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542

LATERAN.

päpstliche Restaurator, um ein Ganzes zu erzielen, wel-
ches in der Form wie in der Ausdehnung dem für ihre
Aufstellung bestimmten Saale entspräche j in willkür-
licher Weise zusammen und wurden zwei Stücke, welche
dieser Anordnung zuwiderliefen, in dem ersten Zim-
mer des lateranischen Museums untergebracht (oben
Seite 483). Die meisten der Bilder zeigen Athleten,
die sich zur Zeit des Caracalla in Rom überhaupt oder
im Besonderen auf den mit den Thermen dieses Kaisers
verbundenen "Übungsplätzen hervorgethan hatten. Zwan-
zig Athleten sind in ganzer Figur dargestellt, sechs und
zwanzig in Brustbildern. Die ersteren halten grössten
Theils Siegespreise , Palmen und Kränze, in den Hän-
den ; einzelne sind mit den für ihre Kampfart bezeich-
nenden Attributen ausgestattet, nämlich vier Faust-
kämpfer mit dem Caestus, zwei Diskoswerfer mit dem
Diskos, ein Speerwerfer mit drei Speeren. Während die
in ganzer Figur abgebildeten Athleten durchweg als
junge, bartlose Männer charakterisiert sind, bekunden die
zum Theil bärtigen Brustbilder ein reiferes Alter und
scheinen somit Porträts von berühmten Veteranen der
Palästra. Ausserdem sind, ebenfalls in ganzer Figur,
acht Gymnasiarchen dargestellt, die sieh offenbar um
die Ausbildung der Athleten und um die Leitung ihrer
Kämpfe besondere Verdienste erworben hatten. Man er-
kennt sie daran, dass sie im Gegensatz zu den nackten
Athleten mehr oder minder bekleidet und als Greise oder
dem Greisenalter nahestehende Männer charakterisiert
sind. Andere quadratförmige Bilder enthalten Gegen-
stände, die für die Palästra bezeichnend waren, eine Herme
(vgl. n. 818, 854—858), eine Striegel (vgl. n. 31), ein
Ölfläschchen(Lekythos), Sprunggewichte (Härteres), Dis-
ken, einen Kranz und Palmzweige, wie sie als Preise
verliehen wurden, ein zweihenkliges Gefäss, welches
zu dem gleichen Zwecke oder zur Aufnahme des feinen
Sandes diente, mit dem sich die Ringkämpfer einrieben
(vgl. n. 31). Die Athleten scheinen nach ihren Typen
grössten Theils barbarischer Herkunft. Sie zeigen ebenso
 
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