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VATIKAN.

herabhängenden Gewandzipfel der Oberkörper von der
Mitte der Obersehenkel aufwärts erhalten ist. Von der die
r. Stütze bildenden Figur hat sich nur das Postament mit
den Füssen erhalten. Nach dem Abstände der Sessellehne
von dem Postamente und nach Massgabe eines Reliefs,
welches eine ähnliche weibliche Gestalt auf einem ähnlich
verzierten Sessel sitzend darstellt, scheint diese Figur
kein Eros, sondern ein alterthümliches, mit einem hohen
Kopfaufsatze (modius) bekröntes Aphroditeidol gewesen
zu sein. Der Vorschlag, die sitzende Figur Concordia,
das als Sesselstütze dienende Idol Venus Libitina zu be-
nennen, ist unzureichend begründet.

Gerhard ges. akadem. Abbandlungen I T. 33, 3 p. 273, p. 276
n. 11, p. 368 n. 3.

Diesem Fragmente dient als Basis:

131 Grabstein des Tiberius Octavius Diadumenus.

Das Relief der Hauptseite giebt in decorativer Weise
eine berühmte Figur des Polyklet wieder, nämlich den
unter dem Namen des Diadumenos bekannten Jüngling,
der sich eine Binde um das Haupt legt. Die Wahl dieses
Gegenstandes ist offenbar dadurch veranlasst, dass der
Mann, dem der Grabstein gesetzt war, das Cognomen
Diadumenus führte. Die Inschrift AD PINVM, die auf
der rechten, und der Pinienbaum, der auf der linken
Nebenseite angebracht ist, bezeichnen die Gegend, in der
Diadumenus wohnte, eine Gegend, die nach einer da-
selbst befindlichen Pinie benannt war.

C. I. L. VI 2 n. 10035. Vgl. Bull, della comm. arcb. comunalo
XV (1887) p. 117.

In der Mitte des Raumes:

132 (3) Grosse Schale aus phrygischem Marmor (paona-

zetto).

Gefunden unter Pius VI. in der Valle dell' Inferno
(nordwestlich von Monte Mario), vormals in den Apparta-
menti Borgia.
 
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