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Das kapitolinische Museum,

Der neueste Katalog: Nuova descrizione del Museo capitolino com-
pilata per cura della commissione aroheologica comunale, Roma 1882.

Hof.

399 (1) Kolossalstatue eines Flussgottes.

Ergänzt die Nase, die Unterlippe. Stücke am Haare
wie am Schnurrbarte, der r. Arm vom Biceps abwärts
mit der Muschel, die untere Hälfte des L Vorderarmes
nebst dem darüberliegenden und dem von der L Hand
gehaltenen Gewandstücke, der r. Fuss, die Plinthe.

Die Statue stand früher gegenüber der Kirche S. Pie-
tro in Careere an der Salita di Marf'orio, wesshalb sie in
der Volkssprache den Namen Marforio erhielt, wurde
unter Sixtus V. in den Conservatorenpalast übertragen
und schliesslich zum Schmucke des Brunnens verwendet,
den Clemens XII. im J. 1734 nach Zeichnungen von
Giacomo della Porta im Hole des kapitolinischen Mu-
seums aufführen Hess. Sie spielt in der Geschichte der
Stadt Rom eine gewisse Rolle, da es Sitte war, dem Mar-
forio die Antworten auf die Satiren beizulegen, welche
man an der Statue des Pasquino (vgl. n. 238) angeheftet
hatte. Dargestellt ist ein gelagerter Flussgott, dessen ge-
waltige Figur, obwohl der Unterleib und die Beine im
Vergleich mit dem Oberkörper zu kurz gerathen sind,
doch einen imponierenden Eindruck macht. Die zwar
nur decorative aber tüchtige Ausführung deutet auf das
erste Jahrhundert der Kaiserzeit.

Eine Abbildung der unrestaurierten Statue: Boissard Topo-
graphia Romae I Tav. L 3. Abbildungen der restaurierten Statue:
He Cavalleriis antiquae statuae urbis Romae T. 94. De liossi
raccolta di statue T. 2ß. Bottari Mus. cap. III 1. Montagnani il Mu-

llolbig, Eöm. Antiken-Sammlungen. 20
 
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