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Nr»

Ser SeimWen-dausparkaffe-prozeß

Z Heidelberg, den 27. April.

Ge-

.m Ar-

den
nur

Die Entwicklung
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SchaM Arbeit!
gelst euern BslksgensMn!

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Kreuz mit einer Gasmaske aus der Manes- den war, daß ihr im Weigerungsfälle dre ge-
ttusstellung erhoben. Die Ausstellungsleitung samte Ausstellung geschlossen werden wurde'
kam dann auch der Aufforderung der erschie- und entfernte das genannte Bild mit mm
nenen Polizei nach nachdem ihr gedroht wor- weiteren religiösen Karikaturen.

' die HVH eingezahlt. Trotzdem die
b t abgelöst wurde, fand das Häus-
'eds
enplatz
rift „Eigenheim und Wirtschaft", wo
unterschrieben wurde: „Hypothe-

Mine Mitteilungen
Bremen. Der Führer der Deutschen Ar-
beitsfront, Dr. Ley, sprach hier gestern abend
vor den Wirtschaftsführern und betonte dabei
u. a., daß so mancher Weg in sozialem wie in
wirtschaftlichem Leben vermieden werden
könnte wenn der Wirtschaftsführer in seinen
Betrieb hineingehen und dem Arbeiter an
seinem Platz die Hand reichen würde. Kein
Unternehmer hat das Recht, hohe Dividenden
auszuschütten, solange noch ein Arbeitsloser
im deutschen Volk vorhanden ist.
Prag. Nunmehr hat auch der Geschäfts-
träger der päpstlichen Nuntiatur beim Prager
Außenministerium Vorstellungen wegen der
gotteslästerlichen Karikatur des Christurs am

..Lind Io writrr..."
Das Präsenzbilü der aus der Donnerstagssitzung
des HBH-Prozesses geschilderten Fälle wurde in
der Verhandlung des Freitag um einige Striche
erweitert, vom Standpunkt der Anklage wie von
dem der Verteidigung zweifellos nicht ohne Inter-
esse und dank der da und dort „neue Blüten" trei-
benden Verhandlungskunst der Angeklagten und
der von ihnen beeinflußten Angestellten mit den
Sparern auch für den ständigen Hörer nicht ganz
ohne Reiz. Im Ganzen aber brachten die sieben
Fälle von heute nichts grundsätzlich Neues.
*
Ob es nun der A r z t von hier war, dem ein alter
Bausparvertrag von 30 000 RM. zum Kauf ange-
boten wurde . . .: der alte Sparer habe 5687,50
RM. einbezahlt, die müsse nun er, der neue
schäftsfreund, entrichten;
tatsächlich entfielen aber auf den an
neuen Sparer verkauften Vertragsanteil
4275 NM.;
ferner seien weitere 4213,30 RM. zu bezahlen, und
wenn dann die Einzahlung der rund 9901 RM.
alsbald erfolge, dann gebe die HVH für das
Frühjahr 1933 die Möglichkeit, daß das Bauvor-
haben tatsächlich begonnen werden könne. Eine
von vorneherein etwas „weitschweifige" Angele-
genheit! Aber der Sparer zahlte . . . 10 000 RM.
auf den Tisch des wackeligen Hauses, schließlich so-
gar ohne die Sicherheit, die er erst verlangt hatte,
im Glauben an das Versprechen und den Hinweis
Rahn's,
die HVH müsse ihm genügend Sicherheit
sein (!),
denn ihre Zulassung durch das RAA erfolge ja
demnächst. Der Sparer hatte sich auch einen Zwi-
schenkredit für den Kauf des Bauplatzes „zusichern"
lassen. Mit allerlei Einwendungen wurde er aber
immer wieder hingehalten, bis ihm schließlich nur
noch die Klggeerhebung übrig blieb. Zahlungen
hat die Kasse keine geleistet; sie hat die 10 000 RM.
nicht zurückgegeben, obwohl Rahn wußte, daß der
Sparer selbst 5000 RM. für ihn fremdes Geld

s-ioldfertigwaren
s.r-

Eheaufgebote.
4. April: Kaufmann Friedrich Kurt Erünberg
mit Philippine Rosa Waldeis' 4.: Vehörden-An-
gestellter Robert Ritz mit Juliana Glück (Wies-
loch); 5.: Friseur Hans Erich Ackermann mit Su-
sanna Hüttler; 5.: Architekt Heinrich Kettenmann
mit Babette Stephan geb. Müller; 5.: Dekorateur
und Polstermeister Julius Karl Heyll mit Emilia
Sophia Simon; 5.: Schuhmacher Valentin gen. H.
Bauder mit Karoline Beckmann; 5.: Kraftwagen-
führer Otto Fenchel mit Erna Töpfer; 6.: Post-
schaffner Otto Lüthy mit Charlotte Albertine
Alma Witte; 6.: Kaufmann Otto Gustav Max Karl
Ivan Reckmann mit Annemarie Kesselbach; 6.:
Monteur Eugen Sauer mit Karolina Katharina
Kirchner; 6.: Terrazzoarbeiter Robert Fagherazzi
mit Luise Anna Schüßler; 6.: Arbeiter Hermann
Maier mit Anna Roos; 7.: Schreiner Johann
Wacker mit Maria Welsch; 7.: Posthelfer Simon
Michael Kuhn mit Elisabetha Mayer; 7.: Kauf-
mann Michael Josef Hermann Ehnes mit Barbara
Elisabetha HoOberger; 9.: Lehramtsassessor und
Assistent am Viktor-Eoldschmidt-Jnstitut Dr. phil.
nat. Wilhelm Philipp Andreas Kleber mit Käthe
Schäler: 9.: Korbflechter Adam Schuster mit Luise
Dörzbach; 9.: Stadtarbeiter Sebastian Schramm
mit Frieda Hoffmann; 9.: Schreiner Karl Albert
Beringer mit Martha Stoll; 9.: Buchdrucker Joh.
Martin Krumm mit Maria Döll; 9.: Zimmer-
mann Wilhelm Jäger mit Maria Schmitt; 9.:
Mebqer Karl Friedrich Benünger mit Katharina
Juliana Schönleber; 9.: Werkzeugschlosser Johann
Wilbelm Günter mit Maria Karolina Nenninger;
10. : Schmied und Kraftwaaenführer Jakob Gerlach
mit Johanna Katharina Schick; 11.: Vikar Erich
Walter Schweikhart mit Gabriele Nau-
mann; 11.: Landwirt Johann Friedrich Arnold
mit Anna Maier; 11.: Expedient Oskar Rich. Wöl-
fel mit Maria Rosa Hemm; 11.: Maler Friedrich
Wilhelm Kohlweiler mit Maria Magdalena Wal-
ter; 11.: Kaufmann Johannes Christian Wich-
mann mit Maria Elisabetha gen. Käthe Bauer;
11. : Bäcker und Konditor Hermann Kollofrath mit
Emma Sohler; 12.: Chemiker Dr. Rudolf Wilhelm
Gund mit Margarete Maria Faber; 12.: Chemi-
ker Dr. Karl Schön mit Ruth Gans; 12.: Taglöh-
ner Franz Köhler mit Luise Stumpf; 12.: Bau-
schlosser Johann Walter Windisch mit M. Sanz;
13.: Zimmermann Heinrich Oehl mit Elsa Maria
Julier; 13.: Vuchdruckereibesitzer Paul Braus mit
Helene Emilie Stllckelberg geb. Riggenbach; 13.:
Maschinensetzer Georg Heinrich Wallenwein mit
Barbara Elisabetha Arnold; 13.: Ingenieur Karl
Wilhelm Josef Herth mit Emmi Zitt; 13.: Schweiß-
ingenieur Karl Robert Bott mit Erika Martha
Wollmann; 14.: Schneider Robert Gärtner mit
Isabella Hilpisch geb. Stahler; 14.: Maurermeister
Peter Eckert mit Maria Siegmann geb. Wild; 14.:
Installateur Theophil German Jutt mit Josefine
Braun; 14.: Gärtner Feodor Eg. Naumann mit
Frieda Anna Nahe; 16.: Elektroinstallateur PH.
Wendelin Heß mit Frieda Kollenz; 16.: Schlosser-
meister August Wilhelm Raquet mit Maria Elisa-

ItsnctersmtrnackrZckßsn
betha Eva Rohrmann; 16.: Generalagent Johann
Hermann Kolb mit Josefina Franz; 16.: Schlosser
Heinrich Sauer mit Anna Windisch; 16.: Maler

in i
das . —
kenablösung!" Warum auch nicht!
Intern spielten sich die Dinge bekanntlich nicht
so glatt ab; ein Zeuge erwähnte die Vorhaltun-
gen, die Pfl. des öfteren gemacht wurden; Pfl.
habe geantwortet: „Ihr mögt die Aeste am Baum
absägen —, der Baum bleibt dennoch stehen und
der heißt Pfl., und Pfl. ist die HVH."! — „Eine
geistreiche Phantasie des Zeugen Oe.", erwiderte
Pfl.; er selber wolle nicht beanspruchen, jemals so
geistreich gewesen zu sein!
„Und so weiter . . ." Abschließend erbrachte der
Sachverständige an Hand der Verbuchun-
gen den Nachweis, daß wiederum auch in allen die-
sen Fällen der HVH die liquiden Mittel fehlten,
um den vertraglichen Verpflichtungen ordnungs-
gemäß Nachkommen zu können.

Kobstokke unct
L.S

darin stecken hatte. Ein Schaden von 10 018 RM.
war der „Erfolg" dieses Geschäftes! — (Rahn er-
widerte auf Vorhalt, er habe die Besprechungen
im guten Glauben gemacht.)
. . . oder ob es der Bäckermeister mit dem Spar-
vertrag von 12 000 RM. war, der auf die „beson-
dere Gefälligkeit seitens des Direktors" verwiesen
wurde und schließlich doch trotz des „Hulderweises"
wie viele andere hängen blieb.
. . . oder der Direktor aus Hamburg mit 23 000
RM., dem die Kapitalkräftigkeit der HBH u. a.
mit dem „schlichten" Vermerk bewiesen
wurde,,die Kasse könne die der „G. d. F.-Wüsten-
rot" mit Leichtigkeit im ganzen übernehmen (!).
Erhalten hat auch er nichts.
. . . ein Schmied in Peterstal schloß zur Ablö-
sung einer Hypothek einen Vertrag über 5400
RM.; innerhalb 6 Monaten sollte er an der Reihe
sein. Aber bei Fälligkeit zahlte man nicht. Die
Sache machte man ihm freilich weiterhin schmack-
haft durch das Versprechen der Uebernahme des
Zinsendienlles für die Hypothek; ganze 680 RM.
wurd— '' auch geleistet — der Sparer aber hatte
165" ' - '
che

22 I-LicklgwarLN

Etwa ein Drittel weniger Wareneinfuhr.
Wertmäßig ging die deutsche Ein-
fuhr von 1929 bis zum Jahre 1932 von
13,5 auf 4,2 Milliaroen Reichsmark, also
auf den dritten Teil, zurück. Schaltet man
die Preisveränderungen aus, so beträgt
der Gesamtrückgang nur etwa ein Drittel.
Am stärksten war der Rückgang bei der
Einfuhr von Fertigwaren, von denen heute
nur noch halbsoviel eingeführt werden als
1929, wertmäßig sogar beinahe nur der
vierte Teil. Die Einfuhr von Roh- und
Halbstoffen hingegen ist im letzten Jahr
mengenmäßig bereits wieder etwas ge-
wachsen. Die Zahlen zeigen also, in wel-
cher Richtung sich eine Umstellung voll-
zieht: nach Möglichkeit werden nur Roh-
stoffe und Halbfertigwaren bezogen, die
dann im Inlands von deutschen Arbeitern
verarbeitet werden. Das ist der Sinn einer
vernünftigen Wirtschaftsteilung, daß in
jedem Lande nach Möglichkeit die eigenen
Arbeiter beschäftigt werden, um das zu
erzeugen, was im eigenen Lande erarbeitet
werden kann.

Heinrich Sauer mit Anna Windisch; 16.: Malc:
Alfred Friedrich Rösch mit Emma Frieda Sch!«
fer; 16.: Maschinenarbeiter Friedrich Augsdorfer
mit Eva Habermehl; 17.: Maurer Peter Mohr mit
Vabara Schädel; 17.: Kaufmann August Friedrich
Kolmar mit Elisabetha Schäffner; 17.: Kaufmann
Karl Grimm mit Rosa Meyyer; 17.: Kaufmann
Robert Kurt Bähr mit Gertrude Margareta Wil-
helmina Rohrmann.
Geburten.
4. April: Werner Horst, S. des Tünchers Lud«
wig Krambs; 4.: Magdalena Henriette, T. des
Schreiners Ernst Jakob Laux; 4.: Paul Walter
Werner, S. des Buchbinders P. Nikolaus Bitsch;
5.: Erika, T. des Packers Ludwig Olbert; 5.: Her-
mann Wilhelm Christian, S. des Hausdieners E
Lindenbach; 5.: Kurt Hans, S. des Posthelfers J<
Beisel; 6.: Georg Karl, S. des Krankenpflegers
Georg Karl Hofmann; 7.: Luise, T. des städt. Ar-
beiters Karl Dewald; 7.: Gustav Werner, S. des
Schneiders Wilhelm Nething; 7.: Eva Katharina,
T. des Spenglers und Installateurs Joh. Schmitt;
8.: Ludwig, S. des Posthelfers Herm. Reinhard;
8.: Otto Heinrich, S. des Ingenieurs August Adolf
Maichle; 8.: Hans Joachim, S. des Gastwirts R.
Bertold Walter Johannes Schmidt; 9.: Maria
Theresia, T. des Schlossers Alfred Richard Julius
Valentin Weiß; 9.: Erich, S. des Ingenieurs Josef
Eduard Herrmann; 9.: Alixe, T. des Ingenieurs
Josef Eduard Herrmann; 9.: Ruth Rosa, T. des
Schneiders Karl Anton Groß; 9.: Horst Otto, S.
des Telefonisten Otto Götz; 9.: Gisela Elisabeth
Anni, T. des Autovermieters Heinrich Ludrmg
Reinhard; 9.: Renate Ida Lina, T. des Direktors
Dr. med. Walter Julius Theodor Schmidt; 9.: El-
friede Ottilie, T. des Physikers Dr. Alexander
Smakula; 10.: Gerhard Willi, S. des Kaufmanns
Johann Jakob Kurz; 11.: Horst Adolf, S. des Zim-
mermanns Georg Johann Retzbach; 11.: Gertrud
Anna, Tochter d. Weichenwärters Adam Föhner;
11. : Hermann Josef Robert Arthur, S. des Vak-
kermeisters Arthur Gustav Georg Burkardt; 12.:
Albert, S. des Landwirts Philipp PistoriusZU-!
12. : Friedrich Werner, S. des Installateurs Friedr.
Schmitt; 12.: Hans Eduard, S. des Fremdenfüh-
rers Hugo Vornstein; 13.: Kurt Philipp, S. des
Hilfsarbeiters Philipp Ebert; 13.: Anna Marga-
rete, T. des Elektromonteurs Heinrich Gerlach!
13. : Konrad Josef, S. des Angestellten Albert We-
ber; 13.: Emil Siegfried, S. des Polizeiwachtmer-
sters Emil Kappler; 13.: Ursula Mathilde, T. des
Verw.-Sekretärs Josef Wilhelm Meixner; 13.:
Manfred Oskar Gregor, S. des Rottenmeisters O-
Osterheld; 14: Willi,' S. des Mechanikers Andreas
Hermann Lay; 14.: Renate, T. des Gipsers Wil-
helm Denner; 15.: Karl-Heinz, S. des Maschinen-
schlossers Werner Friedrich Schroeder; 15.: Myrta
Ruth, T. des Johann Hermann Wagner (geb. Ost
Zürich); 16.: Elfriede Emilie, T. des Heizungs-
monteurs Franz Josef Mohr.

Das amtliche Programm
der Brranftallmmn am 1. Mai
Berlin, 27. April. Das Reichsministerium
für Volksaufklärung und Propaganda veröf-
fentlicht soeben das folgende amtliche Programm
dex Veranstaltungen am nationalen Feiertag
des deutschen Volkes:
1. Maihöhenfeuer auf dem Brocken
Beginn 30. April, 23.45 Uhr. Maisingen der
Hitlerjugend.
Rede -des Reichsjugendführers Baldur von
Schirach.
2. 9 Uhr Jugendkundgebung im Lustgarten,
Chor aus den Meistersingern „Wacht auf"
Leitung: Professor Dr. Fritz Stein.
Rede des Reichsministers Dr. Göbbels.
Horst Wessellied,
Ansprache des Führers,
Deutschlandlied,
Vor beiziehen des Festzuges.
Der Feftzug, der Darstellungen aus dem
alten Brauchtum und dem gewerblichen und
handwerklichen Leben versinnbildlichen wird,
nimmt Ausstellung am Knie in Charlotten-
burg und ziebt danach über die Charlotten-
burger Chaussee, Brandenburger Tor, Straße
Unter den Linden, wo er bei Beendigung
der IugendkuNdgebung eintreffen wird.
3. 12 Uhr: Empfang der Arbeiterabordnungen
aus dem Reich in der Reichskanzlei.
Reichsminister Dr. Göbbels und der Füh-
rer der Deutschen Arbeitsfront, Stabsleiter
der PO. Dr. Robert Ley, stellen die Arbei-
ter dem Führer vor. Tie Arbeiter sammeln
sich bis 11.30 Uhr auf dem Pariser Platz und
'fahren von da aeichlosscn zur Reich?ckanAe'
4. 14 Uhr: Festsitzung der Reichskulturkammer
in der Staatsoper Unter den Linden.
Festliches Präludium von Strauß.
Rede des Präsidenten der Reichskultnrkam-
mer Reichsminifter Dr. Goebbels und
Verkündung des Film- und Bmbpreiies 1933.
Feftmustk aus Lohengrin von Wagner.
Es sp'elt die Staatskapelle Berlin unter Lei-
tung von Profeisfor Heger.
5. 16 Uhr: Staatsakt auf dem Tempelhofer Feld.
Ankunft des Führers.
Chor „Wo gen Himmel Eichen ragen".
Eröffnung: Reichsminister Dr. Goebbels.
Rede des Führers.
Horst-Wessel-Lied.
Großer Zapfenstreich,
Deutschlandlied.
Schlußwort' Stabsleiter der
beitsfront, Staatsrat Walter Schuhmann.
Es spielen fünf Mufikkorps der Reichswehr
unter Leitung des Heeresmnsi'kinfpizisnten
Pros. Schmidt.
Es singen 2000 Sänger des Berliner Sän-
gerbundes unter Leitung des Bundeschormei-
sters Studienvat Miesner.
6. 19.15 Uhr: Schlußkundgebung im Lustgarten.
Rede des preußischen Ministerpräsidenten
General Hermann Göring.
Es spielen fünf vereinigte Musikkorps der
Reichswehr unter Leitung des Heeresmm'ik-
inspizienten Prof. Schmidt.

Hussc0aNu>i<z äe? p'eisLckwankunqsn (We^e von 1923)
l,ebensmiUeI unck ÜLtmnks
L.0 L,0
S.4

1929 19ZO 1931 1932 1YZZ

StaMeklltür Ader über tss
SiMimssnmk
Berlin, 26. April. Staatssekretär Gottfcied
Feder, der kürzlich zum Reichskommisfar für das
Siedlungswerk ernannt worden ist, sprach am
Donnerstag im Rahmen seines großen Vortrags
in der Hauptversammlung der Deutschen Gesell-
schaft für Mneralötsorschung zum erstenmal
über die Ausgaben des deutschen Siedlung-swer-
kes. Er erklärte dabei u. a.:
Nach Inangriffnahme der gewaltigen tech-
nischen Arbeit der Reichsautodahnen ist als
Uebergangsmaß'nahme die Wiederherstellung des
Althausbesitzes durchgcsührt worden mit seiner
sofortigen schlagartigen wirtüchaftsbelebenden
Wirkung. Und nun wird der Aufbau der deut-
schen Wirtschaft ergänzt und gekrönt durch das
deutsche Siedlungswerk, das der Führer zu
meiner stolzen Freude in meine Hand gelost hat.
Ich will nur andeuten, daß die stolze Ausaabe,
die der Kanzler ass „Siedlungswerk" bezeichnet
hat, nicht stehen bleiben wird in der Enge der
Kleinsiedlung und Stadtrandsiedlung, s-ondmn
daß echte Siedlungen, neue Gemeinden und
Städte entstehen sollen, für die durch eine klare
Wirtschaftsplanung auch die wirtschaftlichen
Voraussetzungen festgestellt und gesichert werden
müssen für eine gedeihliche wirtschastliche Zu-
kunft. Daß dieses SiMungswerk gleichzeitig
eine ungeheure sozialistische Auf-
gabe hat, versteht sich von selbst, wie auch diese
neuen Siedlungen den ra'ssegefetzlichen, volks-
hygienischen Gesichtspunkten^ Rechnung, tragen
müssen, wie sie aus dem Leistungsprinzip eines
Staates der Arbeit und Leistung ausgebaut sein
werden. Eine gewaltige Aufgabe, die mit dem
Reichskommisfariat verbunden sein wird, ist die
Jndustrieverlagerung.
Nicht kümmerliche Siedlung ohne Existenz-
grundlage darf das Ziel sein, sondern die ur-
tümliche Verbindung Herkommen-
den Generation mit der deutschen
Erde in Siedlungen und Städten, die nach den
besten stadtbaulichen und künstlerischen, land-
schaftlichen und wirtschaftlichen Gesetzen errichtet
werden sollen.

2. Große Strafkammer
Wegen Vergehens gegen das Gesetz vom
1933 gegen Neubildung von politischen Part^;
war der 25jährige Lagerist V. aus M. —
Student — durch Strafbefehl zu drei Moi2
Gefängnis verurteilt worden. Er hatte gegen bn
Urteil Berufung eingelegt, womit er, wie er
her heute sagen mußte, zugleich das Risiko ein»'
Verschärfung der Strafe für den Fall, daß er schul
dig befunden wurde, auf sich nahm. Es kam d!un
auch so: aus den 3 Monaten wurden, gemäß d-v!
Antrag des Oberstaatsanwalts, 10 Monate
Gefängnis. Das Gericht hielt ihn für schul,
dig, gegen das genannte Gesetz verstoßen zu haben
indem es annahm, daß die dreimaligen Zusain, I
menkünfte mit einem Führer und einigen anderen k
aus der Jugendbewegung der Psadfinderschaft bei k
Neckargemünd den Zweck gehabt hätten, die kom- !
monistische Jugend in dieser Psadfinderschaft hin.' I
einzubringen, um den wichtigsten Teil der konü
munistischen Partei Äurchzuretten und so den oran'
nisatorischen Zusammenhang der Gesamtpartei
aufrecht zu erhalten. Der Hauptbelastungszeua-
war der Führer der Pfadfinderschaft, dessen AuZ,
sagen, wie der Oberstaatsanwalt betonte, in Ein-
zelheiten zwar mit Vorsicht aufzunehmen seien -
der Zeuge gilt als phantastisch —, während sie inr
ganzen als wahr zu gelten hätten. Der Verteidi-
gor sprach ihnen jede Beweiskraft ab. Die Anga.
ben des Angeklagten seien durch den generellen
Befehl der Kommune, vor Gericht grundsätzlich zu
lügen, diktiert; der Angeklagte habe in ganz g«.
wissenloser Weise selbst seine Braut durch die Lü-
gen unschuldig ins Gefängnis gebracht. Zumal di«
nächtliche Verabredung an der Neckarbrücke in
Neckargemünd könne nur den genannten kriminel.
len Zweck verfolgt haben. Der Angeklagte war
früher schon einige Zeit in Schutzhaft. — Das Ge-
richt bekannte sich zu der Auffassung des Ober-
staatsanwalts und erhöhte, wie erwähnt, das
Strafmaß.
Sicherungsverwahrung.
Aus der Strafhaft wurde der 45jährige V. vor-
geführt. Schon 28 mal ist er vorbestraft; seine
letzte Strafe — wegen des Diebstahls i. w. R. eines
Fahrrades laut Urteil vom 23. 12. 33 — ist
Zuchthaus von 1 Jahr 6 Monaten. Im-
mer wieder wurde er straffällig; er hatte sich meist
Diebstähle, darunter viele Fahrraddiebstähle, zu-
schulden kommen lassen. — Der Oberstaatsanwalt
hatte gegen ihn als Gewohnheitsverbrecher nach-
trägliche Sicherungsverwahrung bean-
tragt. Das Gericht gab dem Antrag statt.
 
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