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MÜSEO CHIARAMONTI.

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Naturell, dabei aber Mangel an Energie und einen ner-
vösen Zug. Jedenfalls deutet der physiognomischeTypus
wie der Stil auf die Zeit des Cicero und lässt der Um-
stand, dass mehrere Wiederholungen dieses Porträts er-
halten sind, darauf schliessen, dass wir es mit einem be-
rühmten Manne zu thun haben. Vgl. n. 489.

Bernoulli römische Ikonographie I T. XI p. 137; II 1 Vor-
wort p. VI. Heber die Londoner Büste: Michaelis ancient marbles
in Great Britain p. 429 n. 1. Vgl. Corpus inscr. lat. VI 1 n. 1326.
Über die Madrider: Bernoulli a. a. 0. I T. X p. 135—136. Areh.
Zeitung XLIII (1885) p. 235.

Hechts unten 124(702) Schöner Kopf des AntoninusPius.

Gefunden in Ostia. Ergänzt die Nase.
Guattani monumenti antichi inediti 1805 T. XIV p. 69 ff.

125 (704) Statuette des Odysseus.

Ergänzt die Nasenspitze, ein Stück der 1. Schulter,
beide Arme, der Becher, die r. Ferse, der vordere Theil
des 1. Fusses.

Die Statuette gehörte zu einer Gruppe, welche sich
durch ein im kapitolinischen Museum befindliches Mar-
morwerk (n. 406) vervollständigen lässt. Odysseus ist
dargestellt, wie er sich vorsichtig dem Polyphemos nähert,
um demselben den ersten Becher süssen Weines anzu-
bieten. Er fasst dabei den Kyklopen scharf ins Auge
und hält, während er das 1. Bein vorsetzt, das r. leicht
nach auswärts gebogen, um, falls es die Situation verlangt,
sofort nach rechts umschwenken zu können. Das feine,
stark durchfurchte Gesicht vergegenwärtigt vortrefflich
die Eigenschaften des Helden, der Vieles erduldet hat,
aber aus allen Schwierigkeiten einen Ausweg zu finden
weiss. Die Locken des Haupt- und Barthaares scheinen
von WindundWetterdurcheinandergeworfen. Die spitze
Mütze sitzt nicht wie beillephaistos (vgl. n. 90) leicht und
gerade auf dem Haupte, sondern ist in schräger Richtung
fest auf den Schädel aufgedrückt, wie es dem vom Sturme
umbrausten Seemanne geziemt . Die Ergänzung der Arme
scheint falsch. Wir kennen eine aus Volterra stammende
 
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