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Die Zimmer der Büsten.

Erstes Zimmer.
Rechts auf der unteren Konsole:

217 (278) Angeblicher Kopf des Otho.

Ergänzt die Nase und ein Stück am L Ohr. Die
Alabasterbüste ist antik aber nicbt zugehörig.

Der Kopf erinnert in dem Profile wie in dem sinn-
lichen Ausdrucke an die durch Münzen bekannten Por-
träts des Otho. Auch Hesse sich in der Weise, in der
das Haar angeordnet ist, recht wohl die Perrücke erken-
nen, die dieser Kaiser nach Sueton (Otho 12) trug. Trotz
alledem scheint die Deutung auf Otho bedenklich, da
der Stil frühestens auf das Ende des 2. Jahrhunderts
n. Chr. hinweist und wir schwerlich annehmen dürfen,
dass damals nochPorträts jenes Kaisers gearbeitet wurden.
Braun Ruinen und Museen p. 356 n. 99.

218 (277) Kopf des Nero als Kitharöden.

Ergänzt die Nase, Stücke an den Lippen, den
Augenlidern, den Wangen, dem Lorbeerkranze, die
von dem Kranze herabfallenden Bänder abgesehen von
den oberen Ansätzen, der Hals, die Büste.

Da sich Nero wegen seiner Fertigkeit im Saitenspiele
mit Apoll zu vergleichen liebte, ist er hier als Apoll dar-
gestellt. Der Künstler hat seine Aufgabe, die vielleicht für
ihn nicht ungefährlich war , in sehr geschickter "Weise
gelöst. Die Züge des Kaisers sind stark idealisiert und
denen des Gottes möglichst ähnlich gestaltet, ohne je-
doch ihre ludividualität vollständig einzubüssen. Das
 
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