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16

VATIKAN.

ringerem Grade als n. 1 (5). In Folge der gekünstelten
Haltung der Arme sowie dadurch, dass die Füsse nahe an
einander gerückt sind, hat die Stellung etwas Unsicheres.
Ebenso wenig passt für eine in die Architektur eingefügte
Figur die freie Behandlung der Falten, -in denen nicht
die senkrechte Linie sondern die Kurve vorwaltet. Alle
diese Eigenthümlichkeiten lassen darauf schliessen, dass
dieser Typus erst in spätgriechischer Epoche gestaltet ist.
Dem Kalathos dient als Stütze ein Polster ähnlich dem,
dessen sich noch heute die Frauen im südlichen Europa
bedienen, wenn sie Lasten auf dem Kopfe tragen.

Nibby Museo OMaramonti II 43. Pistolesi IV 16. Olarao III
pl. 444, 814.

24 (48) Büste des Traian.

Ergänzt Nase und Kinn.
Die Ausführung ist sorgfältig aber trocken.
Pistolesi IV 17.

25 (50) Statue der Selene.

Gefunden vor Porta Cavalleggiera. Ergänzt die Nase,
beide Arme, allerlei Stücke an den längs der Wangen herab-
fallenden Locken, am Gewände und an den Zehen des 1. Fus-
ses, ausserdem der r. Fuss.

Die Statue war durchgebrochen und der obere Theil
ist von dem Restaurator etwas zu weit nach hinten auf-
gesetzt worden, was namentlich in der Profilansicht eine
störende Wirkung ausübt. Die beiden Löcher in der das
Haupt umgebenden Binde dienten zur Befestigung einer
metallenen Mondsichel. Selene steht da, indem sie ab-
wärts blickt dahin, wo wir uns den schlafenden Endy-
mion zu denken haben. Ihre Geberde und der Ausdruck
ihres Gesichtes lassen eine eigenthümliche Mischung von
freudigem Staunen und von Schüchternheit erkennen.
Aus der Bewegung der Gewandfalten ersieht man deut-
lich, dass die Göttin soeben im Vorwärtsschreiten inne
gehalten hat. Die Plinthe ist nach vorn zugespitzt, hat
also die gleiche Richtung wie der Blick der Göttin.

Nibby Museo Chiaramonti II 7. Pistolesi IV 16. Clarac IV
 
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