mid dcr Anslosc ist als
„stiidcntlsche Kameradschaft" dor Mittclpniikt der sludon-
tischen Erziohuiigsarbeir. Trägor dor .Vameradschaft ist
der NSD.-Studontonbund, dom als Glicdoruug der
Partci die weltauschaulicho Schulimg übortragcn ist.

Noch habon wirsichcrlich die endgnltigo Form nicht
geftmden, das was ims als neuor stndontischer Lobciisstil
Vvrschwcbt, must wachscn und mnst gcfvrmt wcrdc» durch
do» lüeist dor Männer, dio i» diosen Kamoradschafto»
znsammcnledon. Wcsentlich isl violmohr, dast oi» goeintcs
Studcntentum i» dor Lago ist, die Gosamtheit dor jnngoii
Soniester dnrch seine Erziehuiigsarboit zu ersasson; >vas
dor Ilrbnrscheiischaft vor mehr als lOOJahren als Wunsch-
bild vvrschwobte, ist damit hcnte Erfüllimg gelvorden.
Kameradschaft, Disziplin, Ehrcnhaftiqkeit mid
höchste politische Einsatzbereitschaft sind die Grund-
lage unscrerstudentischen Knmeradschaften nnd der Wert-
messer für dic Ansleso i» ihiic».

Mit besondcrcm Nachdruck wird auf die Durchführnng
dcr iiiibcdiiigten Satisfattio» gesehen ivcrdcn. Der
Führer selbst hat bci der Zehnjahresfeier dos NSDStB.
im Januar 1086 unsoren Ehronstandpnnkt vcrkündcti
dast Ehro nnr dnrch Blut wiedor hergeftcllt werdon kami.

Der Stiideiitonbuiid wird darüber wnchon, dnst küiif-
tighi» Ehronangolcgonhoiton mit dom »ütigcn Ernsi be-
handolt worden imd Verstüsto gegen dio Disziplin, dio
mit Ehronsncheii nichts zn tun haben, vor dns hiorfiir
alloin zuständigo stndontischc Disziplinargericht
kommen.

Wenu der Reichsstudentenführer die Waffo ausschliest-

bcsummto .Klas>c vvn Monscho» bcschräukl Ilcibcn, >vu-
deru dcr iicucii Ehrcuvrdimiisi ivird cin Lciisatz vvraus-
gohcin „Tic Ehrc dcs dcittsckic» Ataimcs hat cbiic siiiick-
sicksi aiif Hcrkcmmci, »ud Bcrus dc» aleichc» Wcrt". Dcr
Bcgriss „sntisfc.llivncfähig vder uicht" ist damil vcr
scksiviiudcu.

Dic nouc Ehrcuvrduuug bchandclt auch deu Zchutz
dcr Ehro vvr lcichtfcrligcn Am'risfc». Ein Siudeiit, dcr
böstvillig dic Ebrc ciucs dcittsckic» Maimcs angrcist, lia!
i» »nscrcn Rcihcn »ichts mclir z» iuchcn, gciiau wic dcr-
jciiigc, dcr es imtcrlästt, scinc vcrlctztc Ehrc z» verleidi-
gc». Um Äiststündc» frühcrcr Zcit vvrzubcugcn, ivirb
dic Elircnvrdmmg ciuc bcsvudcrc Bchaudlmlg dcr svg.
„Rämschc" in dcr Truukcuhcit vvrschcn. Ei» Sliidcitt
dcr unter Eiiiilust vv» Alkvhvl Ehrcuiumdcl sucksi, ivird
»icht durch dic Ehrcnvrdiiuiig, svudcr» dic Disziplinar
ordnuiig bchandclt imd gebiihrcud bcstraft. Tie Bc-

tich zum Austrag vvu Ehrcuangclcgciihciicii bcstiiiniit hnt
uud vvn ciuer Eiilführuug dcr Bcstimmuugsiiiciisur als
Erzichimgsmittcl absah, hct cr dasür dcr jimac» Mnmi-
schast im snidciilischcn Eiusatz in Dvrf u»d Fabrik gavz
nciic Aufgabcn geslcllt, i» dcnoii sio sich bowähron must,
niid dio glcichzcitig Aiisdruck unsercs politischcn Wollcus
sind. Wcr das Prvblcm Volt »ud Staat an der doittschcn
Ostgrcuzo crlebt vder dio soziale Frago iu don Bctrioben
vorstchcn golornt hat, hat uichl nur vberflüchlich soincn
Gosichtstrcis gcwcitct, sondern durch soino Arbeit an
dicscn Plützcn gcwisserinaston dio Prüfuug abgologt für
do» Ersvlg dor Kameradschaftserziehung im vorhorgohen-
dcn Semcstor. Darüber hinaus hnt cr beispielswoisc im
Fgbritdicnst de» bcrcchtigtcn Stolz, cincm crhvlungs-
bedürstigcn vcrdiciitcn Arbcitcr cincn znsützlichcn Urlaub
durch scincii Einsatz vcrschafst zu habcn.

Immcr wird auch in den kommeiidcn Somcstcrn im
äiisteron Aufba» oin Unterschiod sein zwischen den eiu-
zelnen Kameradschcifton. Eiuc Nivolliornng würo nn-
siimig, weil sic jcdes gesniide Loben in dor Gemoinschaft
untcrdrttckon müstto. Aufgabo des Etudentenbimdes als
Träger dcr Kamcradschaftserziehnng ist os, die Ausrich-
tung der oinzoliion Kameradschaften nach scinen Grund-
sätzen zu sichern und durch dic Ivcltanschanliche Schulung
allen Kameradschaften die pvlitischc (tzrundlage zu geben.
Die ilistinttive Sichcrhcit in allcn Frngen der Welt-
anschaiiuna, dio dio Kampfzeit gab, ist frcilich dnrch an-
gclcrntcs Wisscn nicht zu erreichcn.

Der Erfvlg dieser Erziehimg dnrch Kamoradschaft,
Schulung und Land- und Fabrikdienst hängt zn oinom
grosten Tei! ab vvn der Beroitschaft der Kameraden, dio
sio orfastt. Aufs bestimmtcste wird jener Tnp abgelehnt,
dcr sich ab niid zu breitzumachen versnchte nnd seine
revvlntivnäro (tzesimiung durch grvste Wvrte uud ein be-
sonders „revvlntiviiürcs" Anftroten nnter Bowois stellon
wollto. Avch jone, die keiuo Zeit mehr zn habon glanbcn
für einen fröhlichcn Scherz, werdon mit der Zeit adscits
stchon. Wir ivollon alle jeno, dis den nötiqcn Ernst sür
dio Arboit in ihrom Fuch und für unscrc bcsondcren Auf-
gabon besitzen, nud dcnnoch jnng u»d srohcn Mutes gc-
bliebcn siud. Jhrc Zahl und ihr Einsatz wird uns be-
weisen, ob wir unsere Arbcit am Aufban dor mitional-
> svzialistischcn Hochschulc richtig verstanden habon.

I 11. 10. Kolilozivr.

liandlimg allcr E l> rc n a n g c l cg c n li ci I c » an eivci
Hvcki- bziv. Fachfchnle ivird vinem siäiidigcn Elirenrai
übcrirugen, k>e» der „Ehrenrichter" der detrefjende»
--tndeittenbniidsgrnppe leilei. Duich dcn El>rc»richlci
nud seinc Boisivcr, die niüglichii mehrere Semesier im
Aml lleibe» svllen. ivird ei»e gleichiiuistige veriiiiuflige
Beliaudlung der Verfehrei, gegeben sei». Der Studeiit
must ivisien: es rickiieu Mäuiier iiber meiiie Ehre,
d i e s i ch i h re r ü v h e >i Vera »livvrniu g vvIl b e iv »s; l
si» d. Z,iel Ehreuro tes m»st es vvrersl seiu, einen gii i
lichen Ansgleich der streilende» Parteie» zu schesfen/ Fsi
dies »ielit mvglich, fällt der Ehrenrichter nack> tzliihörimg
seiner Beisitzer den „Sprnch", der enttveder ciif Abgabe
einer Ehreiierllarmig eder aus „Sübelzivoiknmpf" lamer.
Tcr Antrag anf Pisivle» wird »mer Sliideitte» »ich,
melir in Frnge tvmmen. Fm allgemeine» werdeu die
Säbelzweitampfe »icht mel,r i» dem livbe» Mni: dnrch
geführl, ivie es srüher der Fnll ivar, svnder» inir, wemi
ivirtlich die Ehre eines Maimes schwer verietzt ist.

Tcr Ehrcnordmmg sind alle Attgchörigc» dcs NLT.-
LtndcntcnbundcS imd die Mitglicder dcr Kamcrad-
schastcn und Ltamm-Maimschajtcn »nterwvrscn. Tie
übrigen Ltudcntcn könncn, sowcil sie rcin arisch smd,
und dcr Tcntschcn Ltndcntciijchast angchören, sich srci-
willig der Ehrcnordnnng »ntcrwcrscn. Tics gilt fllr
jeden dcutsihen BolkSgcnvsscn, insbcsvndere anch für
Altakadcmikcr. Lomit kommcn vom nächstcn Lcmcster
ab die Ehrcngcrichtc dcr srühcrcn stndcntischen Per-
bände sür die Ltndicrendcn in Fortsall.

Jn der Kameradschaft des NSD.-Stndentonduudes
wird der juuge Sttidont iu den erste» drei Semesiern im
Rahmeu der Kameradsckiastserziehiing im Siidelsechten
ausgedildet. Dio Reichssnldcntenführimg isi zn der llber-
zougnng gckommen, dast das Säbelfechten der Studcnte»
i» den letzte» hnndert Jahren zn einer niizweckmastigen
Erstarrnng gekommen isi. Die Fechlansbildnng sotl abcr-
nichl nnr Vvrbereittmg zum Zweikamps sei», zn dem jn
der gröstte Teil der Stndonten »iomnts kvmmt, sondern
sie soll ei» Bostandteil dor kürporlichon Erziehmig dor
Kamoradschnst seiu. Es lvird dahcr eine leichtere Wafse
und anch beweglicheros Fechten Platzflreisen. Dio Fecht-
ansbildung tvird dazu beitragen, do» Sttidonteii zn Mnt
nud Einsatz zn erziehe». Tas Acchtcn Vvn Bcstimmimgs-
mcnsnrcn auf Lchlägcr wtrd in dc» Kameradschasicn
nicht dnrchgcsührt, da bei dcr grosjen Ausgabc dcr pvli-
tischc» Erzichnng der Ltudcntcn teine Zcit dasttr vor-
handcn ist.

Jv eiuem Anhang wird die Ehronvrdnung dio Be-
handlung vvn Ehrenaiigologenheiton mit don Angohöri-
gcn von Glioderniigen der NSTAP. vvrsohen, die sclbst
über eino Ehrenvrdnung vorfügen.

Die Ehreuvrduung des dentscheu Studententums
wird schon im nächsten Semeflor nn den dentschen Hoch-
und Fachschulon eingefnhrt werden. ES wird damit an-
gcknüpst an einc alte wafjcnstudcntischc Tradi-
tion, «nd somit wird cin Tcil dessen in die national-
sozialistischc Erziclmng des. St'tdcntcn jidcrnvMmen,
was in dcr früheren Zcit gut war. ES kommt aber nie-
mals mehr in Fragc, daß der Ltndent durch dlc Be-
handlung dcr Ehrcnfragcn einAccht genicstt, daS einem
anderen Bolksgcnvsscn vorcnthaltcn ist.

Schristlciter: stuck. rsr. pvl. Hclmut Wierhake.

Berantwortlich für Anzelgen:

Panl Michelbnch, Heidelberg.

Auflage der borliegenden Nnmmer: 4000
Anschrist der Schriftlcitung: Heidclberger Studenten-
schaft, Alte Universitat, Feruspr. 6084. — Zuschriftew
für die Schriftleitung nnr an diese Anschrift. — Nach-
druck ausschtiestlich nur nach Rückfrage und mit Qnellen.
angabe gestattet.

5o soll der neue Student sein!

Ziel und Sinn der studentifchen krMung

pnrdett und pflaster

Es wirv immer iwch einige gobcn, die vou vornherein
diese Fragestellimg ablohue». Sio möchtou licbor formu-
lioron „Parkott oder Pflastcr". Uud dvch ist diese These
nicht nur fatsch,sondern sogar gefährlich. Ehedcm gnd os
emo Zeit, in der llbereifrigo undfnlscho Prophete» glaud-
tcn, z. B. nnstatt „Mahlzeit" anfeinmal „g»t Frast" sagcn
zu müsseii nnd statt omes reincii Kragens einon schmutzi-
gen zu verwcndc». Abcr diesc warcn letzicn Eudes auch
irgendwie Anhäuger dor „Mvralin" »ud nicht der Moral,
soldst womi es »ach auston »icht den Auschein hvtte. Wir
mollen zngeden, os lvarcn nicht immor die Zchlechtesteii,
dio vermointen, man müsso in „Lohengri»" oder „Eg-
moitt" nu» nnch in Kinckordocker» oder »ägelbeschlagenen
Stiofeln gehen — die glaubten, eine schwarze Kraivntte
durch eiucn iveisten Schillerkragen ersetzen zu köimen.
Diese Erscheiilungeii sind gottlob znm gröstten Teil iiber-
wunden und spuken nur noch in don Köpfcn cinigor Un-
rotfer. Wir sind dcr Ansicht, dast dcr Nationatsozialismus
in schärfstem Widerspruch zu einom derartigcn Primi-
tivitäMnlt steht. Wir fühlen uns wvdl in den nngel-
beschlagencn SA.-Sticscln. Ans dcm Pflaster, iin Dorf,
i» der Fabrit. Wir keimcn den Arbeiter, don Bauern,
den Svldaten. Unser Sozialismns svll die Gesinnuiig
und der praktische Einsatz sein. Sein Konnzcichen ist aber
nie dcr schiofo Absatz, der schmutzige Kragen und der
Theaterbesnch in Knickorbvckcrn. Am «llerlvonigsten im-
poniert diese pseudosvzialistische Haltung dem dcutschon
Arbeiter.

Vie eigenartige Veistigteit

Der „Sturm über Ostorreich" Ivendet sich in der
Folge 8 vom Jahre 1087 an dio Ofsentlichkeit, um für
dcn Gedanken der katholischon Universität Stimmung zu
machon. „Die katholische Uiiivcrsität und der Katholizis-
mus an der Universität" ist dor Artikol überschrieden.
Der Bcrfasser — seinon Namon verschwoigt er wohlwcis-
lich — ist vffensichtlich Ivehlcidig nber das mangelude
Jnteresse, das dem nach seiner Ansicht so brennendcn
Problem entgegengebracht wird. Als Kümpser und tvclt-
anschaulicher Strciter sctzt or sich „objektiv" mit den Ein-
wänden auseinander. Nicht eins kathvlische Universität

svll das Ziol soin, noin, nlle Hochschulen sollen mit kaihv-
lischem Geiste durchtränkt werden. Er orkemtt mit schar-
fem BUck dio Unmöglichkoit einor vorniissotzungsloseii
Wissciischaft nnd „dns blutlose (Üespenst der akademischen
Lehr- i»id Lernfreiheit", „die forlvegetierende Fdevlvgie
der 1848er Jahre". Ans der Unmöglichteit oiner vorails-
setzungslvsei, Wissenfchaft wird prompr und vhne Zail-
der» die Wisscnschaft mit katholischon Boraussetzimgen
programmntisch verkündot.

Es darf »icksi uiierlvähitt dloiben, dast dem jnngeu
Semoster vor Ausnahme seines eigcntlichen Stndinms
allgcmeine Vorlesungen über dic Grnndlngen der Wissen-
schaftempfohlen werden. Wirtvissen nm dieseGrundlagen;
sie bcdeitten die restlvse Ksicdelung des forschenden deut-
sche» Geistes. „Es ist immer Ostorreichs Rnhm geivesen,
ei» Land dor Kulttir zn scin, eine eigona rtigo Geistig-
koit zn pslogon, dorcn Fvrm lctzto» Eiides dio einer Uni-
vorsilät geweso» ist, wio sie ans dem Boden ocht katholi-
schor Lebeilsgcsiimnng erwächst. Lassen wir diese» viel-
leicht schönste» Zug österreichischen Wesens nicht vor-

kiimmcrn." —-Schöner hktto das Kardinal Faul-

habor auch nicht sagen künnen. Dennvch: arteigono
Goistigkoit sotzen wir dioser Ivirklich „eigenartigen" eitt-
gegen.

4m Zeichen der Verständigung

Die Änsternngen und Forderungen auf der pol-
nischen Grostkundgebuiig in Graudeiiz haben in der deut-
schen Bevülkerung des Minderhcitsgebietes svlvie dos
ganzen Neiches eine ungohoure Erregnng nnd Erbittorung
hervorgerufen. Die Deutsche Studcntenschuft fühtt sich
mit ihrem deutschen Boltsgcnosseii im svgenanntcn Min-
dorheitsgebiot in jcdcr Weise verbunden.

Wir denkon besanders daran, dast gerndo in don totz-
ten Wochen, in dencn dio Bodrnckung dor deutschen Vvlks-
genvssen drüben in Oberschlesien imd im Korridvr be-
svndors grost wird, sich jnnge mttionalo Polon ihren
Platz an der Hochschule orncnt erobern mnstten, wei! er
ihnen vo» jüdischen Eindringlingen ftrsitig gemachi wur-
de. Wir sühlen uns eins im Kampf gogen den jüdischen
lüeist und die jüdische Dekadenz mit don Studierendon
der polnischen Hochschulen. Die deutsche nnd pvlnische
akademischo Jugend hat sich 1084 m feierlichem Vertrage
zur gegenseitigon Fördorung und zum gegcnseitigen Ner-
stehen der nativnalen Belange die Hände gereicht, und
dieser Händedruck ist bisher noch nicht gelöst wordon.
Wir können deshalb nicht amichmcn, dast die Fordcrun-
gen und die Äußerungen dss poinischeii Vizesiadtpräsi-
deitteii, die in gewisser Weise an die Fvrderungen eines
anderen ausländischen Stadtoberhauptes erimier», das
Verständnis dor pvlnischen akademischen Jugend haben.

Zweierlei Matz?

Wer kemtt nicht den Kampf sämllicher Feinde des
Nationalsvzialismus im Jn- und Auslniide gegen die von
Dentschland anfgewvrfene Rossenfrage? Wer keimt
nicht dos Oiczelcr der Judenpresse mid wer kemit »icht
vor allem die bitteren Borwnrfe, die dem mitionalsozia-
listischen Tcntschland vo» römisch-katholischer Seitc gc-
macht wurden u»d immer noch gemacht wcrde»?

Der Jesmteiipater Fritz Vorspel erklärte: „Jn den
Fragen von Ehe u»d Familie, über Unaittastbarkeit von
Leib n»d Leben, Duell, Sterilisatio», über Eigentums-
begriff und Staatsrechte hat letztlich das Lehramt der
Kirche im Auftrage Christi zu eittscheiden."

Und hat doch Pacelli, dor vom Papst Pius XI. mit
dem höchslen Amt der römischen Wclttirchc, das der Papst
zn vergoden hat, betrant ivurde, ols (tzesondter des Pap-
stes bei den grosten Abschlnstfoierlichkciton des „Heiligen
Jahrcs" in Lourdes (April 1036) i» seiner Schluß-
nnsprnche sich eindontig gogen den Rassegedanken aus-
gosprochen: „Tiese Oiegnerschaft gegen das Kreuz wird
vvn denjenigen anf die Spitze getrieben, die, indcm sie
das Dogma von der Sündhafligkeit lengnen, die Erlv-
sung als eine Boleidignng der monschlichen Würde zuriick-
weiscn. Bkit ihrem Anspruch auf Verkündung einorneuon
Weishoit sind sio in Wirklichkeit nur beklagenworte Pla-
gintoreii, die uralte Irrlümor ncn drapiorcn. Es nützt
ihne» nichts, sich um dio Fahneii dor sozialen Revolution
zn scharen, donn sie sind von einer falichen Aufsassung
der Wclt und des Lebens geleitet. Ob sie nun vom
Aberglanben, vom Blnt oder von dcr Rasse besessen sind,
so beruht doch die cine wie die andere Philvsophie ans
Grundsätze», die dem christlichen Glauben zuwiderlausen.

Noch ani Somttag, den 2l. März, wurde in den kathv-
lischen Kirchen Dentschlands ein Hirtenbrief verlesen, in
dem sich der „Heilige Bater" erneut gegen die Nassen-
lehro ausspricht. Sehen wir nun aber einmal nach Jta-
lien. Der abessinische Krieg hat auch eine, wenn auch
anders gelagerte Rassenfrage, die bis vor weiiiqen Jahren
nur in kleincn Kreisen Jtaliens Gogenstand der Dis-
kussion war, in den Vordergrund geivorfen. Der italieni-
sche Staatschcf Mnssolim hat in eincr Rede im Sep-
tember 1930 botvnt: „Dor Staat widorsetzt sich in joder
Fvrm sentimcntalcn Beziehungeii zwischen iveisten Jta-
Üenern imd farbigen eingeborenen Frauen."

Die italienische Prcsse setzte in einem grosten Presso-
feldzug diese Gedanken weiter fort. Die i» Nom er-
scheinende saschistische Zeitung „Tevere" schreibt z. B. in
einem Artikel vom 6. 12. 86: „Es gilt don Kampk für
die Erweckung und Vertcidiguiig des Rassenswlzes! . . .

Nossenmischnngon mnsscn verhutet nnd cine Tremlimg
zwischen Jtalienern nnd den Menschen anderer Rasse
und F-arbe horboigoführt worden. Das italicnische Voll
muß — angefangen bei de» führendeu Kleisen — dahin
erzogen iverden, dast es die Unmöglichkeit fühlt, dast ei»
Jtaliever sichmit dem ersten beste» herqelaufeiieil inensch-
liche» Wese» verbindet und sich mit ihm verbrüdert, nur-
weil es kvrperlich ähvlich gebnnt ist. Jeder Vv» uns trügt
ein Kiiltiirerbc mit sich, mid zwar nicht nur im Gehirn„
soiidern nuch im Blut. Und dieses Erbe mnst die Ver-
brüderung mit dcm Vertrcter einer anderen Rasse vcr-
hindern. Wir müssen einen Unterschied machen nnd in
Geist und Sitte einen Abstand schaffen."

Diese immer stärker nmsichqreisende Aufklärimgs.
nrüeit fnhrte schliestlich dazu, dast auf Antrag Mussoliiüs
der Niiiiisterrat am 0. Januar 1037 ein Gesetz znm
Schutze der weiste» Nasse i» Afrika crliest.

Virginiv Gapda, der Hniiptschriftleiter des „(siiornale
d'Jtolia", schreibt zn diesem (hesetz: „Wenn wir eine
scharfe nnd dciuernde Trennung zlvischen den Weiste»
und Farbigen iu den Kolonien vornehmeii, sv bedcutet
das weder Unterdrncknng noch harle Herrschaft... . Aber
vor allem handelt es sich darum, dis italienischen Arbeitcr
in den Kolvnien vvr dcr Seuche der Rassonmischuiig zu
bewahreii. . . . Diese Politik will nicht nur dic Zahl nnd
die Arbeitsleistnng der Jtaliener verteidigen, svndern
ihre typischen, körperlichen und gcisiigen Eigenschafien,
die aus ihnen nnnbertresfliche Arbeiter in allen Ländern
der Erdo und holdenhafto Äämpfor gemacht hat, schntze».
Sie vcrlangt, dast die Eigcnschaften dor Jtaliener, die Ost-
afrika in sieben Monaton eroberten, und die Kolonisation
beginnon, erhattcn bleiben. Dahor müssen die Jtaliener-
ihre eigone Rasse in der ursprünglichon Form rein er-
halten und sio vor der langsamen Dnrchdringung mit
niedercn Elcmenten bewahrcn. Die Reinheit der Rasse
ist ebenso wertvoll ivie die oines Metalles vder omes
Edelsteines."

Diese kleine llbersichj genügt, um die Lago in Jtalien
zu kemizeichnen. Es sind nun 8 Mvnate vcrgangcn seit
dem Geseheserlast. Wer abor glanbt, daß nun dor Va<
tikan mit Fener und Schwort gegen dieso ketzorischen
Mastnahmen des italienischesi Staates zu Felde zieht„
hat sich getäuscht. Hier schweigt der Vatiknn. Dic ami-
liche vatikanischeZeitung „OsservatoreRomano" schweigt.
Wiraber wollen wissen, ob viclleichtjener Sahim „Osser-
vatore Rvmanv" vvm 24. 6. 1019 oin uttwandelbares
Dogma gewvrden ist, das da hoistt:

„Die Wirksamkeit dos „Heiligen Stuhlos" wcihrend-
bcs Krieges betätigte sich bestöndig zugunsten der Entente-
mächte, msbesondere zngunston von Frankreich, Belgien
und Jtalien." Ilvd. Mnig.
 
Annotationen