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174

VATIKAN.

Dionysos « (vgl. n. 219) charakterisiert ist . Wir begegnen
dieser Symbolik z. B. an Porträts des Demetrios Polior-
ketes und Seleukos I Nikator. Der vatikanische Kopf
erinnert sogar in den Hauptformen an denjenigen einer
zu Herculaneum gefundenen Bronzefigur, die mit grosser
Wahrscheinlichkeit auf Demetrios Poliorketes gedeutet
wird. Doch wäre es gewagt darauf hin in dem vatikani-
schen Exemplare und in der Bronze Porträts derselben
Person zu erkennen, da an dem ersteren zu viele für den
Vergleich des Profiles wichtige Theile fehlen.

Beschreitung der Stadt Rom II 2 p. 185 n. 24. Komische Mit-
theilungen IV (1889) p. 196 Anm. 1. Die Bronze von Hercula-
neum: Müller-Wieseler Denkm. d. alten Kunst I T. 50, 221a. Vgl.
Rom. Mitth. IV p. 34—37.

In dem Räume, aus dem man von der Gallerie der
Statuen in das Gabinetto delle maschere gelangt:

248 (423) Römische Dame als Diana.

Gefunden hei Castel Guido an der Via Aurelia unter
den Ruinen des alten Lorinm. Ergänzt die Nasen-
spitze, das Kinn, Splitter am Halse, der r. Arm mit
dem grössten Theile des darüber herabfallenden Ge-
wandstückes, die 1. Hand.

Eine junge Dame, die nach der Haartracht der Zeit
der flavischen Kaiser angehört, ist als Diana dargestellt,
den Köcher auf dem Rücken. Mit der erhobenen R.
greift sie nach dem Köcher um einen Pfeil herauszu-
nehmen, während die gesenkte L. offenbar einen Bogen
hielt. Da der kurze Chiton, den die spätere Kunst der
Jagdgöttin zu geben pflegt, zu sehr von der in der Wirk-
lichkeit üblichen Tracht abgewichen haben würde, hat
der Bildhauer die Figur mit dem langen, bis zu den
Füssen herabreichenden Chiton ausgestattet. Doch ist
dieses Gewand als aus einem ganz dünnen Stoffe be-
stehend charakterisiert, dergestalt, dass es alle Körper-
formen und selbst den Nabel durchscheinen lässt.

Visconti Mus. Pio-Cl. II 48. Clarac V pl. 940 n. 2407. Over-
beck Geschichte der griechischen Plastik II3 p. 445 Fig. 154
 
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