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VATIKAN.

kopliages wie derjenige von n. 336 (609) zeigt solche Go-
fässe auf der Bahn unter den Pferden der vorwärts eilen-
den Zweigespanne. Auf dem Deckel von n. 336 (609)
und auf n. 338 (617) werden sie von Eroten gehalten,
die nicht an dem Wettrennen Theil nehmen und demnach,
wie es scheint, zu dem Personale gehören, welches beauf-
tragt ist, den Circus in Ordnung zu halten. Offenbar
dienten diese Gefässe dazu, Sand auf die Bahn zu schüt-
ten, eine Operation, die für den Ausfall der Rennen keine
geringe Bedeutung hatte und demnach mit besonderer
Sorgfalt vorgenommen werden musste. Da die Bild-
hauer ausser Stande waren, die Beschaffenheit der Bahn
plastisch auszudrücken, so haben sie durch Wiedergabe
jener Gefässe auf das Verfahren hingewiesen, durch wel-
ches die Bahn in den für die Kennen geeigneten Zustand
versetzt wurde. Mit dieser Annahme stimmt auch die
Thatsache, dass dieses Gefäss nicht nur bei Darstellungen
aus dem Circus, sondern auch bei anderen Scenen bei-
gefügt ist, die auf mit Sand beschüttetem Boden statt-
finden, wie bei Scenen aus dem Gymnasium und aus der
Palästra (vgl. n. 628, 818). Ebenso wird die Hacke,
welche auf n. 337 (613) unter dem vordersten Gespanne
liegt, ein zur Herrichtung der Bahn dienendes Instrument
gewesen sein.

Vgl. Marquardt und Mommsen Handbuch der römischen Alter-
thüiuer VI p. 490 ff. Friedlaender Darstellungen aus der Sitten-
geschichte Korns Iis p. 283 ff.
 
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